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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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Rückweg nahmen sie eine Kollegin mit. Maureen, Rettungssanitäterin wie sie, war nach einer ambulanten Leistenbruchoperation entlassen worden.
    Es dämmerte bereits, aber die bunten Fahrräder lagen immer noch an derselben Stelle. Ein paar Kids werden heute Abend mächtig Ärger mit ihrer Mum bekommen, dachte Maggie. Mitte Februar waren die Tage viel zu kurz, und sie konnte verstehen, dass Kinder im Spiel die Zeit vergaßen. Aber ihre Mütter würden sich zu Recht große Sorgen machen. Schon tagsüber waren die schmalen Straßen für kleine Radfahrer gefährlich, doch nachts konnten sie tödlich sein. Außerhalb von Penhally Bay fehlte jede Straßenbeleuchtung.
    „Da wären wir, meine Damen.“ Mike hielt direkt vor der Praxis und sprang aus dem Wagen, um die Doppeltüren zu entriegeln. Mit einer übertriebenen Verbeugung klappte er die Stufen aus. „Heraus, meine Schöne“, sagte er zu Maureen. „Es wird Zeit, dass du nach Hause kommst und die Beine hochlegst. Lass dir von deinem Alten einen schönen Tee kochen.“ Er beugte sich vor und fügte augenzwinkernd hinzu: „Mehr nicht. Falls er dir an die Wäsche will, der Chirurg hat’s verboten. Jedenfalls bis zur ersten Nachuntersuchung.“
    „Benimm dich, Mike Barber, oder ich erzähle Brian, was du gesagt hast“, warnte Maureen lachend. „Leg dich lieber nicht mit ihm an.“
    „Du hättest keine Chance“, meinte Maggie, während sie Maureen nachsah, die langsam über den Parkplatz ging. Brian stieg aus einem Wagen voller Kinder und kam seiner Frau entgegen. „Nicht bei jemanden von seinem Kaliber. Hast du mal seine Muskeln gesehen?“
    „Meine sind auch nicht ohne.“ Offensichtlich in seinem männlichen Stolz gekränkt winkelte er den Arm an und ließ seinen Bizeps spielen.
    „Sage ich ja gar nicht.“ Sie unterdrückte ein Lächeln. „Aber deine sind aus der Muckibude. Er hat die echten Dinger, gestählt durch harte Arbeit im Hafen.“
    Maggie räumte auf, und sie verriegelten die Hecktüren, um ins Depot zu fahren. Mit ein bisschen Glück mussten sie nicht noch einmal ausrücken, bevor sie den Rettungswagen an die Kollegen von der Nachtschicht übergaben.
    „He, Maggie! Mike!“, rief eine Stimme, als sie gerade zur Fahrerkabine gingen.
    „Hallo, Mrs. Furse.“ Maggie machte kehrt, als die mütterliche Gestalt sie zu sich winkte. Die leitende Sprechstundenhilfe der Gemeinschaftspraxis Penhally Bay war eine der liebsten Freundinnen ihrer Mutter gewesen.
    „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du Hazel zu mir sagen sollst! Du bist doch längst erwachsen.“ Sie drückte Maggie an ihren wogenden Busen. „Euch zwei habe ich ja mindestens vierzehn Tage nicht gesehen. Habt ihr Zeit, mit uns etwas zu trinken? Ihr müsst unbedingt endlich unseren neuen Vertretungsarzt kennenlernen. Er …“
    „Trinken, Hazel?“, unterbrach Mike sie neckend. „Na, du bist mir eine. Was hast du denn anzubieten?“
    „Tee, Kaffee oder Wasser. Das weißt du genau, Mike Barber“, antwortete sie gespielt streng. „Benimm dich, oder ich muss mit deiner Mutter reden.“
    Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Das ist die Strafe, wenn man sein Leben lang in einem Ort wohnt.“
    „Na, so schlimm kann es nicht sein, wenn so viele hierher zurückkommen. Dr. Nick, zum Beispiel“, meinte Maggie, während sie Hazel die Stufen zum Personalraum hinauf folgten. Krampfhaft versuchte sie, nicht daran zu denken, was sie gleich erwartete. Es war kein Zufall gewesen, dass sie die Praxis gemieden hatte.
    „Genau. Nick ist nicht der Einzige, der in sein Heimatstädtchen zurückgekehrt ist. Und hier ist unser neuer Kollege, auch ein Junge aus Penhally Bay.“ Hazel drehte sich um und lächelte breit jemandem zu, der direkt nach ihnen das Zimmer betreten hatte. „Maggie, ich weiß nicht, ob du dich noch an ihn erinnerst. Ihr seid zusammen zur Schule gegangen, aber er muss einige Klassen über dir gewesen sein. Es ist …“
    „Adam Donnelly“, flüsterte sie. Ihr schlug das Herz in der Kehle, als sie zum ersten Mal seit einem Jahr in seine ernsten Augen blickte.
    Er trug einen gut sitzenden dunkelgrauen Anzug, wie man es von einem angesehenen Allgemeinarzt erwartete. Nur war das Hemd dazu nicht weiß, sondern blau, und es betonte seine ausdrucksvollen Augen.
    Zum Glück hatte Maggie ihm nie gesagt, wie sehr diese tiefblauen Augen sie schon immer fasziniert hatten. Es war eines ihrer Geheimnisse gewesen, genau wie die Tatsache, dass sie sich rettungslos in ihn verliebt hatte,

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