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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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gehabt, was getrunken. Sie haben’s ja von Mum gehört.“
    „Und was habt ihr getrunken?“
    „Irgendein Zeug.“
    „Habt ihr Klebstoff geschnüffelt?“
    Sie riss die Augen auf und wurde knallrot. „Nein.“
    „Lizzie.“ Er löste die Blutdruckmanschette und legte sie beiseite. „Ich bin dein Arzt, nicht deine Mutter. Du musst mir die Wahrheit sagen.“
    „Wieso? Damit Sie mir eine Predigt halten können?“
    „Nein, um dir zu helfen.“
    Das Mädchen verbarg wieder das Gesicht in den Händen. „Ich wollte dazugehören“, schluchzte sie. „Sie haben schon oft gesagt, ich wäre wohl was Besseres, weil ich nicht immer alles mitgemacht habe. Also habe ich es diesmal auch probiert. Es war toll, ich war richtig gut drauf, und wir hatten viel Spaß. Aber hinterher ging es mir total schlecht. Wie haben Sie das rausgekriegt?“
    „Ich bin Arzt. Eigentlich hatte ich es neulich schon vermutet, als du mit deiner Mutter in meiner Sprechstunde warst. Du warst gereizt, und deine Mutter erwähnte, dass du nur noch schlechte Noten nach Hause bringst. Und dann fiel mir ein Ölfleck auf deinem Pullover auf.“
    Lizzie starrte ihn an. „Was sind Sie? Detektiv?“
    „Im Grunde, ja.“ Er lächelte schwach. „Jede Krankheit hinterlässt ihre Spuren, und denen gehe ich nach.“
    „Und diese roten Flecken in meinem Gesicht?“
    „Auch ein Indiz.“
    Sie schluckte. „Also keine Meningitis?“
    „Nein. Du hast Lösungsmittel, giftige Chemikalien, eingeatmet. Und dein Körper protestiert auf seine Weise.“
    „Egal, kann ja nicht so schlimm sein. Ich habe es nur ein paar Mal gemacht.“
    „Doch, Lizzie, es ist gefährlich, oft sogar tödlich. Auf jeden Fall kann es irreparable Organschäden verursachen.“ Sachlich, aber mit deutlichen Worten fuhr er fort, die Risiken und Folgewirkungen zu beschreiben.
    Irgendwann richtete sie sich auf und hielt sich die Ohren zu. „Okay, aufhören! Ich hab Blödsinn gemacht, ich weiß, aber … Sie haben ja keine Ahnung, was hier abläuft. Mum hasst mich, ehrlich!“ Wieder fing sie an zu weinen.
    Amy versuchte, sie zu beruhigen, und legte ihr die Hand auf die bebenden Schultern. „Ich glaube nicht, dass sie dich hasst.“
    „Woher wollen Sie das wissen?“ Schluchzend wich sie der Berührung aus. „Ihr Leben ist doch perfekt.“
    „Ich weiß sehr genau, wie es ist, wenn man nicht geliebt wird. Meine Mutter hat mich nicht gewollt.“
    Lizzie blickte sie an. Marco auch.
    „Jedes Familienleben ist kompliziert, Lizzie, aber ich bin absolut sicher, dass deine Mum dich liebt“, bekräftigte sie. „Sie macht sich große Sorgen um dich. Sie ist ratlos, weil sie nicht weiß, wie sie mit dir umgehen soll. Aber sie liebt dich, das ist eindeutig.“
    „Wieso? Sie kümmert sich die ganze Zeit um Michelle.“
    Amy nickte. „Ja, das ist nicht einfach für dich. Michelle ist noch sehr klein, und kleine Kinder brauchen nun mal viel Aufmerksamkeit. Außerdem hat sie Asthma. Kein Wunder, dass du denkst, deine Mum hätte nie Zeit für dich.“
    „Sie nimmt mich gar nicht wahr. Nur, wenn sie was zu meckern hat.“
    „Als ich sieben war, hat meine Mutter mich ins Internat geschickt. Was ich tat, welche Freunde ich hatte, all das hat sie nicht interessiert. Ich hätte viel darum gegeben, wenn sie mal gemeckert hätte. Das wäre nämlich ein Zeichen gewesen, dass ich ihr nicht völlig egal bin.“
    Lizzie schwieg. „So habe ich das noch nicht gesehen“, meinte sie dann und sah Amy an. „Aber wir reden nie oder so.“
    „Redest du denn mit ihr?“
    „Nein.“ Verlegen zupfte sie an der Bettdecke. „Schon lange nicht mehr.“
    „Versuch es einfach. Sie wird froh darüber sein.“
    „Sie bringt mich um, wenn sie das mit dem Schnüffeln erfährt. Werden Sie es ihr sagen?“
    „Sag du es ihr.“ Marco schloss seine Tasche. „Und alles andere, was du uns gerade erzählt hast. Sie sollte wissen, wie du dich fühlst.“
    So wie sie jetzt die Arme um die angezogenen Knie schlang, wirkte sie verloren und wie ein kleines Mädchen. „Können Sie solange hier bleiben?“
    „Ja, sicher“, versprach Amy.
    „Ich wollte es wirklich nicht. Das mit dem Schnüffeln, meine ich.“ Wieder stiegen ihr die Tränen in die Augen. „Aber diese Mädchen sind echt cool. Und wenn du nicht tust, was sie sagen, behandeln sie dich wie den letzten Dreck. Ich wollte einfach dabei sein.“
    „Gute Freunde lassen dich deine eigenen Entscheidungen treffen.“
    „Ich weiß.“ Sie wischte sich mit dem Ärmel die

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