Julia Bestseller Band 146
Nacht. Bernice wandte sich gerade von einem Tisch ab, der für zwei gedeckt war. „Kalispera.“ Sie lächelte. „Soll ich das Essen auftragen?“
Leo antwortete auf Griechisch, dann führte er Natasha an ihren Platz und zog ihr höflich den Stuhl zurück.
„Was geht hier vor?“, fragte sie verwundert.
„Wenn ich einen Plan entwerfe, halte ich mich normalerweise auch daran“, erklärte der Mann mit der rauen Schale und dem weichen Kern. „Das ist die Überraschung, die ich dir versprochen habe. Ich sehe, du hast sie auch vergessen.“
„Oh“, sagte Natasha. Daran hatte sie überhaupt nicht mehr gedacht.
Lächelnd setzte Leo sich ihr gegenüber und ergriff ihre Hände. „Natasha, das ist mein Zuhause. Mein wirkliches Zuhause. Die anderen Häuser sind nur praktische Lösungen, falls ich länger in der jeweiligen Stadt bleiben muss. Aber diese Insel ist meine wahre Heimat.“
„Ja, sie ist … sehr schön“, erwiderte sie und fragte sich, wohin das führen mochte.
„Mehr als schön. Sie ist etwas Besonderes!“ Er richtete den Blick fest auf sie. „Ich habe mich in dich verliebt, agape mou . Den Teil habe ich vorhin ein bisschen vermasselt. Aber es stimmt. Ich liebe dich. Falls es noch nicht zu spät wäre, würde ich dich jetzt bitten, mich zu heiraten. Aber auch das habe ich bereits getan. Alles, was mir zu fragen bleibt, ist, ob du hier mit mir leben möchtest, Natasha? Möchtest du mein Haus mit mir teilen und unsere Kinder hier großziehen? Möchtest du einen zynischen Griechen zu einem glücklichen Mann machen?“
Natasha hatte keine Ahnung, was sie darauf antworten sollte. Sie hatte nicht erwartet, jemals diese Worte von ihm zu hören.
„Und das ist deine Überraschung?“, fragte sie schließlich.
Ein Zucken durchlief seine Finger. Offensichtlich war das nicht die Antwort, auf die er gehofft hatte. „Bis ich heute Nachmittag mein Bestes getan habe, um meine Chancen zu vernichten.“ Er nickte. „Habe ich sie vernichtet?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Dann sag etwas mehr … Ermutigenderes“, drängte er ungeduldig.
„Ja, bitte“, entgegnete sie.
Leo murmelte etwas, das sie nicht verstand. Dann lehnte er sich auf dem Stuhl zurück. „Es muss an dem Kostüm liegen.“ Er lachte, doch es war kein fröhliches Lachen. „Würdest du mir erklären, was dein ‚Ja, bitte‘ bedeutet?“
Natasha runzelte die Stirn. „Du erwartest wirklich, dass ich es dir buchstabiere, oder?“
„ Theos , wenn du mich nicht liebst, dann habe ich mir zum zweiten Mal eine kleine Lügnerin als Frau angelacht. Denn alles, was du tust, sagt mir, dass du mich liebst!“
„Na schön, ich liebe dich!“, verkündete sie hitzig. „Ich liebe dich. Aber ich bin immer noch wütend auf dich, Leo. Diese Worte fallen mir also nicht leicht.“
„Wütend worüber? Ich habe mich doch schon entschuldigt für …“
„Du hast mich zu Tode erschreckt, als du mich über den Flughafen gezerrt hast.“
„Glaub mir, ich hatte viel größere Angst. Ich dachte, ich würde dich vielleicht nicht mehr rechtzeitig erreichen!“
„Oh.“
„Oh“, wiederholte er und stand auf. „Wir gehen zurück ins Bett.“
„Das können wir nicht“, widersprach sie. „Bernice …“
„Bernice!“, rief Leo lautstark. „Warten Sie mit dem Dinner. Wir gehen wieder ins Bett.“
„Warum musst du nur so unverblümt sein?“, fragte Natasha beschämt.
„Okay … Ihr macht jetzt die hübschen Babys“, drang die ruhige Antwort zu ihnen.
„Selbst Bernice weiß, dass unverblümt am besten ist.“ Grinsend wandte Leo sich der Verandatür zu.
„Okay.“ Mit blitzenden Augen blieb Natasha stehen. „Ich liebe dich, Leo. Ich verstehe zwar nicht, warum, weil du mich, ganz unverblümt gesagt, ständig zur Weißglut bringst. Aber …“
Leo zog sie an sich und küsste sie. Unwillkürlich schlang sie die Arme um seinen Nacken.
„Deshalb liebst du mich“, sagte er, als er den Kuss unterbrach.
„Da könntest du recht haben“, erwiderte Natasha, den Blick fest auf seinen sinnlichen Mund gerichtet. Sie hob den Kopf und sah ihm tief in die Augen. „Wir sollten das einfach noch mal überprüfen, meinst du nicht auch?“
– ENDE –
Süßes Wiedersehen in London
1. KAPITEL
Mit großen Schritten durchquerte Enrico Ranieri das Foyer von Hannard. Er war spät dran und versuchte, sich auf die bevorstehende Besprechung zu konzentrieren. Daher entgingen ihm die verblüfften Blicke der Menschen, die ihn und seine Begleiter erkannt
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