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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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Toby mitzunehmen.“ Sie deutete auf ein kleines Weidenkörbchen neben sich auf dem Couchtisch. „Wenn du sie da reintust, kann er es bestimmt gut tragen.“
    Sobald Nathan gegangen war, blickte sie in die dunkle Nacht hinaus, während sich in ihrem Kopf die Gedanken überstürzten. Er glaubte also, dass sie ihn nicht brauchte, was bei ihrem distanzierten Verhalten nicht weiter überraschte. Sie tat ja nur so, als ob er ihr gleichgültig wäre. Denn jetzt, nachdem er sie in seinen Armen gehalten und sie ihm so nahe gewesen war, wurde Libby bewusst, dass es keinen Sinn hatte, sich noch länger etwas vorzumachen. Sie brauchte Nathan wie die Luft zum Atmen, aber das sollte er niemals erfahren.
    Er hatte sie einmal gedemütigt, ein zweites Mal wollte sie auf gar keinen Fall erleben. Da ihr Nacken von dem Sturz zu schmerzen begann und sich Kopfschmerzen ankündigten, ging sie nach oben ins Bett.
    Drüben im anderen Haus blickte Nathan ebenfalls einigen unbequemen Wahrheiten ins Auge. Eine war die, dass Libby ihm tatsächlich den Schmerz aus der Vergangenheit noch nicht verziehen hatte. Außerdem tolerierte sie seine Anwesenheit nur wegen Toby, für den sie großes Mitgefühl empfand. Und Nathan gehörte nun mal zu dem Jungen dazu.
    Aber er konnte warten. Irgendwie würde er alles wieder bei ihr gutmachen. Schon seit jenem Tag in dem Kirchenvorraum übte er sich in Geduld, was ihm dabei geholfen hatte, Libby nach Ian Jeffersons Tod eine Ruhepause zu gönnen.
    Auch jetzt wäre Nathan noch weggeblieben, wenn es nicht um Tobys Bedürfnisse gegangen wäre. Aber eines Tages würde er vielleicht doch den richtigen Moment finden, um Libby zu sagen, wie sehr ihm sein Verhalten am Flughafen damals leid tat. Bei ihrer abwehrenden Haltung konnte das allerdings noch lange dauern.

4. KAPITEL
    Am nächsten Morgen hielt Nathan nach Libby Ausschau, die normalerweise um acht zur Praxis ging, um sich auf die Sprechstunde vorzubereiten, die um halb neun anfing. Er hatte beschlossen, dass er sofort zu ihr hinübergehen würde, falls sie nicht erschien. Vorher nicht, denn er fürchtete, sie etwas zu sehr dazu gedrängt zu haben, in seinem Haus zu übernachten.
    Er hätte sich um jeden Sorgen gemacht, der so knapp einem gefährlichen Sturz entgangen war und möglicherweise unter irgendwelchen Nachwehen leiden könnte. Doch hier ging es um Libby – blond, schön und der liebevollste Mensch, den er je getroffen hatte. Jetzt erst lernte er sie wirklich kennen, und sie gefiel ihm noch viel besser, als er es sich je hätte träumen lassen.
    Nathan verließ seine Stellung am Fenster nur einen Augenblick, um Toby seine Frühstücksflocken zu geben, und als er sich umdrehte, war Libby da. Sie überquerte die Straße zum Praxisgebäude und trug ein blaues Kleid, das ihre goldblonden Haare besonders zur Geltung brachte und ihrer schlanken Figur schmeichelte.
    Es war etwas ganz anderes als die schlichten Kostüme, die sie in der Praxis trug, aber heute Morgen ging sie ja noch zu dem Erntefest in der Schule. Vermutlich hatte sie gedacht, dass die Kinder sie dabei in weniger förmlicher Kleidung sehen sollten.
    Hugo traf auch gerade ein, und die beiden plauderten fröhlich am Eingang der Praxis. Nathan fiel auf, wie entspannt und locker Libby in Hugos Gesellschaft war. Bei ihm zeigte sie nichts von der wachsamen Anspannung, die sie ihm gegenüber an den Tag legte.
    Wahrscheinlich hatte Hugo sie auch niemals so verletzt wie er. Aber jetzt war Nathan wieder dort, wo er hingehörte, inmitten der Seen und Berge, und arbeitete in der alten Praxis. Diese Dinge brachten ein gewisses Gefühl von Gemeinsamkeit mit sich, wodurch er Libby Hamilton vielleicht näherkommen konnte. In seiner Erinnerung war sie schon immer irgendwie ein Teil seines Lebens gewesen, und nun erkannte er, dass sie all das verkörperte, was er sich je bei einer Frau ersehnt hatte.
    Ohne zu wissen, dass sie beobachtet wurde, zögerte Libby einen Moment, als Hugo hineinging, und schaute zu Nathans Haus hinüber. Dann kam sie noch einmal zurück, um bei ihm zu klingeln.
    Sofort war er an der Tür und sah sie fragend an.
    „Ich habe gerade die Praxis aufgeschlossen“, erklärte sie. „Und ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass ich mich nach dem kleinen Vorfall gestern Abend wieder fit fühle. Es ist nichts passiert.“
    „Das ist gut.“ Er musste zur Seite treten, weil neben ihm Toby auftauchte, der unbedingt mit Dr. Hamilton sprechen wollte.
    Lächelnd meinte sie: „Ich finde, es ist

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