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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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Blick, wartete stumm ab, welchen Schritt sie als nächsten unternehmen würde.
    In dem dunklen Abendanzug wirkte er übergroß und unnachgiebig und absolut beherrscht. Der Raum war zu klein, zu hell, und Luis war ihr viel zu nah. Cristina spürte seine Ausstrahlung, die sexuelle Energie, die sie unausweichlich in ihren Bann schlug. Er hatte sich nicht verändert. Sein Haar war immer noch dunkel und seidig, seine Haut immer noch straff und bronzefarben. Die grünen Augen taxierten sie unter dichten Wimpern hervor, und selbst der harte Zug nahm dem Mund nichts von seiner sinnlichen Anziehungskraft.
    „Als du wie ein Hase davongerannt bist, wusste ich, dass du vergessen würdest, die Tür abzuschließen. Das hast du schon immer gern übersehen. Deshalb dachte ich mir, warum gehe ich ihr nicht nach und lasse die guten alten Zeiten wieder aufleben“, sagte er lässig.
    Cristina sprang auf und umklammerte das Waschbecken hinter ihr. „Was willst du?“, verlangte sie heiser zu wissen.
    „Eine gute Frage.“ Mit spöttisch verzogenem Mund ließ er den Blick durch den Raum gleiten. „Wir könnten uns die Kleidung vom Leib reißen und unsere Bekanntschaft auf körperlicher Ebene auffrischen“, schlug er vor. „Ich sehe es dir an, querida , dass du durchaus bereit dazu bist. Ich übrigens auch. Warum also tun wir es nicht? Wir könnten uns auf den kühlen Marmor legen, und dann kannst du auf mich kriechen. Das hat dir immer sehr gefallen, dieses Auf-mich-Kriechen, weißt du noch, Cristina? Es hat dir Spaß gemacht, mich zum Betteln zu bringen. Und dann hast du mir ins Gesicht gelacht, wenn du dich auf mich gesetzt hast. ‚Ich hab dich, Luis‘, hast du immer gesagt, mit dieser sexy, heiser triumphierenden Stimme, ‚du gehörst mir.‘“
    „Halt den Mund!“, stieß sie schrill hervor. „Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden! Verschwinde, Luis! Mach, dass du hier rauskommst!“
    Er tat das Gegenteil – er kam auf sie zu. Cristina kam sich vor, als wäre sie mit einem gefährlichen Raubtier in einem Käfig eingesperrt. Nie in ihrem Leben hatte sie solche Angst gehabt.
    „Nein …“, hauchte sie, als Luis eine Hand auf ihre bloße Schulter legte und die andere an ihren Nacken. Noch ein Schritt, und er stand so nah vor ihr, dass er mit der Hüfte ihren flachen Bauch berührte und sie seine heftige Erregung deutlich spüren konnte. Cristina erschauerte. Luis grinste, dann erstarb das Grinsen auf seinen Lippen. Seine Augen begannen zu funkeln, seine Lippen öffneten sich leicht … Im nächsten Moment küsste er sie.
    Das Raubtier, das erbarmungslos seine Beute schlug. Cristina fühlte, wie ihre Lippen unerbittlich auseinander gedrückt, wie ihr Mund gierig in Besitz genommen wurde. Jeder Muskel in ihr erstarrte zu absoluter Regungslosigkeit, als sein Geschmack sie erfüllte und alles in ihr sofort nach mehr verlangte.
    Seine Hände strichen über die samtene Haut ihrer Schultern, hinunter über ihren Rücken, glitten den Schenkel hinauf zur Hüfte. Sein Geruch, das sinnliche Wissen um seine Berührung, die verbotene Erotik wischten mühelos die vergangenen sechs Jahre beiseite, und Cristina legte ihm die Arme um den Nacken, ergab sich dem Gefühl mit einem leisen Seufzer.
    Es war verrückt. Sie küssten sich wie Verzweifelte, rieben sich aneinander, ließen die Hände wie im Fieber den Körper des andern erforschen. Das Kleid auf die Hüften hinaufgeschoben, klammerte Cristina sich an ihn, bewegte sich verführerisch, reizte ihn, lud ihn ein.
    Außer Kontrolle geratene Lust. Cristina war entsetzt über sich, und doch wollte sie mehr. Sie war erregt und bereit für ihn, und doch hatte sie Angst.
    „Jetzt?“, fragte er heiser. „Willst du es hier und jetzt, viuva de Ordoniz ?“
    Witwe Ordoniz. Eine kalte Dusche hätte sie nicht schneller in die Wirklichkeit zurückbringen können. Cristina öffnete die Augen und sah Luis, der sie mit hartem Blick musterte. Oh ja, auch er war erregt, sie hatte den Beweis deutlich fühlen können. Aber er hatte sich völlig unter Kontrolle.
    Im Gegensatz zu ihr.
    Beschämt schob sie seine Hand fort, die noch immer zwischen ihren Schenkeln lag. Erschreckend, wie leicht es ihm fiel, von ihr zurückzutreten, am liebsten wäre sie vor Scham gestorben. „Was glaubst du, wer du bist, dass du mich so behandeln darfst?“
    „Oh, ein ziemliches Miststück.“ Er sah, wie sie bleich wurde, als er ihre Worte von damals wiederholte. Dann drehte er sich um. „Nimm dich zusammen.“

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