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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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Verdammt, sie fühlte sich immer noch zu ihm hingezogen. Doch das war jetzt unwichtig. Im Augenblick ging es ihr nur um die Schmerzen, die er ihrer geliebten Tochter zufügen könnte.
    „Wegen Samstag und dem Treffen mit Lily. Ich habe mir überlegt, dass wir damit noch ein paar Wochen warten sollten. Dann hätte ich Zeit, sie darauf vorzubereiten, und du könntest auch noch einmal in aller Ruhe darüber nachdenken.“ Als Marco nichts dazu sagte, fuhr sie achselzuckend fort: „Besser, nichts zu überstürzen, als es vielleicht später zu bedauern.“
    „Du glaubst also immer noch, ich sei mir meiner Sache nicht sicher?“
    „Ich weiß es nicht. Wenn ich an die Vergangenheit denke …“
    „Was zwischen uns geschehen ist, hat keinerlei Einfluss auf mein Verhältnis zu Lily.“
    „Dann ist es auch nicht so wichtig, ob du sie dieses Wochenende oder nächstes kennenlernst.“
    „Für mich schon.“ Er trat einen Schritt auf sie zu und sah ihr direkt in die Augen. „Und für Lily auch. Je länger ich auf dieses Treffen warten muss, desto schwerer wird es, eine Beziehung aufzubauen. Du solltest dir also wirklich gut überlegen, was du tust, Gina. Denn ich werde um meine Tochter kämpfen, wenn du mir den Kontakt zu ihr verweigerst. Hast du das verstanden?“
    Ohne auf eine Antwort zu warten, stürmte Marco davon. Gina stand da wie vom Donner gerührt. Er hatte so wütend geklungen. Wie hatte sie jemals glauben können, dass sie die Situation als Freunde bewältigen würden?
    „Alles okay mit dir? Du hattest doch nicht schon wieder eine Auseinandersetzung mit unserem hinreißenden Marco, oder?“
    Gina erschrak, als Julie sie am Arm berührte, und setzte ein gequältes Lächeln auf. „Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit.“
    „Interessant.“ Julie grinste sie an. „Mir scheint, es hängt immer etwas in der Luft, wenn ihr beide zusammen seid. Und das ist auch anderen schon aufgefallen. Tja, Liebe und Hass liegen eng beieinander, so heißt es doch, oder?“
    „Quatsch! Wir haben nur unterschiedliche Ansichten. Es wird sicher besser, wenn Dr. Andretti sich erst einmal an unsere Arbeitsweise gewöhnt hat.“
    „Schade“, seufzte Julie enttäuscht. „Ich hatte schon geglaubt, du hast endlich einen Mann getroffen, der dir den Kopf verdreht. Du bist zu jung, um allein zu sein. Du brauchst Liebe, Romantik, Sex … “
    Gina lachte. „Danke, ich werd´s mir merken. Aber Marco kannst du streichen. Das hatten wir schon alles.“
    „Was? Habe ich richtig gehört?“ Julie starrte sie mit offenem Mund an. „Hattet ihr mal was miteinander?“
    Gina hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen. Das Letzte, was sie jetzt brauchte, war eine brodelnde Gerüchteküche. „Das wäre übertrieben. Ich habe ihn vor Jahren in Italien kennengelernt. Wir sind ein paar Mal miteinander ausgegangen, und das wars. Ich habe ihn erst wiedergesehen, als sie ihn nach dem Unfall auf unsere Station brachten.“
    „Warum hast du uns das verschwiegen?“
    „Weil ich nicht will, dass die Sache aufgebauscht wird. Marco war nur ein Bekannter, und ich bitte dich, die Geschichte vor den anderen nicht breitzutreten.“
    „Meine Lippen sind versiegelt“, erklärte Julie, „obwohl ich dir das mit dem Bekannten nicht ganz abnehme. Zwischen euch läuft doch was. Gut, vielleicht war es in der Vergangenheit nicht so prickelnd, aber das kann es doch noch werden, oder?“ Julie zwinkerte ihr verschwörerisch zu, ehe sie zu einem Patienten eilte, der geklingelt hatte.
    Gina setzte sich an ihren Schreibtisch, erstellte eine Liste der Patienten, die auf andere Stationen verlegt werden sollten, und führte einige Telefonate. Als sie ihre Arbeit beendet hatte, kehrten ihre Gedanken wie von selbst wieder zu Marco und seinen letzten Worten zurück. Sie durfte sich von ihm nicht unter Druck setzen lassen. Schließlich entschied sie, was richtig für ihre Tochter war. Und das konnte Marco entweder akzeptieren oder eben nicht.
    Der Samstag versprach sonnig zu werden. Als Marco aus der Dusche trat, spürte er eine freudige Erwartung in sich aufkeimen. Das Treffen mit Lily heute würde sein Leben verändern.
    Er hatte sich immer eine Familie gewünscht, aber nach Francescas Tod kaum mehr einen Gedanken daran verschwendet. Doch jetzt stand er vor der vollendeten Tatsache, dass er eine Tochter hatte. Er spürte, wie ungeheuer wichtig ihm das war. Er war aufgeregt und freute sich darauf, Vater zu sein. Alles könnte nur noch schöner sein, wenn er und Gina in

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