Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
Vom Netzwerk:
brauche dich, ich kann nicht heiraten, ohne dass wenigstens einer von euch …“
    „Es war deine Entscheidung“, unterbrach er sie. „Du hast dir einen Mann ausgesucht, der nicht das Rückgrat besitzt, zu mir zu kommen und mit mir zu reden. Gut, das passt ja. Ihr habt einander verdient. Meine Patienten warten, Lucy“, fügte er im selben abweisenden Ton hinzu. „Bitte, geh jetzt.“
    Reglos stand sie da, wusste nicht, was sie tun sollte. Aber ihr Vater hatte sich über seine Unterlagen gebeugt und beachtete sie nicht weiter. Als sie begriff, dass es zwecklos war, drehte sie sich langsam um. Wie betäubt ging sie zurück zu Ben. Es war ihre Idee, dass er draußen auf sie warten sollte. Sie hatte gedacht, das würde ihren Vater versöhnlicher stimmen. Leider hatte sie es damit nur noch schlimmer gemacht.
    Ben sah nur ihr Gesicht und wusste Bescheid. „Ich werde mit ihm sprechen.“ Seine Stimme bebte vor Ärger.
    „Nein. Lass uns einfach fahren. Ich habe genug.“
    Er brachte sie zum Wagen, hielt ihr die Tür auf und wartete, bis sie eingestiegen war. Doch statt auf die Fahrerseite zu gehen, marschierte er zur Praxis zurück.
    Oh nein! Hoffentlich machte er keine Szene …
    Da tauchte er wieder auf, glitt hinters Steuer und startete den Motor. „Ich habe Kate gesagt, dass du eine Woche Urlaub nimmst. Sie kümmert sich um eine Vertretung.“ Voller Sorge blickte er sie an. „Alles okay, Darling?“
    Die sanfte Frage gab ihr den Rest. Lucy presste die Hand vor den Mund und schüttelte verzweifelt den Kopf. Dann fing sie an zu weinen.
    Ben fluchte unterdrückt und brachte sie auf direktem Weg zu sich nach Hause. Geduldig hielt er sie in seinen Armen, bis die Tränen versiegten. Erst dann kochte er ihr einen Kakao, half ihr ins Bett und deckte sie liebevoll zu.
    Lucy war sicher, dass sie kein Auge zutun würde. Die Zurückweisung ihres Vaters hatte unbeschreiblich wehgetan. Doch sie war erschöpft, körperlich und geistig am Rande ihrer Kräfte. Sie schloss die Augen und drückte den Kopf in Bens Kissen. Sein Duft stieg ihr in die Nase, und bald war sie eingeschlafen.
    „Nicht zu fassen! Hat sie doch tatsächlich die Stirn, mich zu fragen, ob ich zu ihrer Hochzeit komme!“
    Kate stieß einen Seufzer aus und schloss ihre Bürotür. Wie ein gefangenes Raubtier lief Nick vor ihrem Schreibtisch auf und ab. Zorn und innere Zerrissenheit spiegelten sich auf seinem Gesicht, und sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Aber was sich in den letzten Tagen hier abgespielt hatte, das hatte Ben nicht verdient und Lucy auch nicht. Sie konnte es nicht einfach ignorieren.
    „Warum bestrafst du deine Tochter dafür, dass du dich schuldig fühlst, weil du Annabel im Stich gelassen hast?“, fragte sie leise.
    Mitten ins Schwarze getroffen.
    Nick blieb abrupt stehen und starrte sie an. „Wie bitte?“
    „Du hast mich schon verstanden. Dass Annabel gestorben ist, hat mit Ben Carter nicht das Geringste zu tun. Wenn du weiter in der Gegend herumerzählst, er hätte die Untersuchungsergebnisse manipuliert, landest du bald vor Gericht“, erklärte sie eindringlich. „Nick, komm endlich zur Vernunft. Lucy liebt ihn seit Jahren und er sie auch, schon vor Annabels Tod. Sie bekommen ein Kind, und es wird wirklich höchste Zeit, dass sie heiraten. Hast du vor, deiner Tochter den schönsten Tag ihres Lebens zu ruinieren? Ihr das Glück zu verderben, das eine werdende Mutter verdient hat? Denk mal drüber nach, was Annabel dazu gesagt hätte. Wie hätte sie dein Verhalten gefunden?“
    Kate hatte sich in Rage geredet. Sie beschloss, das Zimmer zu verlassen, ehe sie noch etwas sagte, was sie später bereuen würde. Leider hatte sie kaum Hoffnung, dass ihre Worte bei Nick auf fruchtbaren Boden gefallen waren.
    Die Chance, dass er zu Lucys Hochzeit gehen würde, war hauchdünn. Kate war untröstlich.
    Es waren wundervolle und gleichzeitig schreckliche vierzehn Tage. Beides wegen Ben, welch eine Ironie des Schicksals. Aber ohne ihn hätte Lucy diese Zeit nicht durchgestanden.
    Sobald er Dienstschluss hatte, verbrachten sie jede Minute miteinander. Mal in Tregorran House und dann wieder in seinem alten Haus am Orchard Way. Lucy hatte darauf bestanden, nur drei Tage freizunehmen. Widerstrebend fügte sich Ben, sorgte jedoch dafür, dass sie keinen Handschlag tat. Vom Planen konnte er sie allerdings nicht abhalten.
    Lucy bestellte einen Müllcontainer und sah zu, wie Ben die hässlichen alten Teppiche und Gardinen hineinwarf. Dabei machte sie

Weitere Kostenlose Bücher