Julia Bestseller Band 142
übernahm die Aufgabe für sie. Grace seufzte leise, als sie ihn für den Bruchteil einer Sekunde samtig und fest an ihrem Oberschenkel spürte.
Er hob ihre Beine und tauchte tief in die ihn willkommen heißende süße Wärme ein. Wieder fühlte Grace die Wogen der alles verschlingenden Lust herannahen. Glücklich überließ sie sich seinem ungebändigten Verlangen, seinem wilden und leidenschaftlichen Hunger. Und dann erlebte sie einen Höhepunkt, so fantastisch, dass sie jedes Gefühl für Zeit und Raum verlor.
9. KAPITEL
Erschöpft und überwältigt, brachte Rafael seine Atmung unter Kontrolle und wurde sich langsam seiner Umgebung bewusst. Sein Kopf ruhte immer noch an Grace’ Hals. Und der süße verführerische Duft ihrer Haut und Haare drang ihm in die Nase.
Wenn Grace ihm so nahe war, konnte er sich auf nichts konzentrieren. Zögernd nahm er die Hand von ihren Hüften.
Sie schmiegte den Kopf an seinen Oberkörper. Auch ihr Atem ging unregelmäßig. Mit den Fingern streichelte sie zärtlich über seine Brust und küsste die warme Haut.
Diese liebevolle Geste kam so unerwartet, dass Rafael für Sekunden innehielt, die Hände unschlüssig hochgehalten. Am liebsten hätte er Grace in die Arme genommen und sie einfach festgehalten. Dieser Impuls schockierte und beunruhigte ihn. Denn er hatte nach dem Sex noch nie den Wunsch verspürt, seine Zuneigung auszudrücken.
Während er sich daran erinnerte, dass solche Gesten leicht missverstanden werden konnten, ließ er die Arme sinken. Bislang hatte er sich ihr gegenüber immer ehrlich verhalten. Daran würde sich auch nichts ändern.
Aber etwas hatte sich bereits geändert.
Seit wann wollte er mit einer Frau auf dem Schreibtisch seines gläsernen Büros Sex haben?
Niemand würde ihre Begegnung als romantisch beschreiben. Heiß, ja. Knisternd, erotisch, ja. Unglaublich leidenschaftlich, definitiv. Es war reine primitive Lust gewesen, beinahe etwas schäbig. Und wenn es etwas gab, das Grace Thacker nicht verdiente, dann das.
Er biss die Zähne zusammen, um der Versuchung zu entgehen, ein zweites Mal mit ihr zu schlafen. Nachdem er einen Schritt zurückgetreten war, richtete Rafael unwirsch ihre Kleider.
Schweigend rutschte sie vorsichtig vom Schreibtisch, als sei sie nicht sicher, ob ihre Beine sie tragen würden.
„Es gibt etwas, das wir besprechen müssen.“ Seine Stimme klang rau. Er meinte fast, dass Grace zusammenzuckte, als sie den Kopf hob.
„Ja“, antwortete sie, und ihr Lächeln wirkte beinahe zu fröhlich. „Ich sollte jetzt gehen.“
„Gehen?“ Er runzelte die Stirn. „Wohin?“
„Nach Hause natürlich.“ Sie zog die Schuhe an. „Ich muss mich um meine Probleme kümmern, und du hast dein eigenes Leben.“
Ungläubig musterte er sie. „Das war’s? Wir haben phänomenalen Sex – und du verlässt mich?“
Mit zitternden Händen strich sie das Kleid glatt. „Ich dachte, das ist es, was du willst, Rafael. Keine Verpflichtungen.“
„So einfach lasse ich dich nicht gehen“, erklärte er mit einem Gefühl innerer Anspannung, das er selbst nicht verstand. „Noch nicht. Ich meine, ich lasse dich noch nicht gehen“, korrigierte er sich rasch. Irgendwann würde er sie gehen lassen, ja, selbstverständlich.
Ihr Blick ruhte kurz auf seinem Mund, dann sah sie weg. „Ich muss zurück nach Hause. Du weißt das. Mein Leben liegt in Trümmern. Mit meiner Firma geht es bergab, und mein Vater hintergeht mich. Ich muss ihn damit konfrontieren, und ich muss jemanden finden, der mir die Zahlen in den Büchern erklärt …“
„Du wirst dich dem nicht alleine stellen.“
„Es ist schon in Ordnung, wirklich. Ich bin härter, als ich aussehe.“
„Das hoffe ich, denn du siehst aus, als könnte dich schon der kleinste Windhauch umwehen. Hätte ich dich nicht im Dschungel erlebt, würde ich dich für zerbrechlich halten.“
„Ich bin nicht zerbrechlich, Rafael. Ich denke, das habe ich dir bewiesen.“ Kühn hielt sie seinem Blick stand.
Er wusste, dass sie auf den zügellosen Sex von vorhin anspielte. „Vielleicht nicht zerbrechlich, aber wie willst du mit deinem Vater umgehen?“
„Das weiß ich noch nicht. Ich werde mir das auf dem Heimflug überlegen.“
„Du hast keine Ahnung, wem du in deiner Firma vertrauen kannst.“
„Stimmt“, entgegnete sie schulterzuckend. „Ich werde so schnell wie möglich lernen, misstrauisch zu sein.“
„Wir wissen beide, dass du kein Körnchen Misstrauen in dir hast. Du vertraust jedem“,
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