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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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mal was draus geworden“, erwiderte Nathan düster. „Aber ich hab’s vermasselt, und jetzt misstraut sie mir. Also mach dir keine allzu großen Hoffnungen.“
    Auf der Fahrt zur Schule fragte Toby: „Ist Libby heute da, wenn ich nach Hause komme?“
    „Ich glaube nicht“, meinte Nathan. „Aber ich möchte dir nachher was zeigen, und ich denke, es wird dir gefallen.“
    „Was denn?“, wollte der Junge wissen.
    „Das ist eine Überraschung.“
    Da sie das Schultor erreicht hatten, musste Toby sich damit begnügen.
    Als Nathan danach in der Praxis erschien, sagte Hugo erstaunt: „Was ist mit deinen Händen passiert?“
    „Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit einem Feuer“, antwortete Nathan mit einem wegwerfenden Achselzucken.
    „Du hast nicht zufällig was von Libby gehört, oder?“
    Er seufzte. Irgendwie schien sie heute überall das Hauptthema zu sein. Dabei wollte Nathan nur noch seine Ruhe haben, um seine Gedanken zu ordnen. Da Hugo sich jedoch aus echter Anteilnahme erkundigte, erwiderte er: „Nein, nichts. Aber sie ist ja auch erst zwei Tage weg.“ Rasch lenkte er dann das Gespräch auf Praxisangelegenheiten.
    Heute sollte Hugo die Hausbesuche machen, während Nathan zusammen mit einer der Krankenschwestern die Geburtsvorbereitungssprechstunde am Vormittag an Libbys Stelle übernahm. Nachdem die Schwester sich um die Blutdruckmessung und die erforderlichen Blut- und Urinproben gekümmert hatte, untersuchte er die Patientinnen daraufhin, ob mit der Schwangerschaft alles in Ordnung war.
    „Wo ist Dr. Hamilton denn heute?“, fragte eine der werdenden Mütter. „Sonst ist sie doch immer hier.“
    „Sie macht ein paar Tage Urlaub“, antwortete Nathan. „Nächste Woche wird sie wieder da sein.“
    Nur bei einer der Frauen gab es Grund zur Besorgnis. Nach einem Blick auf die Blutdruckwerte sagte Nathan zu der ängstlich wirkenden Vierzigjährigen, die ihr erstes Kind erwartete: „Ich fürchte, ich muss Ihnen eine Weile Bettruhe verordnen, da Sie einen sehr hohen Blutdruck haben. Ich rufe gleich einen Krankenwagen, der Sie ins Krankenhaus bringt, weil Sie ab sofort unter Beobachtung stehen sollten.“
    Als er sah, wie sie blass wurde, setzte er beruhigend hinzu: „Bei jeder Schwangerschaft kann es passieren, dass der Blutdruck außer Kontrolle gerät. Sobald Sie sich ausruhen, müsste er sich wieder normalisieren. Und im Krankenhaus wird er ständig überwacht.“
    „Das ist unser erstes Baby.“ Sie wischte sich über die feuchten Augen. „Wir haben so lange darauf gewartet, dass ich endlich schwanger werde. Und wir könnten es nicht ertragen, das Baby jetzt zu verlieren.“
    „Natürlich nicht“, meinte er mitfühlend. „Deshalb habe ich ja auch den Krankenwagen gerufen. Solange Sie darauf warten, wenden Sie sich doch an unsere Sprechstundenhilfe, damit Ihr Mann informiert wird. Oder auch sonst jemand, der wissen sollte, was los ist.“
    Nachdem der Krankenwagen sie abgeholt hatte und die Geburtsvorbereitungssprechstunde vorbei war, musste Nathan seine eigenen Patienten behandeln. Die ersten waren eine junge Mutter mit einem kleinen Mädchen in Tobys Alter.
    Als die beiden ihm gegenüber Platz genommen hatten, sagte er lächelnd zu dem Mädchen: „Na, was ist das Problem?“
    Er hatte gesehen, dass die Kleine Toby auf dem Schulhof oft wie ein blonder Schatten hinterherlief. Es war beinahe so, als würde sich die Geschichte wiederholen.
    „Cordelia hat ein entzündetes Auge“, antwortete die Mutter. „Sie wurde gestern von einem der Jungen in ihrer Klasse ins Auge gepiekt. Als sie nach Hause kam, habe ich es ausgewaschen, was aber anscheinend nicht besonders viel geholfen hat. Heute Morgen nach dem Aufwachen war das Unterlid stark gerötet und verklebt.“
    „Darf ich mir dein Auge mal angucken, Cordelia?“, fragte Nathan sanft, und sie nickte ernst.
    Wie ihre Mutter es beschrieben hatte, wirkte es stark entzündet. Nathan überzeugte sich davon, dass der Augapfel nicht beschädigt war und die Entzündung sich auf die Haut der Augenhöhle beschränkte.
    Dann wandte er sich an die Mutter. „Ich gebe Ihnen ein paar Tropfen, dadurch sollte das Ganze in ein bis zwei Tagen abgeklungen sein. Aber wenn es danach immer noch nicht besser geworden ist, kommen Sie wieder zu mir.“ Ehe die beiden hinausgingen, meinte er: „Es war doch nicht Toby, der dich ins Auge gepiekt hat, Cordelia, oder?“
    Energisch schüttelte die Kleine den Kopf, sodass ihr blonder Pferdeschwanz hin- und

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