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Julia Bestseller Band 145

Julia Bestseller Band 145

Titel: Julia Bestseller Band 145 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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sei.
    „Vielen Dank, Sir, aber …“
    „Mit mir zusammen, natürlich“, fügte er hinzu.
    Hatte er das wirklich gesagt?
    Zuerst schien es Grace völlig unmöglich. Sie musste ihn missverstanden haben. Vielleicht hatte sie sich angesichts des Motorenlärms verhört, weshalb sie einfach nicht antwortete.
    Doch als er nach einem Buch griff, streifte er mit den Fingern ihre Brust, und es bestand kein Zweifel mehr. Als er sie nach einem Bericht fragte, legte er eine Hand auf ihren Schenkel.
    Trotzdem versuchte Grace sich davon zu überzeugen, dass ihre Einbildung ihr einen Streich spielte. Das war naheliegend bei einer Frau, die eine derart schlechte Meinung von Männern hatte.
    Dennoch ging sie auf Nummer sicher.
    Sie vergrub sich in Arbeit. Oder vielmehr Pseudo-Arbeit. So lange starrte sie auf den Bildschirm ihres Laptops, dass sie schon ganz eckige Augen bekam. Als Lipton schließlich aufstand, um auf die Toilette zu gehen, schaltete sie rasch den Computer ab und wechselte auf einen Sitz auf der gegenüberliegenden Seite des Gangs. Dort legte sie den Kopf zurück, schloss die Augen und gab vor, zu schlafen, bis der Pilot verkündete, dass sie in zehn Minuten landen würden.
    Ein pinkfarbener Golfwagen wartete bereits auf sie. Lipton bestand darauf, ihr in den Wagen zu helfen. Dabei strich er mit einer Hand leicht über ihren Po.
    „Ups“, sagte er mit seinem Ich-bin-doch-ein-vertrauensvoller-Banker-Lächeln.
    Blödsinn, dachte sie kalt … und dann kam ihr in den Sinn, dass es vielleicht wirklich ein Versehen gewesen war. Vielleicht trieb ihre Fantasie schon abwegige Blüten. Vielleicht ließ sie einfach nur zu, dass die Taten des Don Juan von Senahdar ihr Urteilsvermögen trübten? Nein. Mittlerweile hasste sie Salim al Taj zwar, aber bis zu jenem Sonntagabend, als sie einander in die Arme gefallen waren, hatte er sie niemals auch nur berührt. Egal, was er sonst noch alles war – gefühllos, arrogant, herzlos –, er würde niemals eine Frau auf diese Weise begrapschen.
    Der Golfwagen brachte sie bis zum Hoteleingang.
    Das Erste, was sie sah, als sie die Lobby betrat, war ein großes Schild, das zur SOPAC-PBA willkommen hieß.
    Doch dann schaute Grace nach unten und sah, dass Liptons Arm um ihre Taille lag und seine Hand direkt unter ihrer Brust ruhte. Sie zuckte zurück, was nur dazu führte, dass er seinen Griff verstärkte.
    „Die Rezeption ist gleich dort vorne“, meinte er brüsk.
    Grace schaute ihren Boss an. Sein Blick war auf den Empfang gerichtet, nicht auf sie. Es war beinahe so, als hätten er und seine Hand nichts miteinander zu tun. Was jetzt? Sollte sie sich wehren, seinen Arm abschütteln? Keine Zeit. Sie hatten bereits die Rezeption erreicht, wo Grace rasch zur Seite trat. Liptons Hand fiel hinunter.
    Der Mann am Empfang lächelte ihren Chef zuvorkommend an.
    „Sir?“
    „James Lipton der Vierte“, erklärte ihr Arbeitgeber pompös.
    „Natürlich, Mr Lipton. Wir freuen uns sehr, Sie in unserem Haus begrüßen zu dürfen, Sir. Willkommen auf Bali.“
    Der Rezeptionist würdigte Grace keines Blickes, aber warum auch? Lipton war die große Attraktion, und der hielt sich nicht mit Höflichkeiten auf.
    „Ich gehe davon aus, dass meine Suite bereitsteht?“
    „Selbstverständlich, Sir. Wenn Sie hier unterschreiben würden … Wunderbar. Vielen Dank.“ Der Empfangschef schnippte mit den Fingern. Daraufhin erschien ein Page in einem bunt gemusterten Hemd mit kakifarbenen Shorts. „Wayan. Führe unsere Gäste in die Präsidentensuite.“
    Der Junge griff nach ihrem Gepäck. Lipton streckte den Arm nach Grace aus, die blitzschnell zur Seite trat.
    „Mein Name ist Hud… Mein Name ist Hunter“, erklärte sie freundlich. „Grace Hunter. Ich habe eine eigene Reservierung.“
    „Unsinn“, schaltete sich Lipton ein, so als wäre Grace gar nicht da. „Miss Hunter ist meine Assistentin. Sie wird meine Suite teilen.“
    „Ich bin nicht Ihre Assistentin“, versetzte Grace. „Ich bin die Haupt-Revisorin Ihrer Bank.“
    Wie albern, das zu erwähnen. Zumindest schien das der Gesichtsausdruck des Hotelangestellten zu besagen.
    „Ich meine“, erklärte sie bedächtig, „dass hier ein Fehler vorliegen muss. Ich habe ein eigenes Zimmer gebucht …“
    „Grace.“ Lipton sprach sanft, dennoch war ein warnender Unterton herauszuhören. „Wir sind geschäftlich hier. Ich habe eine Suite mit zwei Schlafzimmern und zwei Bädern reserviert. Sie verfügt außerdem über ein Ess- und ein

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