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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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Gäste amüsierten sich königlich, als Nicolo, der kleine Brautführer, sich plötzlich losriss, zu seinem Vater lief, seine Hand nahm und zu seinem Vater aufsah. Doch Enrico hatte nur Augen für seine Braut. Würde sie ihn tatsächlich vor all diesen Menschen bloßstellen?
    Komm sofort her , versuchte er sie zu beschwören. Steh nicht einfach so da, und sieh mich nicht so an, als wäre ich schon tot.
    Freya hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren, als ihr Vater und Sohn entgegenblickten.
    Jetzt ergriff Cindy die Initiative. Sie schien ein feines Gespür für Freyas Probleme zu haben. „Sie gehören zu dir“, flüsterte sie. „Geh zu ihnen.“
    Wie in Trance gehorchte Freya und setzte einen Fuß vor den anderen. Enrico schien nervös zu sein, die Musik spielte noch, und die Menschen unterhielten sich leise. Als sie näher kam, trat Fredo vor und nahm Nicky auf den Arm.
    Und dann stand sie tatsächlich mit Enrico vor dem Geistlichen. Voller Anspannung lauschte Enrico jedem ihrer Worte. Noch konnte sie Nein sagen.
    Doch dann war die Trauformel gesprochen, und alles war gut gegangen. Enrico atmete erleichtert auf. Jetzt mussten nur noch die Unterschriften geleistet werden, dann waren sie wirklich Mann und Frau.
    Valentino stellte sich Freya vor und hieß sie – mit typischem Ranieri-Charme – in der Familie willkommen. Enrico wurde richtig eifersüchtig, als sie seinem Bruder herzlich zulächelte, wohingegen sie ihn links liegen ließ.
    Er beobachtete, wie sie den Blick über die vielen Mitglieder der Ranieri-Familie gleiten ließ, als sie an seinem Arm den Mittelgang entlangschritt. Offensichtlich befürchtete sie, Luca könnte jeden Moment aufspringen und einen Skandal verursachen.
    Ich hätte sie diesem Stress niemals aussetzen dürfen, dachte Enrico, der sich über sich ärgerte. Wie hatte er nur so mit ihren Gefühlen spielen können?
    Vor dem Portal wartete die Presse bereits darauf, Schnappschüsse zu machen. Das Brautpaar ließ sich bereitwillig auf den Stufen knipsen – mit einem strahlenden Nicky in der Mitte.
    Cindy unterhielt sich angeregt mit Valentino. Doch Freya wirkte noch immer angespannt.
    Je eher wir von hier verschwinden, desto besser, dachte Enrico und sah sich nach Fredo um, der sich um Nicky kümmern sollte. Plötzlich entdeckte er auf der anderen Straßenseite eine Person mit rotem Haar.
    Dieser Mistkerl, dachte er. Luca hatte der Versuchung also nicht widerstehen können. Trotz ihrer Vereinbarung, war er hergekommen und versuchte offensichtlich, Schwierigkeiten zu machen.
    Enrico bückte sich, nahm Nicky auf den Arm, legte den anderen Freya um die schmale Taille und begann, schnell die Stufen hinunterzugehen. Vor der Kirche stand der Bentley bereit, in dem die kleine Familie Platz nahm.
    Der Chauffeur folgte Enricos kurzer Anweisung und fuhr los. Enrico hielt Nicolo fest, so gut es ging. Leider gab es im Bentley keinen Kindersitz. Merkwürdigerweise ließ Freya diesen Umstand unkommentiert. Auf der kurzen Fahrt zum Country Club sprachen sie kein Wort miteinander. Nur Nicky plapperte die ganze Zeit.
    Als sie den Club betraten, wandte sich Enrico an Freya: „Freya …“
    „Ich habe sie gesehen“, antwortete sie kurz angebunden und verschwand im Waschraum.
    Diese Gelegenheit ergriff Nicky, um wegzulaufen. Doch Enrico fing ihn wieder ein. Und dann trafen auch schon die ersten Gäste ein und fragten verwundert, wo denn die Braut geblieben sei. Enrico beruhigte sie mit scherzhaften Bemerkungen über seine plötzlich verschwundene Frau.
    Schließlich tauchte Freya neben ihm auf. Schnell nahm er ihre Hand und ließ sie nicht wieder los, bis alle Gäste begrüßt worden waren.
    Freya überstand die Begrüßungszeremonie. Auch das anschließende Essen verlief ohne Zwischenfälle. Immer wieder ließ sie den Blick über die vielen Menschen gleiten. Sie befürchtete, der Rotschopf oder – schlimmer noch – der dunkelhaarige Luca selbst könnte wieder auftauchen. Dann wurde ihr plötzlich bewusst, dass Nicky nirgends zu sehen war, und sie bekam schreckliche Angst um ihren Sohn. Nach einem kurzen Blick auf Lissa rannte sie aus dem Saal und hinaus in den weitläufigen Garten. Enrico hatte die Szene aus den Augenwinkeln beobachtet, fluchte unterdrückt und folgte seiner Frau. Ihm war klar, dass es nur um Nicky gehen konnte, wenn Freya so heftig reagierte.
    Auf den Terrassenstufen verlor Freya ihre Schuhe. Jetzt hatte sie den Rasen erreicht, der an einen Golfplatz grenzte.

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