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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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umgesprungen war. Er saß an seinem Schreibtisch, um die angefallenen Arztbriefe zu schreiben, konnte sich aber nicht auf seine Arbeit konzentrieren. Gina hatte offenbar kein Interesse an einer Beziehung? Gut, Miles’ Einladung hatte sie ausgeschlagen, aber hatte sie anderen auch einen Korb gegeben?
    Es geht mich überhaupt nichts an, was Gina macht, sagte er sich, doch trotzdem war ihm der Gedanke, dass sie sich mit anderen Männern traf, ein Dorn im Auge.
    Als er merkte, dass er in seinem momentanen Gemütszustand mit seiner Arbeit nicht weiterkam, entschied er, in die Kantine zu gehen. Vielleicht würde ein starker Kaffee ihm wieder zu einem klaren Kopf verhelfen.
    Die Kantine war leer. Marco setzte sich mit seinem Kaffee an einen Fenstertisch und starrte nach draußen. Es regnete wieder. Ein bleigrauer Himmel senkte sich über die Stadt, und plötzlich wurde Marco vom Heimweh gepackt.
    Was machte er noch hier? Er hatte die Lücken in seiner Erinnerung geschlossen, erfahren, dass er eine Tochter hatte und diese auch kennengelernt. Eigentlich könnte ihm niemand einen Vorwurf machen, wenn er nach Ablauf seines Dienstvertrages nach Florenz zurückkehrte …
    Als die Tür aufging und Gina hereinkam, erstarrte er. In Gedanken hatte er gerade genau das getan, was Gina befürchtete … Er hatte darüber nachgedacht, sie und damit auch Lily im Stich zu lassen. Nein, er könnte nicht nach Florenz zurückkehren. Jetzt nicht und auch nicht in sechs Monaten! Er wollte für immer am Leben seiner Tochter teilhaben, und das bedeutete zwangsläufig, dass auch Gina ein Teil seines Lebens sein würde. Ein Gedanke, der ihn mit Freude erfüllte, aber auch mit Furcht, denn er spürte, dass er nicht mehr Herr seiner Gefühle war. Er hatte sein Leben ganz einfach nicht mehr unter Kontrolle.
    Gina holte sich eine Tasse Tee, dann entdeckte sie Marco an dem Tisch beim Fenster. Kurz überlegte sie, ob sie sich davonstehlen sollte, fand es dann aber kindisch, ihn zu ignorieren.
    „Hast du etwas dagegen, wenn ich mich zu dir setze?“
    „Nein, natürlich nicht.“
    Marco stand auf und zog ihr den Stuhl zurück. Er hat schon immer gute Manieren gehabt, dachte Gina, als sie sich setzte. Genau das hatte sie so an ihm geliebt. Er hatte ihr das Gefühl gegeben, etwas Besonderes zu sein, wenn er ihr die Tür aufhielt, ihr in den Wagen half … So zuvorkommend war sie vorher nie von einem Mann behandelt worden.
    Doch daran wollte sie jetzt nicht denken, darum begann sie eine lockere Unterhaltung. „Ich dachte, du wärst schon nach Hause gegangen.“
    „Eigentlich wollte ich noch meinen Papierkram erledigen, aber diese Schreibarbeit war mir schon immer ein Graus.“
    „Warum überlässt du sie nicht einem Assistenzarzt? Das hat unser letzter Chef auch so gemacht. Er hat die Arztbriefe nie selbst geschrieben.“
    „Vielleicht hätte er gut daran getan“, erwiderte Marco trocken. „Dann hätte es weniger … Verwirrung gegeben.“
    „Ja, das ist wahr.“ Gina holte ein Paket mit Sandwiches aus ihrer Tasche und bot Marco eines an.
    „Vielen Dank, aber ich koche mir etwas, wenn ich nach Hause komme.“ Er lehnte sich zurück. „Wer versorgt eigentlich Lily, wenn du Spätdienst hast?“
    „Amy“, sagte Gina und erklärte auf seinen skeptischen Blick hin: „Sie hat vor ihrer Ehe ebenfalls als Krankenschwester gearbeitet und kennt die Probleme der wechselnden Dienste. Sie badet Lily am Abend und steckt sie in ihren Pyjama, sodass ich sie gleich ins Bett bringen kann, wenn wir nach Hause kommen.“
    „Es ist bestimmt nicht einfach, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.“
    „Nicht immer, nein, aber wir kriegen das ganz gut hin“, erwiderte sie etwas defensiv.
    „Das glaube ich dir. Lily scheint mir ein sehr glückliches und zufriedenes kleines Mädchen zu sein.“
    Gina lächelte. Ja, das ist sie.“
    „Hast du noch Familie, die dich unterstützen kann?“
    „Nein. Meine Mutter ist gestorben, als ich fünfzehn war, und ein paar Jahre später hat mein Vater wieder geheiratet. Er und seine neue Frau leben inzwischen in Neuseeland, daher sehe ich sie nur ganz selten.“
    „Und gibt es keine Geschwister, Tanten oder Cousinen?“
    „Nein, aber das ist schon in Ordnung. Ich habe Lily und brauche sonst niemanden.“
    „Auch keinen Partner?“
    Gina zuckte die Achseln. „Dafür fehlt mir die Zeit. Meine Arbeit und Lily halten mich genügend auf Trab.“
    „Hast du deshalb die Einladung von Miles ausgeschlagen?“
    „Ich wäre auch

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