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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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als verarmte Witwe geendet, die bettelnd zurück zu ihrem hartherzigen Vater nach Hause kriechen musste. Hat er es auch gegen dich gehalten, dass du ihm keinen männlichen Enkel hinterlassen hast, dem er Santa Rosa vererben konnte? Oder war das das eigentliche Ziel? Sicherzustellen, dass du nie einen Sohn bekommst, damit du dein geliebtes Santa Rosa allein für dich behältst?“
    Als sie immer noch stur schwieg, fuhr er erbarmungslos fort: „Nun, dann lass dir eines gesagt sein: Du wirst mein Kind gebären. Sohn oder Tochter, ich mache da keinen Unterschied. Und dieses Kind wird Santa Rosa erben! Ich werde mit Freuden zusehen, wie du das Einzige aufgeben musst, das dir wirklich etwas bedeutet!“
    Mit diesen Worten küsste er sie, hart, brutal, machte seinen Kuss zum Brandzeichen seines Hasses. Tränen glitzerten in ihren Augen, als er den Kopf hob, und er betrachtete sie mit einem Blick, als würde er sie liebend gern erwürgen. Doch die Lifttüren glitten auf, und so nahm er nur ihre Hand und zog sie hinter sich her.
    Im Foyer herrschte reger Betrieb, überall waren Menschen, die eincheckten, auscheckten, ihrer Wege gingen. Cristina schluckte die Tränen und wusste, dass sie dem Mann an ihrer Seite niemals die Worte würde verzeihen können, die er gerade gesagt hatte.
    Sich selbst würde sie nie verzeihen, dass sie ihm Grund gegeben hatte, diese Worte auszusprechen.
    „Wohin gehen wir?“, fragte sie mit zittriger Stimme.
    „Einkaufen.“
    Einkaufen … Sekundenlang wollte ihr Verstand nicht begreifen. Luis hatte sie gerade seelisch fertiggemacht, und nun zog er sie zu der Einkaufszone mit den eleganten Geschäften, als sei das völlig normal? Cristina biss die Zähne zusammen und schwieg beharrlich.
    Anton wünschte derweil, er könnte seine Worte zurücknehmen. Aber er war wütend – über so viele Dinge. Einmischung und Manipulation, daraus schien sein ganzes Leben zu bestehen. Ramirez, seine Mutter, Kinsella …
    Maxens unmissverständliche Andeutung, dass Maria Vaasco Ordoniz gekannt habe, ließ ihm keine Ruhe. Noch eine Sache, die scheinbar alle wussten, nur er nicht. Wenn er auch nur einen Funken Verstand besaß, würde er diese ganze Geschichte abschreiben, nach England zurückfliegen und …
    In diesem Moment passierte es. Wieder einmal. Als hätte Ramirez seine wütenden Gedanken gehört und etwas unternommen.
    Der Mann stand vor dem Schaufenster des Juweliers. Er war groß, hatte dunkle Haare, die Hände in die Hosentaschen geschoben, eine so vertraute Haltung angenommen, dass Anton mit rasendem Puls wie vom Donner gerührt stehen blieb.
    War es möglich …? Was, wenn ja? Das Bedürfnis, zu diesem Mann zu gehen und ihn zu fragen, ob er einen Enrique Ramirez kenne, wurde beinahe übermächtig.
    „Luis?“, fragte Cristina leise.
    Er hörte sie nicht, konnte ja nicht einmal seine eigenen Gedanken richtig wahrnehmen. Der Mann drehte sich um, als hätte er den Blick auf seinem Rücken gespürt. Im gleichen Moment wusste Anton mit Gewissheit, dass er vor einem Fremden stand. Keine grünen Augen, kein Grübchen im Kinn, nicht die geringste Ähnlichkeit. Er war zutiefst enttäuscht.
    „Luis, du brichst mir die Finger.“
    Er sah auf die Frau neben sich. Sah ihr ins Gesicht und lockerte seinen Griff. Seine Halbbrüder. Sein Verstand klärte sich. Das war der Hauptgrund für alles, was er hier tat.
    Ganz gleich, welche Schritte er unternehmen musste, ganz gleich, welche Mittel er einsetzen musste … Geld, Erpressung, Verführung, Drohungen … Diese Frau da mit den dunklen, jetzt fragend dreinblickenden Augen würde seine Frau werden und die Mutter seines Kindes. Um diese beiden Ziele zu erreichen, würde er alles und jeden, der ihn daran hindern wollte, aus dem Weg räumen.
    Damit zog er sie entschlossen in den ersten Laden.
    Eine Stunde später standen sie zusammen im Schlafzimmer, umgeben von Einkaufstüten mit Designernamen, in denen die Designergarderobe lag, die Anton ausgesucht hatte, weil Cristina sich geweigert hatte, es zu tun.
    „Zieh das Rote an“, befahl er. „Du hast anderthalb Stunden Zeit.“
    Damit verließ er den Raum und zog die Tür hinter sich zu. Cristina ließ sich wie betäubt auf die Bettkante sinken und den Blick über die unzähligen Tüten gleiten. Selbst in diesem düsteren Gefühlszustand von Wut, Hass und völliger Fassungslosigkeit gab es einen kleinen Teil in ihr, der sich am liebsten mit einem lauten Jubelschrei darauf gestürzt hätte.
    Nina Ricci, Valentino,

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