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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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versuchte, sich bestätigen zu lassen, dass sie die richtige Wahl getroffen hatte, fühlte sie sich seltsam leer, nachdem der Kuss vorbei war. Und als er seine Aufmerksamkeit auf die leuchtend bunten Kaskaden aus Licht richtete, die in den schwarzen Nachthimmel schossen, fühlte sie sich plötzlich scheußlich allein. Da nützte es auch nichts, dass er sie eng an sich gedrückt hielt, mit einem Arm um ihre Schultern.
    Ihr Blick fiel auf das rote Herz, das immer noch theatralisch pochend über der Harbour Bridge leuchtete. Was war bloß passiert? Warum fühlte sie sich plötzlich nicht mehr mit Mark verbunden? Alles war so gut gewesen, bis Damien Wynter auf der Bildfläche erschienen war. Dabei mochte sie den Mann nicht einmal, geschweige denn, dass sie ihn liebte.
    Außerdem passte sie gar nicht zu ihm. Sie war nicht schön, und er sah unverschämt gut aus. Obwohl, hatte er nicht behauptet, an weiblichen Trophäen nicht interessiert zu sein? Worte, dachte sie, alles nur Worte. Warum sollte er in ihr etwas Besonderes sehen? Weitaus wahrscheinlicher war, dass es ihn nur in den Fingerspitzen gejuckt hatte, sich an fremdem Eigentum zu vergreifen.
    „Wie lange bleibt die Jacht noch hier liegen?“, raunte Mark ihr ins Ohr.
    „Bis eins, dann fahren wir zum Anlegeplatz zurück“, antwortete sie.
    „Noch so lange.“ Er seufzte, blies ihr seinen Atem ins Haar, dann fuhr er mit der Zungenspitze zärtlich einen Teil ihres Haaransatzes nach und flüsterte: „Ich will Liebe mit dir machen.“
    Die Stiefel lecken … ein Schoßhündchen.
    Charlotte machte ganz fest die Augen zu, aber es gelang ihr nicht, die böse Stimme auszublenden. Sie ballte die Hände zu Fäusten, jeder Muskel in ihrem Körper plötzlich angespannt. Sie verfluchte Damien Wynter dafür, dass er Mark dieses Etikett aufgepappt hatte. Es war nicht fair. Doch davon abgesehen hatte ein Schoßhund wahrscheinlich mehr Liebe zu geben als ein marodierender Wolfsmann, der einzig und allein darauf aus war zu nehmen.
    Obwohl ihr vor dem Gedanken graute, heute noch mit Mark Liebe machen zu müssen. Sie befürchtete, nicht das Richtige zu fühlen … es vielleicht nie mehr zu fühlen. Und Gefühle vorzutäuschen, war tödlich. Sie brauchte dringend Zeit, um mit sich ins Reine zu kommen, Zeit, um das zu vergessen, was ihr Blut dermaßen in Wallung brachte, und den Mann aus ihrer Erinnerung zu löschen, den es aus unerfindlichen Gründen reizte, ihr Leben in Unordnung zu bringen.
    „In zwei Wochen ist die Hochzeit, Mark. Ich dachte mir …“ Sie konnte nicht fortfahren, so beschämt war sie darüber, dass sie ihm etwas vormachen wollte. Arglistige Täuschung nannte man das.
    „Du dachtest was?“, drängte er.
    Aber war es denn wirklich eine arglistige Täuschung oder nicht vielmehr die beste Absicherung dessen, was sie mit Mark verband? Sie atmete tief durch und schaute ihn an. Ihre Hände lagen leicht auf seiner Brust, während sie ihn, um Verständnis bittend, ansah. „Sag mal, Mark … könntest du dir vorstellen, dass wir vielleicht … dass wir vielleicht bis zur Hochzeitsnacht warten … mit dem Liebemachen, meine ich?“
    Jetzt war es heraus. Sie konnte ihm ansehen, dass ihr Vorschlag ein herber Schlag für ihn war. „Na ja, also … ich weiß nicht“, erwiderte er zögernd. „Ist vielleicht ein bisschen schwierig, so zu zweit in einer Wohnung, Schatz.“
    Seine eigene Wohnung hatte er bereits vor Monaten aufgegeben und war bei ihr eingezogen. Die Möbel hatte er untergestellt, weil sie planten, sich gleich nach der Hochzeit ein Haus zu kaufen. Dass er zu ihr gezogen war, hatte ihren Vater natürlich sofort wieder einmal zu einer respektlosen Bemerkung veranlasst, aber Charlotte wusste, dass Mark es nur für sie beide getan hatte.
    „Ich könnte heute bei meinen Eltern übernachten“, schlug sie hoffnungsvoll vor. „Meine Mutter will mich sowieso dauernd um sich haben, weil … na ja, du weißt schon, wegen der vielen Hochzeitsvorbereitungen … so ist es eben einfacher …“
    „Und du willst dich in der Hochzeitsnacht irgendwie jungfräulich fühlen“, vermutete Mark, während er ihr mit der Hand zärtlich über die Wange fuhr. „Nun, wenn diese vorübergehende Enthaltsamkeit dazu beiträgt, den schönsten Tag deines Lebens noch schöner zu machen, kann ich ja wohl nicht anders, als mich einverstanden zu erklären, Charlotte.“
    Ihre Erleichterung war so groß, dass Charlotte sich bezüglich ihrer gemeinsamen Zukunft mit Mark jetzt noch

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