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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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alle Leute fort waren, wirkte es wieder öde und verlassen. Beth ging langsam um es herum, schaute es sich von allen Seiten an und stellte sich vor, wie es einmal ausgesehen hatte … wie es wieder aussehen könnte, wenn man genug Arbeit und Liebe hineinsteckte. Aber würde es vielleicht ein zu großes Vorhaben für ihren Vater sein? Würde es ihn nur noch mehr deprimieren oder, wie Tante Em überlegt hatte, seinen Kampfgeist wieder wecken? Vielleicht vertat sie hier mit Jim Neilson bloß ihre Zeit, weil sie so oder so nie erreichen konnte, was sie sich erhoffte?
    Wenigstens waren die Wassertanks aus Beton noch intakt. Beth wusch sich an der Pumpe vor dem Haus die Hände und erfrischte ihr Gesicht. Es war ein langer, ermüdender Tag gewesen. Und er war noch nicht zu Ende.
    Seufzend ließ Beth sich auf den Eingangsstufen nieder und versuchte, sich etwas zu entspannen. Nein, sie würde nicht neben dem Porsche auf und ab gehen und den Eindruck erwecken, als ließe sie sich durch Jim Neilsons Taktik nervös machen. Irgendwann musste er sich ja bequemen aufzubrechen, und dann würde sie ihn am Wagen treffen.
    Die Zeit verging schleppend. Es war ein warmer Spätnachmittag, ringsherum herrschte ländliche Stille. Beth fragte sich allmählich, ob Jim vielleicht eingedöst sei. Sie hatten beide in der vergangenen Nacht nicht viel geschlafen …
    Beth seufzte tief und verdrängte rasch die Erinnerung an diese heiße Liebesnacht. Jim Neilson lag flach auf dem Rücken, die Arme jetzt entspannt seitlich ausgestreckt. So sah er überhaupt nicht mehr gefährlich aus. Vielleicht hatte sie ihm mit der Annahme, er wolle sie bewusst hinhalten, unrecht getan. Gut möglich, dass er sich einfach ein wenig ausruhen musste, bevor er nach Sydney zurückfahren würde. Es war gefährlich, sich übermüdet ans Steuer zu setzen.
    Ein Blick auf die Uhr verriet Beth, dass schon über eine Stunde vergangen war, seit die anderen die Farm verlassen hatten. Ihr Po schmerzte vom Sitzen auf den harten Holzstufen. Sie entschied, dass es keine Schwäche ihrerseits sein würde, wenn sie zum Bachufer hinunterging. Im Gegenteil, es war nur vernünftig, Jim aufzuwecken, sollte er eingeschlafen sein. Die Sonne näherte sich schon dem Horizont, bald würde es dämmrig werden.
    Jim Neilson rührte sich nicht, als Beth sich ihm vorsichtig näherte. Er schlief tief und fest. Beth betrachtete ihn eine Weile, suchte, von widersprüchlichen Gefühlen bestürmt, nach Spuren von Jamie in seinem Gesicht. Ein vertrauter Fremder, dachte sie und wünschte sich, es gäbe einen Weg, das besondere Verhältnis, das sie einst verbunden hatte, zurückzugewinnen. Oder hatte sie es in ihrer Erinnerung nur übertrieben? Wie auch immer, es war verloren.
    Er hatte die Ärmel seines Hemdes hochgerollt. Ohne nachzudenken, beugte sie sich herab, riss einen Graswedel ab und strich ihm damit über die Innenseite seines ausgestreckten Arms. Es sollte ihn wecken. Bevor er die Augen aufschlug, konnte sie den Halm fallen lassen, und er würde nicht erfahren, wodurch er geweckt worden war.
    Seine Reaktion kam so schnell, so unerwartet, dass Beth völlig überrumpelt war. Ein Griff nach ihrer Fessel, ein kurzer Ruck, und sie verlor das Gleichgewicht. Jim Neilson lenkte ihren Fall, sodass sie auf ihm landete. Ehe sie es verhindern konnte, legte er die Arme um sie und rollte mit ihr durch das Gras. Ihr langer, weiter Rock wickelte sich um ihrer beider Beine und fesselte sie, als Beth schließlich auf dem Rücken liegen blieb mit Jim Neilson über sich.
    „Mh … daran erinnere ich mich noch gut“, flüsterte er vielsagend, und seine Augen leuchteten auf, ehe er von ihren Lippen Besitz nahm und jeden möglichen Protest erstickte.
    Beth biss instinktiv die Zähne zusammen, um ihm den Zugang zu verwehren. Doch er versuchte gar nicht, sie in dieser Weise zu küssen. Stattdessen liebkoste er ihren Mund zart und erregend mit seinem, erkundete mit der Zungenspitze die weichen Innenseiten und weckte damit elektrisierende Gefühle in Beth, die sie ihren Zorn über seine Hinterlist vergessen ließen.
    Doch noch war ein Rest von Vernunft geblieben, der ihr riet, Jim Neilson daran zu hindern, sich derartige Freiheiten zu nehmen. Nur, wie sollte sie sich wehren? Ihre Hände waren zwischen ihrer beider Körper gefangen, zu nahe an seinem Unterleib, als dass sie sie zu bewegen wagte. Unmöglich auch, ihre Beine zu rühren, denn ihr verwickelter Rock hielt sie und Jim wie in einer Zwangsjacke gefangen. Und

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