Julia Bestseller Band 144
warte am Vordereingang in einem Wagen.“
Sie verzog spöttisch den Mund. „Dürfte eine interessante Begegnung mit meinem Vater werden.“ Obwohl der bestimmt nichts dagegen hatte, Damien Wynter zum Schwiegersohn zu bekommen. Die Frage war nur, wie sie ihm den fliegenden Wechsel zwischen zwei Bräutigamen erklären sollte. Ganz einfach würde es auf jeden Fall nicht werden. Ob er ihre Entscheidung respektierte?
10. KAPITEL
Damien war zunächst etwas in Sorge gewesen, dass die Neuigkeiten, die er für Lloyd Ramsey hatte, dessen angegriffenem Herzen womöglich schaden könnten, aber darauf deutete bis jetzt nichts hin. Im Gegenteil, Lloyd Ramsey wirkte höchst erfreut, auch wenn er offensichtlich immer noch versuchte, sich einen Reim auf die überraschende Wendung der Dinge zu machen.
„So, dann wollen Sie also meine Tochter heiraten.“ Er ließ sich die Worte förmlich auf der Zunge zergehen.
„Ja“, bestätigte Damien.
Lloyd hob fragend die buschigen grauen Augenbrauen. „Und weiß sie schon von ihrem Glück?“
Damien nickte. „Ja, sicher. Sie ist auch gekommen. Sie wartet draußen.“
Lloyd blinzelte überrascht. „Da waren Sie aber verdammt fix, mein Junge. Wo sie doch erst heute Morgen Freedman den Laufpass gegeben hat.“
„Freedman war nur ein kleiner Umweg auf dem Weg zum Ziel.“
Lloyd grinste. „An dem Ihr Name steht?“
„Daran glaube ich, und dafür arbeite ich.“
„Sicher?“
Damien ließ Lloyds taxierenden Blick ruhig über sich ergehen. „Todsicher.“
Lloyd nickte nachdenklich. „Das ging mir mit Kate genauso. Gleich bei unserer ersten Begegnung wusste ich, dass sie die Frau meines Lebens ist“, sagte er. „Allerdings war sie auch nicht kurz davor, einen anderen Mann zu heiraten.“
Damien war entschlossen, die Vergangenheit schnellstmöglich abzuhaken, damit sie sich auf die unmittelbare Zukunft konzentrieren konnten. „Es gibt keinen Grund, die geplante Hochzeitsfeier abzusagen. Die Vorbereitungen sind ja bereits in vollem Gange. Wir werden sie für unsere Zwecke nutzen.“
Diese Information musste Lloyd erst einmal gründlich verdauen, deshalb blieb es einige Sekunden still. Damien war entschlossen zu kämpfen. Natürlich war es Lloyds gutes Recht, sich zu wundern, aber aufhalten lassen würde sich Damien jetzt nicht mehr. Charlotte saß in einer emotionalen Achterbahn, und er durfte ihr keine Zeit geben, sich die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen.
„Apropos Hochzeit“, ergänzte Damien. „Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Ihren Anwalt bitten könnten, einen Ehevertrag aufzusetzen, in dem ich mich im Fall einer Scheidung einverstanden erkläre, auf alle Ansprüche zu verzichten. Sobald der Vertrag steht, unterschreibe ich.“
„Und im umgekehrten Fall, Damien? Wie verhält es sich damit?“, kam die schnelle Entgegnung. „Ich meine, was bekommt Charlotte im Fall einer Scheidung?“
„Alles, was ihr gesetzlich zusteht. Wenngleich ich auch fest davon ausgehe, dass die Ehe Bestand hat.“
„Sind Sie sich da wirklich so sicher?“
„Vertrauen ist das Wichtigste, und ich habe nicht vor, Charlottes Vertrauen zu missbrauchen. Für sie ist es extrem wichtig, vertrauen zu können.“
„Das haben Sie ja sehr schlau eingefädelt, mein Lieber.“ Lloyd nickte beifällig. „Obwohl Sie ein ziemliches Risiko eingehen. Falls Sie sich als Ehemann nicht bewähren, werden Sie womöglich einen hohen Preis zahlen müssen.“
„Mein Pech, wenn mich meine Menschenkenntnis derart täuschen sollte.“
Wieder entstand ein Schweigen, das an Damiens Nerven zerrte, während Lloyd alles noch einmal überdachte. „Bevor ich die Medien informiere, möchte ich natürlich erst mit meiner Tochter sprechen. Bitten Sie sie herein. Ich muss wissen, wie sie über diese Heirat denkt.“
„Natürlich“, sagte Damien und schaffte es sogar, unerschütterlich zu klingen. „Vielen Dank, dass Sie mich angehört haben.“
Jetzt blieb ihm nur noch zu hoffen, dass Charlotte ihrem Vater gegenüber standhaft blieb. Aber vielleicht hatte sie schon zu viel Zeit gehabt, um sich alles noch einmal zu überlegen. Er hoffte es nicht, genau würde er es jedoch erst wissen, wenn sie durch diese Tür wieder herauskam. Und wirklich sicher sein konnte er sich erst in dem Moment, in dem sie ihm das Jawort gab.
Keine Gratisgeschenke vor der Hochzeitsnacht , hatte sie verlangt.
Aber das bedeutete nicht, dass er nicht versuchen könnte, sie mit einem kleinen Vorgeschmack auf
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