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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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lange bevor er zum Medizinstudium nach London aufgebrochen war.
    Bedauerlicherweise hatten sie immer noch dieselbe Wirkung wie damals, sosehr sie sich auch dagegen wehrte.
    „Maggie.“ Er nickte ihr zu.
    Ein Wort nur, aber es genügte, um sämtliche Wunden wieder aufzureißen. Das letzte Mal, als sie diese raue Stimme hörte, hatte Maggie in seinen Armen gelegen und geglaubt …
    „Du meine Güte, was hast du für ein Gedächtnis! Ihr müsst euch zuletzt gesehen haben, bevor er zur Uni gegangen ist. Seine Mutter ist doch weggezogen, nachdem …“ Hazel unterbrach sich kurz. „Also, zehn Jahre ist das bestimmt her.“ Anscheinend war es ihr peinlich, alle an den katastrophalen Sturm zu erinnern, bei dem auch Adams Vater unter den Toten gewesen war.
    „Wir sind uns erst vor Kurzem begegnet.“ Maggie sah ihn an. „Zufällig, als ich vor einem Jahr zur Fortbildung in London war.“ Sie versuchte, unbefangen zu klingen. Wenn sie damals gewusst hätte, dass er …
    „Und dann gab es einen Unfall in der U-Bahn-Station“, fügte Adam hinzu. „Wir waren vor Ort und haben geholfen, bis das Rettungsteam da war.“
    Unfassbar, wie locker er über den Zwischenfall reden konnte. Noch Monate danach hatte Maggie Albträume gehabt.
    „So, ihr Lieben, was wollt ihr? Kaffee oder Tee?“ Hazel eilte zu der kleinen Küchenzeile und nahm den Wasserkessel vom Herd. „In der Dose müssten noch Kekse sein. Nick hat den ganzen Nachmittag Hausbesuche, sonst wären sie längst alle.“
    Maggie hatte schon dankend ablehnen wollen, überlegte es sich jedoch anders. „Was für welche? Deine berühmten Ingwerkekse?“ Die hatte sie schon als Kind geliebt. „Danke, ich nehme gern einen.“
    „Ich auch, falls Sie nichts dagegen haben, Hazel.“ Der elegante ältere Herr, der vor einem der Regale stand und die Praxispost durchsah, blickte auf. „Ihr köstliches Gebäck ist einer der Gründe, warum ich meinen Ruhestand vorerst aufgegeben habe, um Nick unter die Arme zu greifen, nachdem die Avantis nach Italien gezogen sind.“
    „Vielen Dank, Dr. Fletcher.“ Hazels Wangen waren plötzlich zartrosa überhaucht. „Die Ingwerkekse sind Nicks Lieblingskekse.“ Probehalber schüttelte sie die bunte Blechdose, bevor sie sie öffnete.
    „Sie könnten auch meine werden“, sagte Adam und grinste jungenhaft, während er sich gleich zwei genehmigte.
    Maggie wurde der Mund trocken. Sie hatte Mühe, die Keksbröckchen hinunterzuschlucken, als sie unerwartet dieses schiefe Lächeln sah, das ihr schon beim ersten Blick unter die Haut gegangen war. Damals war sie fünfzehn gewesen und Adam ein Jahr vor seinem Abitur. Sie hätte nie gedacht, dass der schlanke gut aussehende Junge sie überhaupt beachten würde. Trotzdem hatte sie ihn angestarrt, während ihr das Herz in der flachen Brust klopfte.
    Und da passierte es. Er lächelte sie an. Ein bisschen frech, mit einem gewissen Funkeln in den unglaublich blauen Augen, und damit war es um sie geschehen.
    Den Rest des Schuljahrs verbrachte sie ihre freien Minuten damit, in den Fluren des Schulgebäudes nach ihm zu suchen. Immer in der Hoffnung, ihn irgendwo zu entdecken. Es blieb nicht bei dem Lächeln, bald fielen die ersten schüchternen Worte. Eines Tages warteten sie zusammen auf den Schulbus, und Maggie nutzte ihre Chance.
    Noch vor ihrem sechzehntem Geburtstag hatte sich eine besondere Freundschaft zwischen ihnen entwickelt. Sie vertrauten einander Geheimnisse an, und Maggie wusste, dass Adam Arzt werden wollte. Diesen Geburtstag würde sie nie vergessen – es war der Tag, an dem er sie zum ersten Mal küsste.
    Kurze Zeit später hatte er angefangen zu studieren und war seitdem nur für eine einzige Woche wieder hier gewesen. Damals, nach dem verheerenden Sturm, stand ganz Penhally Bay unter Schock. Das Unwetter hatte viele Menschenleben gefordert, auch das von Mr. Donnelly. Maggie erinnerte sich noch gut an die bewegende Trauerfeier und an Adam, der aufrecht neben seiner Mutter stand und sie stützte.
    Warum ist er hier?, fragte sie sich, während Mike und er sich über die alten Bergwerke in Cornwall unterhielten. Schwer vorstellbar, dass die schlanke blonde Schönheit, die sie auf seinem Hochzeitsfoto gesehen hatte, sich freiwillig in einem ländlichen Winkel von Cornwall niederlassen würde.
    Na, sie wird wohl kaum versuchen, sich mit mir anzufreunden, dachte sie und unterdrückte das Bedauern, das sie von Zeit zu Zeit überkam. Maggie wäre gern Ärztin geworden. Wie oft hatte sie davon

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