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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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Paige. Es war schon zwei Jahre her, seit sie das Bild zuletzt gesehen hatte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    „Sie hat gekämpft“, sagte Valentino leise.
    „Ja, und so lange“, antwortete Paige erstickt.
    Tröstend umarmte er sie, sodass ihr Kopf an seiner Schulter lag. Dann schloss er das Album und wartete, bis Paige sich ausgeweint hatte.
    Sie wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als sie schließlich von ihm abrückte. Sie war dankbar, weil Valentino sie hatte weinen lassen. Er hatte ihr nicht gesagt, dass sie sich nicht aufregen oder für McKenzie tapfer sein sollte, so wie Arnie. Er war einfach nur da.
    Mit dem Ärmel ihres Sweatshirts wischte sie sich das Gesicht ab. „Verstehst du jetzt, warum ich keine weitere Schwangerschaft durchstehen kann? Ich würde es nicht ertragen, noch ein Kind zu verlieren, Valentino.“
    Ihm war klar, dass er behutsam vorgehen musste. „Ich verstehe jedenfalls, warum du nicht wieder so verletzbar sein willst. Du hast in den letzten Jahren eine Menge durchgemacht.“
    Paige nickte. „Wenn es kein Baby gibt, dann besteht auch kein Risiko, dass noch einmal so etwas passiert wie bei den Zwillingen.“
    Er nahm ihre Hand. „Aber das Baby ist schon da. Glaubst du nicht, eine Abtreibung würde genauso bedeuten, ein Kind zu verlieren?“
    „Das ist was anderes“, verteidigte sie sich.
    „Ist es nicht.“
    Scharf sah sie ihn an. „Geht es hier um etwas Religiöses?“
    Valentino war erstaunt. „Was?“
    „Ich meine, du bist Italiener. Bei euch werden Abtreibungen missbilligt, das weiß ich.“
    Obwohl er sich bemühte, seinen Ärger zu beherrschen, gelang es ihm nicht ganz. „Mit Religion hat das nichts zu tun. Hier geht es um mein Kind, Paige. Mein Kind. Ich habe auch Rechte, und wenn du meinst, dass ich dir erlaube, diese Schwangerschaft abzubrechen, dann täuschst du dich.“
    Seine Heftigkeit überraschte sie. Seine Ernsthaftigkeit und die Entschlossenheit, die sie in seinen Augen sah. Trotzdem konnte er ihr nichts vorschreiben.
    „Wieso?“, fragte sie. „Warum ist dir das so wichtig? Die ganze Sache bedeutet eine Verpflichtung, etwas Langfristiges. Ich hätte gedacht, davor würdest du lieber meilenweit davonlaufen.“
    Er konnte nachvollziehen, wie sie zu ihrer Meinung gekommen war, dennoch fühlte Valentino sich gekränkt. Er erhob sich, ging zur Terrassentür und schaute hinaus.
    „Da hast du falsch gedacht“, sagte er nur.

7. KAPITEL
    Paige, vom stählernen Unterton in Valentinos Stimme erstaunt, zuckte leicht zusammen. Die Hände in den Taschen vergraben, starrte er aus dem Fenster. Sie spürte, dass mehr hinter seiner Beharrlichkeit stecken musste.
    „Gibt es da etwas, was ich wissen sollte?“
    Valentino glaubte, seinen Herzschlag in seinem Kopf dröhnen zu hören. Seit Jahren hatte er diesen Namen nicht mehr laut ausgesprochen. Aber wenn es den richtigen Zeitpunkt gab, sich zu öffnen, dann jetzt. Paige hatte ihm gerade einen sehr persönlichen Teil ihres Lebens anvertraut. Vielleicht war es an der Zeit, auch seine eigene Last mit jemandem zu teilen.
    „Ich kannte mal eine Frau.“ Seine Stimme klang belegt, deshalb räusperte er sich. „Vor langer Zeit.“
    Paige rührte sich nicht. „Ja?“
    Valentino drehte sich um. Wo sollte er anfangen? „Wir haben uns geliebt. Oder zumindest dachte ich das. Ich war in meinem ersten Jahr als Assistenzarzt in Italien, und sie hat Modedesign studiert. Sie war eine Schönheit.“
    Es überraschte Paige, wie sehr es sie verletzte, ihn in einem solch ehrfürchtigen Ton von einer anderen Frau sprechen zu hören. An seinem Blick erkannte sie, dass er weit zurück in die Ferne schaute.
    „Sie war einundzwanzig und hatte all diese Kurven und so herrliche lange Haare.“ Valentino hielt inne.
    Die Frau musste hinreißend gewesen sein. Plötzlich fühlte Paige sich mit ihrem kurzen Haar und ihrem knochigen Körperbau entsetzlich langweilig und unattraktiv. Was hatte Valentino bloß an ihr gefunden?
    „Ich war vollkommen vernarrt in sie“, fuhr er fort. „Nach zwei Monaten habe ich ihr einen Heiratsantrag gemacht, und sie hat sofort Ja gesagt. Ich habe ihr einen prachtvollen Diamantring gekauft, weil sie den unbedingt haben musste. Wir sind ständig auf Partys gegangen und wurden für die Gesellschaftsseiten fotografiert. Sie hat vor all ihren Freunden damit angegeben, dass sie einen Arzt heiratet, und sich in diesem Glanz gesonnt.“
    Er machte eine Pause, und Paige fragte: „Wie hieß sie denn?“
    Es

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