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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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das, was sie erwartete, zu ködern. Wofür es allerdings viel Fingerspitzengefühl brauchte, weil sie – so kurz nach der Enttäuschung mit Freedman – sehr verletzlich war.
    Es war ein Risiko, aber wie jeder leidenschaftliche Spieler liebte er das Risiko.
    Diese Hochzeit würde garantiert nicht abgesagt werden.
    Charlotte ging in der Besucherlounge nervös auf und ab. Da es Mittagszeit war, hatte sie den Raum für sich allein. Zum Glück war da niemand, der sie beobachtete oder sich über ihre Unruhe wunderte. Sie war schlicht nicht in der Lage, ruhig sitzen zu bleiben und sich zu entspannen. In ihrem Kopf summte es wie in einem Bienenstock, während sie sich ein Dutzend Varianten des Gesprächs ausmalte, das Damien gerade mit ihrem Vater führte.
    Sie zweifelte nicht daran, dass Damien Wynter es schaffte, ihrem Vater diese Heirat schmackhaft zu machen. Trotzdem würde ihr plötzlicher Sinneswandel gewiss nicht unkommentiert bleiben. Obwohl es natürlich nicht Damien war, der die peinlichen Fragen beantworten musste. Was sollte sie tun? Wie sollte sie ihren Entschluss begründen? Aber würde es ihr Vater denn wirklich so genau wissen wollen? Interessierte er sich überhaupt für ihr Leben?
    Immerhin hatte er ihre Entscheidung, Mark zu heiraten, erbittert bekämpft.
    Aber das war etwas anderes gewesen.
    Interessierte er sich für ihre Gefühle und ihr Wohlergehen, oder würde er Damiens Heiratsantrag einfach nur erleichtert zur Kenntnis nehmen, ohne sich über irgendetwas Gedanken zu machen? Vielleicht war ja die Verschmelzung zweier riesiger Vermögen so von Vorteil, dass sie die Einzige war, die die Richtigkeit ihrer Entscheidung anzweifelte.
    Sie konnte es sich immer noch anders überlegen.
    Bisher war nichts in die Öffentlichkeit gedrungen.
    Solange es in der Familie blieb, konnte eine vorübergehende Verrücktheit problemlos unter den Teppich gekehrt werden.
    „Charlotte …“, ertönte es hinter ihr.
    Das tiefe Timbre von Damien Wynters Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Es zerrte an ihren Nerven, ließ ihr Herz schneller schlagen und verursachte ein heftiges Kribbeln im Bauch. Zur Beruhigung atmete sie tief durch und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.
    Die Anziehungskraft, die von ihm ausging, löste auf ihrer Haut ein Prickeln aus … eine Warnung, dass er näherkam. Gefährlich nah. Sie musste sich umdrehen und ihn auf Abstand halten, damit sie klar denken konnte. In dem Moment, in dem sie herumfuhr, legte sich eine Hand auf ihre Schulter, die andere um ihre Taille. Da riss sie die Hände hoch und versuchte, ihn daran zu hindern, sie an sich zu ziehen.
    „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt, während er ihren Blick suchte.
    „Hast du meinen Vater von deinen hehren Absichten überzeugen können?“, fragte sie schnippisch zurück, während sie gegen das lähmende Gefühl ankämpfte, ihm hilflos ausgeliefert zu sein.
    Er verzog den Mund zu einem sinnlichen Lächeln. „Ich glaube schon. Aber er will es von dir hören.“
    Damit hatte sie gerechnet, trotzdem fühlte sie sich immer noch fürchterlich unsicher mit ihrer Entscheidung.
    „Und weißt du was, Charlotte?“
    „Was denn?“, fragte sie abgelenkt. Die Nähe und gleichzeitig die Wärme seines Körpers brachten sie in Aufruhr.
    „Ich will es auch hören.“ Seine Stimme war noch tiefer geworden und aufregend heiser, als er hinzufügte: „Und mehr noch … ich will es fühlen .“
    Er schaute auf ihren Mund, aber bevor er die Lider senkte, sah sie in seinen Augen noch ein kurzes Aufblitzen unverhüllter Begierde. Ihr Herz machte einen panischen Satz, als ihr klar wurde, dass er sie küssen wollte.
    Halt ihn auf! schrie eine Stimme in ihrem Kopf.
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber aus ihrer Kehle kam kein Laut. Ihre Zunge gehorchte ihr nicht mehr. Ihre Hände blieben, wo sie waren. Ihr Magen verkrampfte sich vor Aufregung, gleichzeitig dachte sie rebellisch: Ist doch egal. Ich will, dass er mich küsst.
    Beim ersten Hautkontakt war es, als hätte sie einen elektrischen Schlag erhalten. Sie wäre zurückgezuckt, wenn sich nicht die Hand, die eben noch auf ihrer Schulter gelegen hatte, unter ihr Haar geschoben hätte. Sie hielt sie im Nacken fest, während er anfing, mit betörender Sinnlichkeit langsam und gründlich von ihr zu kosten.
    Weil sie sich nur auf den Kuss konzentrierte, entging ihr, dass sich ihre eigenen Hände selbstständig gemacht hatten und sich auf seinem Oberkörper aufwärts bewegten. Das wurde ihr erst

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