Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
Vom Netzwerk:
schaute ihn herausfordernd an. Eine Welle der Erregung übermannte Damien. Er wollte sie. Er wollte sie so sehr, dass eine deutliche körperliche Reaktion nicht einmal hier am Pokertisch ausblieb. Bloß gut, dass er saß. Cleverness war jetzt gefragt. Egal ob er diese Partie hier gewann oder verlor, Charlotte würde er so oder so bekommen.
    Die Summe, die sie gesetzt hatte, wirkte so einschüchternd, dass die beiden anderen Spieler prompt ausstiegen. Wenn er gewinnen wollte, musste er jetzt alles auf eine Karte setzen und riskieren, vernichtend geschlagen zu werden.
    Damien schaute in seine Karten. Auf dem Tisch lagen zwei Piks. Wenn sie noch zwei auf der Hand hatte und sich herausstellte, dass die Turn Card oder die River Card ebenfalls Pik waren, konnte sie ihn mit einem Pik Flush schlagen. Obwohl eigentlich alles dagegensprach, dass es so weit kommen würde. Oder sie konnte auf eine Straße hinarbeiten, aber das war ebenfalls unwahrscheinlich. Vier Damen oder vier Fünfen auch.
    Er schaute sie an.
    Sie verzog den Mund zu einem kleinen spöttischen Lächeln.
    Die Botschaft war klar: Verlierer.
    Er war sich fast sicher, dass sie bluffte, aber genau wusste er es natürlich nicht.
    „Ich gehe mit“, sagte er, während er seine Chips in die Mitte schob. So viel war den ganzen Abend über noch nicht im Topf gewesen. Die Atmosphäre am Tisch war zum Zerreißen angespannt, alle beugten sich vor und harrten wie gebannt der Dinge, die da kommen würden.
    Allein Charlotte lehnte sich entspannt zurück, in den Mundwinkeln immer noch ein Lächeln, in den Augen glitzerte Genugtuung.
    In diesem Moment wurde Damien blitzartig klar, dass er ihr in die Falle gegangen war. Er hatte sich genauso verhalten, wie sie es vorausberechnet hatte. Jetzt war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er verlieren würde, aber zurück konnte er nicht mehr. Der Dealer drehte bereits die Turn Card um.
    Die Karoacht.
    Die rettete ihn nicht.
    Ihr würde sie allerdings auch nicht viel nützen.
    Schließlich wurde die River Card aufgedeckt – die Herzsechs.
    Charlotte zuckte die Schultern und warf ihre Karten auf den Tisch – eine Zwei und vier Piks. Wäre die River Card Pik gewesen, hätte sie gleich auf mehrere Arten gewinnen können, so aber hatte sie nichts.
    „Na, sieht ganz danach aus, als ob Sie mich vernichtend geschlagen hätten“, sagte sie, nicht die Spur betrübt. „Was haben Sie denn, Damien?“
    „Drei Asse.“ Er legte sie auf den Tisch.
    „Herzlichen Glückwunsch“, sagte sie, während sie aufstand und ihm über den Tisch die Hand hinstreckte.
    Erst in diesem Moment wurde ihm ihre Strategie wirklich klar. Sie war ganz bewusst ein hohes Risiko eingegangen – eines, bei dem sie so gute Chancen hatte, dass ihr Verhalten den anderen Mitspielern plausibel erschien, allerdings mit wenig Aussicht auf Erfolg. Im Endeffekt hatte sie schlicht nur ihren perfekten Rückzug aus dem Spiel organisiert, indem sie ihn gewinnen ließ. Während er selbst durch die Berge von Chips, die sie ihm gerade überlassen hatte, an den Spieltisch gefesselt war.
    Er erhob sich ebenfalls, hin und her gerissen zwischen Verärgerung und Bewunderung. „Bis zum nächsten Mal, Charlotte“, sagte er und versuchte, ihr mit den Augen zu sagen, dass er diesen Rückzug nur als vorübergehend betrachtete. Er nahm die Hand, die sie ihm hinstreckte, umschloss sie besitzergreifend und drückte sie fest.
    Nachdem er sie wieder losgelassen hatte, sah er, wie sie die Hand, die er eben noch gehalten hatte, unauffällig an ihrem Rock abwischte, bevor sie in die Runde sagte: „Vielen Dank, meine Herren, es war mir eine Ehre. Ich wünsche Ihnen weiterhin noch viel Vergnügen.“
    Beifälliges Gemurmel erhob sich, während sie mit Freedman den Salon verließ. Nachdem Damien wieder Platz genommen hatte, lehnte sich Peter zu ihm herüber und flüsterte: „Noch mal Schwein gehabt.“
    „Ja, ich weiß. Deine Schwester ist wirklich ein verdammt cleveres Biest.“
    „Deshalb habe ich es schon als Teenager aufgegeben, mit ihr zu spielen.“
    „Ich habe nicht vor aufzugeben“, brummte Damien.
    Wie könnte er auch? Wo doch Charlotte Ramsey genau die Frau war, die er wollte?
    Nein. Er würde mit Sicherheit nicht aufgeben, sondern sie im schlimmsten Fall von ihrer eigenen Hochzeit mit Freedman entführen.
    Während der nächsten Stunde gelang es ihm, seinen gesamten Vorrat an Chips unauffällig loszuwerden und so seine Mitspieler glücklich zu machen. „Das war’s. Die Nacht ist

Weitere Kostenlose Bücher