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Julia Bestseller Band 142

Julia Bestseller Band 142

Titel: Julia Bestseller Band 142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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seine Mitmenschen nehmen muss.“
    Ein spöttisches Lächeln umspielte seine wohlgeformten Lippen. „Die Einstellung ist typisch für eine Frau.“ Dann wurde er ernst. „Ich glaube, dass nur Narren anderen vertrauen. Man muss sich darüber klar sein, was man will, und es sich holen. Man baut sich etwas auf, das einem niemand wieder wegnehmen kann.“
    Der Ausdruck in seinen Augen verriet plötzlich so viel Leidenschaft, dass Kimberley der Atem stockte. Einen flüchtigen Moment lang schien es ihr, als würde sie nun sein wahres Ich sehen – den Mann, der sich hinter der kühlen Fassade verbarg.
    Instinktiv streckte sie die Hand aus, um ihn zu trösten. „War es so?“, fragte sie leise. „Hat dir jemand etwas weggenommen?“
    Er entzog ihr seine Hand und lehnte sich zurück. „Warum müssen Frauen immer so melodramatisch sein? Der Charakter wird durch Erfahrungen geprägt.“ Abfällig zuckte er die Schultern. „Ich bilde da keine Ausnahme.“
    „Aber du hast alle ausgeschlossen“, sagte sie leidenschaftlich, woraufhin er kühl lächelte.
    „Ich bin ein Mann, meu amorzinho , und wie die meisten meiner Geschlechtsgenossen jage ich allein und verteidige mein Territorium. Dieser Jemand, von dem du heute Nachmittag gesprochen hast …“, sein Tonfall wurde merklich schroffer, „war das ein Mann?“
    Sein abrupter Themenwechsel überraschte sie. „Ja“, erwiderte Kimberley, ohne nachzudenken.
    Daraufhin begannen seine Augen gefährlich zu funkeln, und Luc verstärkte den Griff um sein Glas. Er presste grimmig die Lippen zusammen und saß so regungslos da, dass es förmlich vor Spannung knisterte. „Und seid ihr schon lange zusammen?“
    „Es ist nicht so, wie du denkst …“
    „Offensichtlich“, fiel er ihr ins Wort, „wenn er zulässt, dass seine Frau zwei Wochen im Bett eines anderen Mannes verbringt. Oder weiß er nichts davon?“
    Sie biss sich auf die Lippe. „Er ist nur ein guter Freund …“
    „Wie gut?“
    „Mein bester!“ Aus Loyalität Jason gegenüber konnte sie nicht lügen. „Er hat mir immer zur Seite gestanden.“
    „Ich bin sicher, dass er nicht nur gestanden hat.“ Spöttisch zog er die Augenbrauen hoch, was ihr mehr zusetzte als sein Sarkasmus.
    Wütend ließ sie ihre Gabel auf den Tisch fallen. „Nicht alle sind wie du, Luc! Manche Leute haben richtige Beziehungen.“ Aufgebracht sprang sie auf und hätte dabei fast ihren Stuhl umgestoßen. „Beziehungen, die nicht rein sexueller Natur sind. Aber das verstehst du natürlich nicht, weil du ein Gefühlskrüppel bist.“
    „ Meu Deus , was soll das eigentlich?“ Luc erhob sich ebenfalls und wirkte jetzt richtig bedrohlich. „Ich bin kein Gefühlskrüppel!“
    Verzweifelt hob sie die Hände. „Dann erzähl mir etwas von dir! Irgendwas.“
    „Warum?“ Seine Augen blitzten vor Zorn. „Ändert es etwas zwischen uns, wenn ich dir sage, dass ich in den favelas , den Slums von Rio, geboren bin und bettelarm war? Wenn ich dir erzähle, dass meine Eltern sich zu Tode geschuftet haben, damit wir dort rauskommen? Hilft es dir, wenn du weißt, dass sie es geschafft und dann alles verloren haben und wieder dorthin zurückgehen mussten?“ Er ging um den Tisch herum und zog sie abrupt an sich. Mit grimmiger Miene betrachtete er ihr Gesicht. „Jetzt weißt du, woher ich komme und dass ich Gefühle habe, meu amorzinho . Ist unsere Beziehung nun besser?“
    Irgendwie fand Kimberley die Sprache wieder. „Das ist das erste Mal, dass du mir überhaupt etwas von dir erzählt hast.“
    „Dann koste den Moment aus“, riet er ihr trügerisch sanft, während er ihr besitzergreifend durchs Haar strich. „Über die Vergangenheit zu plaudern zählt nämlich nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.“
    Hätte sie noch gezweifelt, hätte spätestens der Blick in seine Augen ihr bewiesen, was Luc am liebsten tat.
    „Ich dachte, wir wollten uns heute Abend unterhalten, um uns besser kennenzulernen.“
    „Du weißt mehr über mich als die meisten Menschen“, erwiderte er rau. Sanft zog er an ihrem Haar und presste ihr die Lippen auf den Nacken. „Belassen wir es dabei.“
    Mit der Zunge liebkoste er sie so sinnlich, dass sie die Augen schloss. „Luc …“
    „Mehr verträgt ein Mann an einem Abend nicht.“ Er ließ die Hand über ihren Rücken gleiten und presste sie an sich. „Lassen wir lieber unsere Körper sprechen.“
    Ehe Kimberley protestieren konnte, hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Hilflos sah sie ihn an.

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