Julia Bestseller Band 144
einen Drink?“
Sie nickte. „Eine Bloody Mary wäre nicht schlecht.“
Er lachte. „Da kann ich nur hoffen, dass ich nicht anschließend in Ihre Fänge gerate, Charlotte.“
„Dann halten Sie sich besser fern von mir“, konterte sie, während sie fortfuhr, sich abzutrocknen. Dabei musste sie sich alle Mühe geben, seine Blicke zu ignorieren.
Seine dunklen Augen glitzerten. „Das Zusammensein mit Ihnen wirkt sich aber so belebend auf mich aus, dass ich keine Sekunde davon missen möchte.“
Sie zog spöttisch eine Augenbraue hoch. „Haben Sie hier die ganze Zeit auf der Lauer gelegen, in der Hoffnung, ich könnte vielleicht auftauchen?“
„Ich habe nur ein paar einfache Schlussfolgerungen gezogen. Zum Beispiel, dass Sie dringend überschüssige Energie loswerden müssen. Deshalb hielt ich es durchaus für möglich, dass Sie auf die Idee kommen zu schwimmen. Und wie sich herausgestellt hat, hatte ich recht.“
Sie versuchte, mit Blicken sein Interesse abzuwehren, das viel zu überfallartig kam, als dass sie sich damit hätte wohlfühlen können. „Ja, leider.“
„Was heißt hier leider! Mich zurückzustoßen, ist doch viel befriedigender, als sich selbst zu zerfleischen, weil Sie Freedman nicht von Anfang an durchschaut haben.“
Seine Überheblichkeit war abstoßend und schrie förmlich danach, ihm einen Dämpfer zu verpassen. „Da kann ich mich ja glücklich schätzen, dass Sie nicht gesagt haben, mich anzubaggern , weil Sie schon geraume Zeit darauf warten, dass das passiert, Damien Wynter.“
„Weiter so!“, applaudierte er mit einem wölfischen Grinsen. „Das Spiel hat nämlich keinen Reiz, wenn Sie es mir zu leicht machen.“
Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. „Was für ein Spiel soll das denn sein? Das Wie-bekomme-ich-Charlotte-Ramsey-Spiel?“
Sein Grinsen wurde noch breiter. „Mit allen Vor- und Nachteilen.“
Charlotte, die eine hitzige Erwiderung auf der Zunge hatte, holte tief Luft. Doch die Genugtuung, die in seinen dunklen Augen glitzerte, verriet ihr, dass er nur auf eine Retourkutsche von ihr wartete, um diese kontern zu können.
Sie zwang sich zu lächeln. „Stehen Sie zu Ihrem Wort, Damien?“
„Selbstverständlich“, erwiderte er ungerührt.
Sie deutete mit dem Kopf zur Bar. „Schön, dann machen Sie mir schon endlich die Bloody Mary, die Sie mir versprochen haben. Aber bitte mit einem ordentlichen Schuss Tabasco.“
„Gut pariert.“ Er nickte beifällig, bevor er zur Bar ging, um sein Versprechen einzulösen.
Charlotte blickte beinahe versunken auf seinen knackigen Hintern. Dabei verspürte sie den fast überwältigenden Drang, ihm einen Tritt zu versetzen. Was sie überraschte. So also war es, wenn sich Menschen in Momenten tiefster Frustration in körperliche Gewalt flüchteten.
Nachdem sie sich das Badelaken um die Taille geschlungen hatte, ging Charlotte zu der Liege neben seiner und streckte sich darauf aus, wobei sie versuchte, den Anschein zu erwecken, dass sie völlig entspannt war. Er hatte die gefaltete Zeitung und den Stift auf dem niedrigen Tischchen zwischen den beiden Liegen abgelegt. Sie griff danach, um zu sehen, ob das Kreuzworträtsel wirklich so knifflig war.
„Wollen Sie mir helfen?“, rief er ihr zu. Er kam mit einer Bloody Mary in jeder Hand auf sie zu. „Bisher haben Sie mich nicht enttäuscht.“
„Sie sollten sich lieber nicht darauf verlassen, dass das auch weiterhin so bleibt“, warnte sie ihn. Ihre Nerven begannen zu vibrieren, während er näherkam, so unaufhaltsam, dass sie sich von seiner Männlichkeit fast bedroht fühlte.
Aber er berührte sie nicht, ja, er versuchte nicht einmal, ihr den Drink in die Hand zu drücken, sondern stellte beide Gläser auf dem kleinen Tisch zwischen ihren Liegen ab. Sogar an die Zitronenscheibe hatte er gedacht. Doch statt sich wieder hinzulegen, hockte er sich auf die Kante seiner Liege und betrachtete sie mit einem schwachen Lächeln.
„Danke“, sagte sie und griff nach ihrem Glas, nachdem sie die zusammengefaltete Zeitung und den Stift wieder hingelegt hatte. „Das Kreuzworträtsel überlasse ich lieber Ihnen. Ich habe heute wirklich keine Lust auf diese Spielerei.“
„Dann erlauben Sie mir einen Vorschlag, Charlotte“, bemerkte er beiläufig.
Sie beäugte ihn über den Rand ihres Glases hinweg wachsam und trank einen Schluck von der Bloody Mary, die wirklich scharf war.
„Ich nehme doch stark an, dass Sie genau die Art Hochzeit organisiert haben, von der Sie schon als
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