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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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sich Notizen für die Hochzeit.
    Sie brauchte ein Kleid. Und Blumen. Ein schlichtes kleines Bouquet sollte genügen, vielleicht mit viel Blattgrün … Efeu, Eukalyptus, Lorbeerblätter. Von ihrem Platz aus konnte sie in den Garten sehen, und der bot grünes Blattwerk in Hülle und Fülle. Wenn sie dann noch ein paar weiße Rosen hineinbinden ließ, ja, das würde ihr gefallen. Und für die Kirche brauchte sie jetzt in der Adventszeit keinen Blumenschmuck.
    Für Essen und Getränke war gesorgt, und bis auf ihre Brüder hatte sie schon mit jedem ihrer Gäste persönlich gesprochen. An Ed hatte sie eine E-Mail geschickt, an Jack eine SMS.
    Natürlich hatte er noch nicht zurückgerufen. Bei seinem Arbeitspensum kein Wunder. Jack arbeitete unermüdlich, um beruflich voranzukommen. Dass ihr Vater der Ansicht war, sein Sohn triebe sich zu oft in Nachtclubs herum, war eine andere Geschichte.
    Was noch? Die Lieder hatten sie bereits ausgesucht und den Verlauf des Gottesdienstes an Bens PC festgehalten. Inzwischen war alles auf feinstem Briefpapier ausgedruckt worden, bereit, am Tag der Trauung an die Gäste verteilt zu werden.
    Fehlte nur noch, dass Jack sich meldete … und ihr Vater endlich zur Vernunft kam.
    Lucy atmete zitternd durch.
    „Hey, alles okay?“
    Sie lächelte Ben an. „Sicher. Und du?“
    „Geschafft. Der Container ist voll, das Haus ist leer. Jetzt können wir an die Verschönerungsarbeiten gehen. Und rate mal, was ich gefunden habe!“
    Ben holte die Hand hinter dem Rücken hervor und schwenkte einen großen alten Eisenschlüssel vor ihrer Nase.
    Ihr Gesicht leuchtete auf, als Lucy danach griff. „Der Hausschlüssel!“
    „Er lag unter der Fußmatte. Willst du ihn zuerst ausprobieren?“
    „Oh ja.“ Sie steckte ihn ins Schloss und drehte ihn. Ein leises Knirschen, leichter Widerstand, dann gab der Mechanismus nach. Zusammen drehten sie am Türknauf. Ein Windstoß zerrte an der Tür und riss sie weit auf.
    Ein atemberaubender Ausblick bot sich ihnen. Hinter dem Garten und dem Feld lag das Meer und glitzerte im fahlen Licht der tief stehenden Wintersonne.
    Lucy sog die frische kalte Luft ein und lachte wie befreit. „Wie herrlich! Oh, danke, Ben!“
    „Wofür? Dass ich den Schlüssel gefunden habe? Wir hätten das Schloss austauschen können.“
    „Nein.“ Sie wandte sich ihm zu, hob die Hände und umfasste sein Gesicht. „Für unser Haus.“
    Ihre Blicke verfingen sich, alles andere um sie herum verblasste. Ben schwieg lange, seufzte dann und zog sie in die Arme.
    „Gern geschehen“, flüsterte er. „Ich würde alles tun, um dich glücklich zu machen.“ Sein Kuss war zärtlich, aber kurz. Ben hob den Kopf. „Ist das dein Telefon?“
    „Oh … ja, warte, ich gehe schnell ran.“ Sie eilte zu ihrer Tasche, kramte es hervor und drückte auf den Knopf. „Hallo?“
    „Hi, Kleines.“
    „Jack? Wie schön, dass du dich meldest! Hast du meine SMS bekommen?“
    „Ja, deswegen rufe ich an.“
    „Sag bitte, dass du kommst“, bat sie. „Dad ist so schwierig … wegen Ben. Es ist furchtbar, man kann überhaupt nicht mit ihm reden. Ich glaube, er kommt nicht zur Hochzeit, und Ed ist in Afrika. Bitte, Jack, ich brauche dich. Du musst mich zum Altar führen.“
    Das lange Schweigen am anderen Ende gefiel ihr gar nicht. Ihr sank das Herz. „Jack?“
    „Ach, verdammt, Lucy. Es tut mir echt leid, Kleines, ich kann nicht. Hast du nicht gehört, dass India gestorben ist?“
    „Doch, die Klatschblätter waren voll davon. Du hast natürlich nichts gesagt, aber das tust du ja nie …“
    „Sie hat ein Kind“, unterbrach er sie.
    „Ja, das stand auch dabei. Aber …“
    „Lucy, es ist von mir. Er heißt Freddie, und … er ist mein Sohn. Man hat mir das Sorgerecht übertragen, und … Schwesterchen, ich brauche dich. Ich weiß nicht, was ich mit ihm machen soll.“
    Sie musste sich erst einmal setzen. „Jack, das ist nicht wahr“, sagte sie, als sie am Küchentisch saß. „Wie alt ist er?“
    „Noch nicht mal drei. Ich … du meine Güte, es ist nicht einfach. Er vermisst seine Mutter, er kennt mich nicht. Deshalb möchte ich ihn nicht schon wieder in fremde Hände geben. Und mitbringen kann ich ihn auch nicht. Das wäre erst recht zu viel Aufregung für ihn.“
    „Natürlich.“ Lucy schluckte ihre Enttäuschung hinunter. „Kein Problem, mach dir keinen Stress deswegen. Wir sind immer für dich da, vergiss das nicht. Warum ziehst du nicht wieder nach Penhally Bay? Dann könnten wir dir besser

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