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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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geträumt, Adam nach London zu folgen, um an derselben Universität zu studieren. Aber es sollte nicht sein. In Maggies letztem Schuljahr erkrankte ihre Mutter an Krebs. Es folgten Chemotherapie, Operationen und wieder Chemotherapie, eine Tortur, mit der sie sie nicht allein lassen wollte. Sie hatten ja nur noch einander. Also stellte Maggie ihre eigenen Pläne zurück und widmete sich der Pflege ihrer Mutter.
    Als Arztfrau gehörte Adams Frau anderen gesellschaftlichen Kreisen an. Vielleicht war sie selbst auch Medizinerin. Nicht dass Maggie ihren eigenen Beruf für minderwertig hielt, er war einfach anders. Meistens trafen die Sanitäter als Erste beim Patienten ein, und oft hing sein Leben von ihrem Einsatz ab. Aber obwohl sie auf ihre Arbeit und die grüne Uniform, die sie trug, stolz war, war ihr klar, dass die Donnellys in einer anderen Liga spielten.
    Jetzt musste sie aufpassen, dass sie nicht stumm danebenstand, während die anderen sich unterhielten. Hazel besaß feine Antennen und würde schnell merken, dass Maggie es vermied, mit Adam zu reden. Noch während sie überlegte, wie sie unauffällig verschwinden könnte, wurde es draußen auf der Straße laut.
    „Nick!“, schrie eine Frau. „Ist hier jemand? Hilfe!“
    „War das Kate Althorp?“ Hazel bekam große Augen. „Oh nein! Im Hafen muss es einen Unfall gegeben haben.“
    Adam und Mike liefen bereits zur Treppe. Mit ihren langen Beinen waren sie eindeutig im Vorteil, sodass Maggie noch damit beschäftigt war, die Männer einzuholen, als diese schon den Empfangsbereich erreicht hatten.
    „Was ist passiert, Kate?“ Prüfend musterte Adam die kreidebleiche Frau. „Sind Sie verletzt?“
    „Nein, ich nicht. Aber Jem …“ Sie hob die Hand, und da sahen sie das Handy, das sie fest umklammert hielt. „Er hat mich angerufen. Es gab einen Unfall, und sie sind verletzt.“
    „Was für ein Unfall, und wer ist verletzt?“, ertönte Nick Roberts’ tiefe Stimme. Gefolgt von einem verdutzten Patienten kam der Chef der Praxis aus seinem Sprechzimmer.
    „Jem hat mich angerufen“, wiederholte sie zitternd. „Er ist mit ein paar anderen Jungs in der Mine. Es gab einen Einsturz, sie haben sich verletzt.“
    „Welche Mine, Kate?“ Nick drängte sich an Adam vorbei und packte sie bei den Schultern. „In Cornwall gibt es Hunderte.“
    „Das weiß ich doch“, stieß sie verzweifelt hervor. „Keine Ahnung, welche!“
    Als sie schwankte, machte Maggie automatisch einen Schritt vorwärts, doch Nick hatte die Situation unter Kontrolle. Er legte den Arm um Kate und drückte sie auf den nächsten Stuhl. „Du verschwendest Zeit, Kate. Hör auf zu jammern und denk nach!“, fuhr er sie an.
    Alle sahen, wie sie nach Luft schnappte und ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte, als hätte er sie geohrfeigt. Der scharfe Ton zeigte jedoch Wirkung. Kate nahm sich zusammen.
    „Er hat’s mir nicht gesagt.“ Tränen strömten ihr über die Wangen. „Ich wollte ihn zurückrufen, aber der Empfang war zu schwach. Das ist ja das Problem hier in der Gegend.“
    „Also, was hat er gesagt?“
    „Dass sie die Mine erkundet haben … und … und etwas … oder jemand … ist gefallen. Oh Gott, Nick, mein Junge braucht Hilfe, und ich weiß nicht, wo er ist, oder wie …“
    „Sie? Wen meint er damit … seine Freunde? Wer sind seine Freunde? Wo wollten sie spielen?“
    „Ich … was weiß ich …“ Sie schüttelte den Kopf. „Jungs aus seiner Schule, glaube ich. Er hat nur gewinkt und mir zugerufen, er sei zum Abendessen zurück und … und …“ Erneut drohte sie die Fassung zu verlieren, aber ein Blick in Nicks Gesicht belehrte sie anscheinend eines Besseren. „Sie sahen älter aus, aber er ist groß für sein Alter … Das Fahrrad hat er gerade erst zu Weihnachten bekommen, doch es ist ihm bestimmt bald zu klein, und …“
    „Sie sind mit Fahrrädern unterwegs?“ Maggie fielen die bunten Kinderfahrräder ein. „Wie viele sind es, vier oder fünf vielleicht?“
    „Ja! Hast du sie gesehen? Oh, Maggie, wo waren sie? Du hättest sie mit dem Rettungswagen in die Praxis bringen können. Das hättest du sicher getan, wenn …“
    „Kate“, unterbrach sie sie sanft. „Die Jungen habe ich nicht gesehen, aber ich weiß, wo ihre Räder sind.“ Sie wandte sich an ihren Kollegen. „Mike, erinnerst du dich an die Stelle, wo wir angehalten haben, als Mr. Dinnis … als wir uns um Mr. Dinnis kümmern mussten?“, verbesserte sie sich, um die Schweigepflicht zu wahren.

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