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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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der Lage wären, Lily ein richtiges Zuhause zu bieten.
    Er seufzte, denn er wusste, dass das wahrscheinlich ein Wunschtraum bleiben würde. Abgesehen davon, dass er nicht vorhatte, mit Gina zusammenzuziehen, würde sie dem auch niemals zustimmen. Er hatte sie zu sehr verletzt, und bis sie seine Gründe dafür wirklich akzeptiert haben würde, war es vermutlich noch ein weiter Weg.
    Als er den Park erreichte, war es kurz vor elf. Er ging hinüber zum Kinderspielplatz und sah Gina auf einer Bank sitzen. Zumindest ist sie gekommen, dachte er, und setzte sich zu ihr.
    „ Buon giorno , Gina. Wie geht es dir?“
    „Gut.“
    Sie erkundigte sich nicht, wie es ihm ginge, ja, sie schien überhaupt keine Lust auf eine Unterhaltung mit ihm zu haben. Marco seufzte. „Wir werden keinen Schritt weiterkommen, wenn du mich behandelst wie einen Aussätzigen. Kinder haben ein feines Gespür, und Lily wird bald merken, dass etwas nicht stimmt. Es wäre nicht fair, wenn du sie gegen mich einnimmst, ehe ich überhaupt Gelegenheit hatte, sie kennenzulernen.“
    Ginas Wangen röteten sich, als sie ihn wütend anfunkelte. „Das liegt auch keineswegs in meiner Absicht. Du musst nur begreifen, dass du deine Meinung nicht plötzlich ändern kannst, sobald du dich einmal auf Lily eingelassen hast. Wenn du dir nicht wirklich sicher bist, Marco …“
    „Mami! Schau mal.“
    Sie drehten sich beide um, und Marco spürte, dass er instinktiv die Luft anhielt, als er das kleine Mädchen mit dem blonden Pferdeschwanz auf sie zulaufen sah. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass es Lily nicht gäbe, wenn er und Gina sich nicht begegnet wären.
    „Da.“
    Lily hielt eine Butterblume in der Hand und streckte sie ihm entgegen. Tränen stiegen Marco in die Augen, als er die Blume entgegennahm.
    „Ist die für mich?“, fragte er mit belegter Stimme. „Vielen Dank.“
    Lily starrte ihn einen Moment an, dann drehte sie sich abrupt um und rannte zur Rutsche. Überwältigt sah Marco zu, wie sie die Leiter hinaufkletterte. Das war seine Tochter, sein Fleisch und Blut, und sie endlich kennenzulernen berührte ihn auf eine Weise, mit der er nicht gerechnet hatte.
    „Sie liebt die Rutsche und kann Stunden darauf verbringen, wenn man sie lässt“, sagte Gina leise.
    Marco wusste, dass sie seine Tränen bemerkt hatte, doch seltsamerweise schämte er sich nicht. „Sie ist wunderschön. So perfekt …“ Marco brach ab, unfähig, seine Gefühle, seinen Stolz und die Ehrfurcht vor diesem kleinen Menschen, den sie beide gezeugt hatten, in Worte zu fassen.
    „Das ist sie, aber ich bin wohl voreingenommen. Jede Mutter findet ihr Kind wunderschön, denke ich.“ Gina lachte, doch das Zittern in ihrer Stimme verriet Marco, dass seine Reaktion sie rührte. Wieder war er den Tränen nahe.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass mich das gefühlsmäßig so mitnimmt“, sagte er. „Allein der Gedanke, dass es Lily nicht gäbe, wenn wir uns nicht begegnet wären …“ Er seufzte und sah Gina an. „Danke. Ich weiß, wie unzulänglich das ist, aber ich danke dir von ganzem Herzen, dass du mir so etwas Wundervolles und Wertvolles geschenkt hast.“
    Es war ein herrlicher Tag. Ob es an Marcos offensichtlicher Begeisterung für seine Tochter lag oder daran, dass Lily ihn ohne Fragen akzeptierte, wusste Gina nicht. Sie spürte aber, dass ihre Befürchtungen allmählich verflogen. Wenn Marco weiterhin so viel Interesse an Lily zeigte, könnte sich alles doch noch zum Guten wenden.
    „Sollen wir dort sitzen?“ Marco berührte sie am Ellbogen und führte sie zu einem Fenstertisch. Es war Mittagszeit, und sie hatten beschlossen, einen Happen zu essen.
    Die Wärme seiner Hand an ihrem Arm ließ Gina erschauern, und sie bückte sich rasch, um Lily aus ihrem Buggy zu heben und seiner Berührung zu entkommen. Marco hatte sich zwar viel engagierter gezeigt, als sie erwartet hatte, doch das war noch lange kein Grund, sich hochfliegende Gefühle für ihn zu erlauben. Er würde noch sehr viel mehr beweisen müssen, ehe sie sich von ihm so verzaubern ließe, wie es ihm bei Lily offenbar bereits gelungen war.
    Nein, es wäre ein Fehler, sich wieder in ihn zu verlieben. Gina setzte ein höfliches Lächeln auf, als sie sich ihm zuwandte, und beschloss, sich an praktische Dinge zu halten. „Lily wird einen Hochstuhl brauchen. Da drüben steht einer. Bist du so nett und holst ihn?“
    „Selbstverständlich.“ Er bückte sich und kitzelte Lily unter dem Kinn, bis sie kicherte. „Einen Moment,

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