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JULIA COLLECTION Band 07

JULIA COLLECTION Band 07

Titel: JULIA COLLECTION Band 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LORI FOSTER
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Videothek in der Stadt, in der ich … gewohnt habe.“ Sie hoffte, dass er ihr Zögern nicht bemerkt hatte. Die Vorstellung, obdachlos zu sein, war ihr immer noch sehr fremd. „Es ist ein ganz kleines Unternehmen, mit nur drei Angestellten neben dem Besitzer. Der Umsatz war allerdings wirklich enorm. Der Besitzer hatte vor, am Ende des Sommers eine Filiale zu eröffnen, die ich für ihn leiten sollte.“
    „Aber das machst du jetzt doch nicht?“
    „Jetzt bin ich gerade dabei, meine Möglichkeiten neu abzuwägen.“
    Er stutzte und fragte ungläubig: „Soll das heißen, dass du arbeitslos bist?“
    „Im Moment ja.“
    Er kniff die Augen zusammen. „Freiwillig? Denn falls dein Boss dich gefeuert hat, weil du schwanger bist, verstößt das gegen das Gesetz.“
    „Nein, deshalb hat er mich nicht gefeuert.“
    Morgans Miene verfinsterte sich wieder. „Aber er hat dich gefeuert?“
    „Um ehrlich zu sein, ja.“
    „Warum?“
    „Weil … weil er mich beschuldigt hat, etwas getan zu haben, was ich nicht getan habe.“
    „Verdammt, Malone! Lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!“
    „Schon gut!“ Misty sprang auf und stemmte gereizt die Hände in die Hüften. „Na schön. Ich wurde für schuldig befunden, ihn bestohlen zu haben. Und zwar um dreihundert Dollar. Aber ich habe es nicht getan! Es haben nur alle geglaubt!“
    Morgan stand ebenfalls auf. „Wer?“
    Sie winkte ab. „Der Besitzer, der Anwalt, den ich mir nehmen musste, der blöde Richter. Einfach alle.“
    Behutsam legte Morgan ihr die Hände auf die Schultern. „Erzähl mir, was passiert ist.“
    Misty schüttelte seine Hände ab und setzte sich wieder auf die Schaukel. Morgan fing den Schwung der Schaukel ab und setzte sich neben sie. „Ich warte.“
    Sie verschränkte schützend die Arme vor der Brust. „Nicht lange, nachdem ich von der Schwangerschaft erfahren und mein Ex sich verabschiedet hatte, stellte ich bei der Arbeit fest, dass die Kasse nicht stimmte. Die Frau, die ihre Schicht vor mir beendet hatte, hatte ihre Abrechnung gemacht, also musste das Geld während meiner Schicht verschwunden sein. Aber ich hatte es nicht genommen und wusste auch nicht, wo es geblieben war. Ich war auf der Toilette gewesen.“ Sie warf Morgan einen Blick zu. „Schwangere Frauen sind nun mal häufig auf der Toilette.“
    Er verzog das Gesicht. „Erzähl weiter.“
    „Wie dem auch sei, es war niemand im Laden, und so lief ich rasch auf die Toilette. Als ich wieder rauskam, tauchte mein Boss gerade mit seiner Freundin auf. Er war ziemlich verärgert, dass ich den Tresen verlassen hatte, obwohl ich ihm erklärte, dass niemand im Laden gewesen sei und ich mich beeilt hätte. Wir stritten uns, weil er mir vorwarf, ich würde neuerdings zu wenig arbeiten. Na schön, ich bin zwei Mal zu spät gekommen wegen der morgendlichen Übelkeit. Jedenfalls war er aufgebracht und meiner Ansicht nach auch ungerecht. Ich war vorher nie zu spät gekommen oder hatte gefehlt. Deshalb wollte er mich ja zur Geschäftsführerin seiner neuen Filiale machen.“
    „Komm zur Sache, Malone.“
    Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt. Stattdessen sagte sie: „Er überprüfte die Kasse und merkte, dass Geld fehlte. Ich kann es bis heute noch nicht fassen, dass er mir vorwarf, es gestohlen zu haben. Ich hatte zwei Jahre für ihn gearbeitet und habe alles gemacht, von der Inventur, über die Dekoration bis zum Verkauf und den Bestellungen. Ich habe dazu beigetragen, dass das Geschäft so gut lief! Ich dachte, er würde mir vertrauen.“
    „Hat er die Polizei eingeschaltet?“
    „Ja.“ Sie erschauerte bei der Erinnerung daran, denn jetzt wusste sie aus eigener Erfahrung, wie die Behandlung von Dieben aussah. Allerdings wollte sie diese Erinnerung nicht mit Morgan teilen. „Um es kurz zu machen: Der Anwalt, den ich mir nahm, erklärte mir, dass die Sache für mich schlecht aussehe. Ich war zur fraglichen Zeit allein in der Videothek gewesen. Außerdem sei ich schwanger, und der Vater des Babys habe sich aus dem Staub gemacht. Sie zeichneten das Bild einer verzweifelten Frau, die jede Menge Motive hatte, das Geld zu nehmen. Daher schlug mein Anwalt vor, ich solle mich schuldig bekennen, um mir hohe Anwalts- und Gerichtskosten zu ersparen. Ich weigerte mich. Daraufhin meinte mein Anwalt, ich sollte mich einem Richter stellen, da die Sache dann schnell erledigt sei.“
    „Ich vermute, das war nicht unbedingt die beste Entscheidung?“
    „Nein. Eine Jury aus Geschworenen wäre

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