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Julia Bestseller Band 144

Julia Bestseller Band 144

Titel: Julia Bestseller Band 144 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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Moment von einer wohltuenden Leere und einem Gefühl grenzenlosen Friedens umfangen wurden.
    Wie lange sie so dagelegen hatte, völlig erschöpft und irgendwo im Nichts gefangen, wusste Beth nicht. Irgendwann schlug sie die Augen auf. Ihr Blick fiel auf den langen, gedrehten Ast, der von dem alten Eukalyptusbaum über den Bach hinausreichte. Damals, in den glücklichen Tagen hier im Tal, hatte ihr Vater ein Seil daran befestigt, damit die Kinder Tarzan spielen konnten. Oder Jane.
    Beth kam in den Sinn, dass das Liebesspiel von Tarzan und Jane nicht wilder und primitiver hätte sein können als das, was sich soeben hier am Ufer des Bachs zwischen ihr und Jim abgespielt hatte. Nur dass bei Tarzan und Jane Liebe und Zuneigung dabei gewesen wäre und nicht nur jene verrückte, alles verzehrende Lust, die von ihr und Jim Besitz ergriffen hatte. Beth kannte sich selbst nicht wieder und wäre versucht gewesen, das alles für einen Traum zu halten, wenn sie nicht Jims Gewicht so deutlich auf sich gefühlt hätte.
    Er regte sich, schien ebenfalls noch ganz benommen von der hemmungslosen Leidenschaft, die sie beide mitgerissen hatte. Langsam löste er sich von Beth und streckte sich neben ihr im Gras aus. Sie sah ihn nicht an, konnte, wollte es nicht. Möglich, dass er so etwas geplant haben mochte. Sie jedenfalls nicht. Sie war völlig unvorbereitet hineingestürzt. Verzweifelt versuchte sie zu verstehen. Was nur an Jim Neilson weckte in ihr diese erschreckend wollüstige Seite?
    Vergangene Nacht hatte sie es noch damit entschuldigt, dass es ein Mittel zu einem bestimmten Zweck gewesen sei. Heute gab es diese Entschuldigung nicht mehr. Was rief diese wilde Lust wach? Gab es eine unkontrollierbare Chemie zwischen ihnen, die nur des sexuellen Anreizes bedurfte? Beth konnte nicht leugnen, wie stark sie sich körperlich zu Jim hingezogen fühlte. Aber darüber hinaus gab es auch noch eine geistige Seite, als würde Jim in ihr eine Tür zu Räumen öffnen, die danach verlangten, gefüllt zu werden.
    Warum ausgerechnet er?
    Wenn es Jamie gewesen wäre …
    Er war Jamie.
    Nein, er war es nicht. Jedenfalls nicht der Jamie, der in ihrer Erinnerung lebte. Oder erinnerte sie sich vielleicht an die falschen Dinge und ging am Kern der Sache vorbei?
    Jamie hatte immer einen Hang zum Wagemut gehabt, den Drang, an Grenzen zu gehen. Mit keinem Kind im Tal war es so aufregend gewesen wie mit ihm. Er hatte Dinge geschehen lassen, die sie zu wilden Fantasien veranlasst hatten. Doch dabei war er immer auch ihr Beschützer gewesen, hatte auf sie aufgepasst und sich um sie gekümmert.
    Genau das aber fehlte jetzt, diese liebevolle Fürsorge. Es war nur noch ein Nehmen. Immer noch aufregend, aber auf einer falschen Ebene, sodass sie, Beth, kein gutes Gefühl dabei hatte, sobald die Aufregung abebbte.
    Unvermittelt stand Jim auf und ging ein Stück am Ufer des Bachs entlang, wobei er seine Kleidung in Ordnung brachte. Beth tat es ihm nach, aber ihre Hände zitterten. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass Jim sich plötzlich umdrehte und sie nachdenklich und abschätzend betrachtete. Er ist zu berechnend, dachte sie verärgert.
    „Bist du bereit? Können wir los?“, fragte er, als sie ihre Bluse wieder zugeknöpft hatte.
    „Wann du willst“, antwortete sie schroff.
    Er ging zu der Stelle, wo sie ihre Handtasche hatte fallen lassen, hob sie auf und reichte sie ihr. Dabei huschte ein jungenhaftes Lachen über sein Gesicht.
    „Du bist schon ein höllisches Weib, Beth Delaney“, sagte er genüsslich.
    Beth hielt seinem Blick unbewegt stand. „Ziehst du die Hölle dem Himmel vor?“
    Er wandte sich lachend ab und ging zu seinem Wagen. „Ich habe es schon vor langer Zeit aufgegeben, an den Himmel zu glauben.“
    „Ja, das kann ich mir vorstellen“, sagte Beth und folgte ihm. Er war ein harter, zynischer Mann und völlig autark, abgesehen davon, dass er zur Befriedigung seiner sexuellen Gelüste eine willige Bettgespielin brauchte. Zu seinen Bedingungen. Jim Neilson, davon war Beth überzeugt, glaubte genauso wenig an die Liebe wie an den Himmel. Andererseits würde er sich auch nicht zu der Unehrlichkeit herablassen, einer Frau Liebe zu versprechen. Nimm mich, wie ich bin, oder geh, das war seine herausfordernde Botschaft an die Frauen.
    Nur, er war es gewesen, der ihr, Beth, gefolgt war.
    Was das bedeutete, musste sie erst noch herausfinden.
    Zumindest war die unerträgliche Spannung zwischen ihnen fürs Erste verschwunden. In fast

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