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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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sie sich mit ihm auf sehr gefährlichem Boden bewegte. Paige spülte den Rest ihres Bissens mit einem Schluck Wein hinunter.
    Lächelnd sah Valentino sie an.
    „Wieso bist du eigentlich hier?“, fragte sie unvermittelt.
    Er zögerte. „Das habe ich dir doch gesagt. Ich wollte McKenzie kennenlernen.“
    Sie hob die Brauen. „Wirklich?“
    Valentino belegte für jeden von ihnen noch ein Stück Baguette mit Käse und schob ihr eins davon zu. „Und um unsere Differenzen zu bereinigen. Wir werden in den kommenden Monaten zusammenarbeiten, ob es dir nun gefällt oder nicht. Daher brauchen wir ein paar Regeln.“
    Paige hielt inne. „Das heißt, du hast was von Ben gehört, richtig?“ Harry hatte am Freitagabend kurz mit ihr gesprochen, aber seitdem hatte sie ihn nicht mehr erreicht.
    „Ja“, bestätigte er. „Ben hat einen schweren Hirnschaden davongetragen. Sie glauben zwar nicht, dass es dauerhaft sein wird, aber sie rechnen mit einem langwierigen Rehabilitationsprozess.“
    Paige schwieg einen Moment. „Du hättest anrufen können.“
    Doch Valentino schüttelte den Kopf. „Ich glaube, du stehst Harry sehr nahe, und ich wusste, dass du dir Sorgen machst. Ich wollte es dir nicht am Telefon sagen.“
    Armer Harry und der arme kleine Ben. Schließlich sah sie Valentino an. Er würde also in nächster Zeit ihr Chef sein.
    Ihre Augen wurden schmal. „Na schön. Regel Nummer eins: Wir werden …“, Paige zögerte, doch dann reckte sie trotzig das Kinn, „… nie wieder Lover sein.“
    Valentino lächelte. „Einverstanden.“ Er zog ohnehin kurze, unkomplizierte Beziehungen vor. Diese Regel passte ihm also gut in den Kram.
    Er machte noch einmal Baguette mit Camembert für sie beide fertig und freute sich, dass Paige ihr Stück ohne Weiteres verspeiste. „Dann sind wir eben Freunde. Ich werde dein Boss sein, und deine Tochter eine meiner Patientinnen. Es wäre nicht richtig für uns, etwas anderes zu sein außer Kollegen oder Freunde.“
    Verblüfft sah sie ihn an. „Du meinst im Ernst, dass das zwischen uns beiden geht?“
    „Naturalmente.“
    Sie warf ihm einen ungläubigen Blick zu. „Hast du viele weibliche Freunde?“
    Valentino lachte. Sie kannte ihn schon erstaunlich gut. „Frauen lieben mich“, wich er belustigt aus.
    Daran hatte Paige keinen Zweifel. Sie musste auch lachen, obwohl sie eigentlich besser vor ihm flüchten sollte.
    Aber eine Freundschaft mit ihm würde ihr die Zeit bis zu Harrys Rückkehr sicher erleichtern. Und es wäre gut für das Arbeitsklima. Sie und Harry arbeiteten vor allem deshalb hervorragend zusammen, weil Paige nicht nur Achtung vor ihm hatte, sondern ihn auch als Mensch mochte.
    Nur dass er sie natürlich noch nie nackt gesehen hatte.
    Aber wenn sie sich darum bemühten, würde ein gutes Arbeitsverhältnis auch mit Valentino möglich sein. Schließlich waren sie beide Profis.
    Paige streckte die Hand aus. „Okay, Freunde.“
    „In meinem Land halten wir nicht viel vom Händeschütteln. Wir küssen lieber“, meinte er scherzhaft.
    „Tja, was für ein Schock“, gab sie trocken zurück. „Dann ist es ja umso besser, dass wir in meinem Land sind.“
    Mit einem leisen Lachen nahm er ihre Hand. „Freunde.“
    Sofort schoss ein Gefühl der Hitze ihren Arm hinauf und durchströmte ihren Körper. Kein guter Anfang.
    Am nächsten Morgen lag McKenzie zufrieden in ihrem Bett in einem Privatzimmer im St. Auburn. Sie war schon so oft hier gewesen, dass sie sich ganz zu Hause fühlte. Sorglos schaute sie fern. Obwohl sie nichts hören konnte, war sie dennoch in die Sendung vertieft. Paige saß neben ihr, mit heftigem Herzklopfen bei dem Gedanken an die bevorstehende Operation.
    Schon lange hatte sie diesen Tag herbeigesehnt. Aber jetzt, da es so weit war, schien es ihr fast zu viel für ein kleines Mädchen, das schon genug durchgemacht hatte. Paige fühlte sich angespannt, und ihr war übel. Ihr leerer Magen knurrte, doch sie ignorierte es. Heute hatte sie den üblichen Frühstückstoast einfach nicht heruntergebracht.
    „Buongiorno.“
    Paige wandte sich um. Valentino stand an der Tür. Er trug eine dunkle Hose, ein dunkelgrünes Hemd sowie eine Paisley-Krawatte. Seine entspannte, selbstbewusste Ausstrahlung wirkte wie Balsam auf ihre Nerven, und Paige zwang sich zu lächeln.
    „McKenzie?“ Sie berührte ihre Tochter am Arm.
    Die Kleine schaute weg vom Fernseher, und ein breites Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, als sie Valentino in der Gebärdensprache

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