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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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auf die meisten anderen Männer eher abschreckend wirkte?
    „Jetzt habe ich bald Besseres zu tun, als mir die Finger an Geld schmutzig zu machen“, sagte sie schnell, wobei sie sich in ihrem Sessel halb zu Mark umdrehte, der direkt hinter ihrer rechten Schulter saß. Sie nahm seine Hand und drückte sie fest. „Ich muss gestehen, dass ich nicht traurig bin, meinen Job gegen eine weitaus befriedigendere Karriere als Marks Partnerin eintauschen zu können.“
    Hast du mich verstanden, Damien Wynter? dachte sie, immer noch wütend, weil ihr Körper so verräterisch auf ihn reagierte. Dabei wäre ihr fast entgangen, wie sehr sich Mark über ihr Bekenntnis freute.
    „Genug jetzt!“, befahl ihr Vater, während er Charlotte einen verärgerten Blick zuwarf – damit sie ja nicht vergaß, dass er ihrer bevorstehenden Hochzeit mit Mark nur zähneknirschend zustimmte, und um ihr mitzuteilen, dass es ihn wenig freute, wenn sie sich in aller Öffentlichkeit zu einem Mann bekannte, den er nur äußerst widerwillig ertrug. Er gab dem Dealer ein Zeichen, die Karten auszuteilen, eine Anordnung, der unverzüglich Folge geleistet wurde.
    Eine Stunde später war Damien überzeugt, dass Charlotte Ramsey die Guerillakriegstaktik gewählt hatte. Sie spielte nur, wenn er nicht setzte. Dann aber gewann sie meistens, was ihre Aufnahme in die erlauchte Pokerrunde rechtfertigte. Sie stieg nicht immer ein, wenn er ausstieg, doch sobald sich abzeichnete, dass er auf der Gewinnerstraße war, passte sie, selbst wenn sie dem Anschein nach gute Karten hatte. Zumindest im Moment sah es ganz so aus, weil Mark irritiert die Stirn runzelte, als sie ihre Karten auf den Tisch legte.
    Von einem Pokerface hatte der Mann offenbar noch nie etwas gehört. Charlotte hingegen studierte ihre Karten stets mit vollkommen unbewegter Miene. Wenn sie ihren Einsatz machte, ließ sich unmöglich sagen, ob sie bluffte oder nicht, obwohl sie risikofreudig spielte. Spätestens seit ihr Stapel mit Chips im Verlauf des Spiels kontinuierlich angewachsen war, zollten ihre Mitspieler ihr den verdienten Respekt.
    Damien gewann ebenfalls, aber es war ihm keine große Genugtuung. Er wollte sich mit Charlotte messen, aber die wich ihm permanent aus. Es war wie Schattenboxen, und schließlich war er so frustriert, dass er nicht anders konnte, als sie öffentlich herauszufordern.
    „Trauen Sie sich nicht, oder warum spielen Sie nie gegen mich, Charlotte?“, fragte er mit einem sardonischen Grinsen.
    „Bringe ich Sie um das Vergnügen, mich zu schlagen, Damien?“, kam die spöttische Gegenfrage. „Warten wir die nächste Runde ab. Vielleicht tue ich Ihnen dann ja den Gefallen.“
    Ihr Lächeln ging ihm unter die Haut. Es war ein Lächeln, das sich nicht so einfach abschütteln ließ. Dahinter verbarg sich eine geheime Absicht. Wie sie spielte, hing nicht davon ab, welche Karten sie zufällig bekam. Sie wusste genau, was sie tat, und durchkreuzte genüsslich seine Strategien.
    Die Karten wurden ein weiteres Mal gemischt und verteilt. Damien hatte zwei Asse, das Herzass und das Karoass – ein sehr gutes Blatt also. Er machte seinen Einsatz und wartete gespannt auf Charlottes Entscheidung.
    Als die Reihe an ihr war, schob sie ihre Chips ebenfalls beiläufig nach vorn, ein Vorgehen, das die Spannung deutlich erhöhte. Damiens Herausforderung hatte für Aufsehen gesorgt. Jetzt wollten die übrigen Spieler ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen sehen.
    War es ein Trick, dass sie ihm diesmal nicht auswich? Was führte sie im Schilde? Damiens Herzschlag beschleunigte sich, während sich in seinem Kopf die Wahrscheinlichkeitsrechnungen überschlugen. Noch nie hatte ihn eine Frau so in Atem gehalten.
    Er schaute auf Mark Freedman, in der Hoffnung, von ihm Aufschluss über ihre Karten zu erhalten. Die leichte Falte zwischen seinen Augenbrauen deutete darauf hin, dass er verwirrt war. Bluffte sie oder begriff Mark wieder einmal nicht, was die Karten, die sie auf der Hand hatte, bedeuteten?
    Außer ihr boten noch zwei andere Spieler mit, der Rest stieg aus. Der Dealer deckte die ersten drei Flopkarten auf: Pikfünf, Herzdame, Pikass. Damiens Adrenalinspiegel schnellte in die Höhe. Er hatte jetzt drei Asse auf der Hand, ein starkes Blatt, mit dem er praktisch unschlagbar war. Selbst wenn Charlotte drei Damen oder drei Fünfen hätte, würde ihr das nichts nützen.
    Dennoch erhöhte sie mit unbeweglichem Gesicht den Einsatz und schob sämtliche Chips, die sie hatte, in die Mitte.
    Sie

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