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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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herwippte. „Nein. Toby ist mein Freund.“
    Da schaltete ihre Mutter sich ein. „Alle Leute finden, Sie machen Ihre Sache mit dem Jungen wirklich wunderbar, Dr. Gallagher. Das war bestimmt nicht leicht.“
    Er nickte nur wortlos. Doch als sie das Zimmer verließen, dachte er bei sich, dass es wesentlich leichter war, für Toby zu sorgen, als sein Liebesleben in Ordnung zu bringen.

9. KAPITEL
    Als sie am späten Nachmittag den Bootsliegeplatz erreichten, war das Wetter viel besser als am Tag zuvor. Der Wind hatte nachgelassen, und die blasse Sonne beschien die verschiedenen Boote, die hier vor Anker lagen.
    Nathan zeigte Toby das neue Boot, das nun ihnen gehörte, und freute sich über die Begeisterung des Jungen. Noch schöner wäre es allerdings gewesen, wenn er seine Freude mit Libby hätte teilen können.
    Bevor Toby an Bord gehen durfte, legte Nathan ihm eine Kinderrettungsweste an, die er in dem Laden für Outdoor-Ausrüstung besorgt hatte. Toby konnte schwimmen, darauf hatten seine Eltern geachtet. Aber Nathan wollte auf keinen Fall irgendein unnötiges Risiko eingehen.
    Kurz darauf fuhren sie auf den See hinaus. Diesmal kamen sie jedoch nicht einmal in die Nähe der Insel. Es wurde bald dunkel, und auf Tobys erster Fahrt mit „Pudding“ sollte es keine Ablenkung geben. Jedenfalls redete Nathan sich das ein, und zum Teil stimmte es auch. Den Jungen in seine schwierige Beziehung mit Libby mit einzubeziehen war das Letzte, was Nathan wollte. Dennoch fiel es ihm ungeheuer schwer, nicht immerzu zur Insel hinüberzuschauen, die an diesem winterlichen Nachmittag still in der Ferne lag.
    Im Gegensatz zu Nathan hatte Libby einen qualvoll schmerzlichen Tag mit einer großen inneren Leere hinter sich. In der vergangenen Nacht hatte sie wirklich geglaubt, zwischen Nathan und ihr würde endlich alles gut werden. Bis er sie wieder einmal weggestoßen hatte, diesmal mit ein paar Worten auf einem Stück Papier.
    Wie gut, dass ich hier auf der Insel bin, weit weg von allem, dachte sie, während sie auf die ruhige Wasseroberfläche des Sees hinausblickte. Jetzt brauchte sie diese Zeit für sich noch dringender als vorher.
    Heute war ihr dritter Urlaubstag in Greystone House, und den Rest der Woche konnte sie sich darauf konzentrieren, ihre Schutzmauern aufs Neue aufzubauen. Das hatte sie schon oft genug getan, und es würde ihr auch wieder gelingen. Also warum weinte sie dann die ganze Zeit und bemühte sich am Spätnachmittag, einen Blick auf Nathan zu erhaschen, wenn er Toby auf dessen Jungfernfahrt mit dem Boot mitnahm?
    Sie wusste ja, was er heute vorhatte, und selbstverständlich würde er mit dem aufgeregten Fünfjährigen eine kleine Fahrt unternehmen. Da sie die beiden jedoch weit und breit nicht entdecken konnte, ging sie schließlich ins Haus zurück. Sie wusste, dass Nathan ihr keinen weiteren Besuch mehr abstatten würde, es sei denn, sie würde ihn darum bitten. Und das kam absolut nicht infrage!
    Am Samstagmorgen stand Libby mit ihrem Gepäck bereit, um abgeholt zu werden. Das Haus verließ sie so, wie sie es vorgefunden hatte. Ein Ort zum Träumen, allerdings wohl nicht für sie.
    Peter sollte jeden Augenblick eintreffen, um sie wieder nach Swallowbrook zurückzubringen. Zurück zur Praxis und einer Beziehung, die mehr einer Belastungsprobe glich als sonst etwas. Noch immer konnte Libby es nicht fassen, weshalb Nathan dachte, sie hätte aus Dankbarkeit mit ihm geschlafen, oder weil sie so über den Namen seines Bootes gelacht hatte.
    Trotzdem, eins musste man ihm lassen. Die meisten Männer hätten das, was zwischen ihnen passiert war, einfach so akzeptiert, ohne weiter darüber nachzudenken. Nicht so Nathan Gallagher. Seine Nachricht schien darauf hinzudeuten, dass die gemeinsam verbrachte Nacht in seinen Augen ein Fehler gewesen war. Dadurch wurde die Erinnerung daran beschmutzt, und das würde sie ihm nie verzeihen.
    Als Peter kam, entschuldigte er sich als Erstes dafür, dass er sich von Dr. Gallagher hatte entlocken lassen, wo sie sich aufhielt. „Er hat es erraten, weil er Ihren Wagen bei mir gesehen hat“, sagte er verlegen. „Und ich konnte es nicht abstreiten. Ich hoffe, ich habe Ihnen dadurch keine Probleme verursacht, Libby.“
    „Nein, alles in Ordnung“, versicherte sie.
    Auf gar keinen Fall sollte Peter Nolan in ihre Schwierigkeiten hineingezogen werden. Die Leute von Swallowbrook hatten schon einmal mitbekommen, wie sie durch ihre Heirat mit Ian einen Fehler gemacht hatte. Und da sie

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