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JULIA COLLECTION Band 07

JULIA COLLECTION Band 07

Titel: JULIA COLLECTION Band 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LORI FOSTER
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bleiben. Aber es war nicht die Rede davon, dass du morgens um halb sieben verschwindest. Die Vögel sind ja noch nicht einmal wach. Daher würde ich es schon als Davonschleichen bezeichnen. Was ist los?“
    Misty sah aus, als wäre sämtliche Kraft aus ihr gewichen. Morgan hatte Mitleid mit ihr und zog ihr einen Stuhl heran. „Setz dich wenigstens, während du uns deine Gründe erklärst.“ Er wollte ihren Arm umfassen, doch sie wich ihm aus und starrte ihn wütend an. „Ich werde fahren, mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ich habe gepackt und wollte früh aufbrechen. Außerdem liegen mir lange Abschiede nicht. Wenn ihr mich daher entschuldigen wollt …“ Sie schnappte sich ihren Koffer und stürmte aus dem Haus.
    Sofort riefen alle bis auf Morgan wild durcheinander und folgten ihr. Amüsiert beobachtete er, wie Jordan ihr den Koffer abnahm, als er merkte, wie ernst es Misty war. Er warf Morgan vorwurfsvolle Blicke zu, als erwarte er von ihm, dass er sie irgendwie aufhalte.
    Nachdem Jordan den Koffer auf dem Rücksitz ihres Wagens verstaut hatte, nahm er Misty fest in die Arme. Für Morgan sah diese Umarmung nicht besonders familiär aus, besonders, da Jordans Oberkörper nackt war. Bevor er die beiden trennen konnte, löste Jordan sich von ihr und sah sie an.
    „Wo wirst du wohnen?“, erkundigte er sich. „Gibt es eine Telefonnummer, unter der wir dich erreichen können?“
    Misty wirkte einen Moment lang ratlos, was Morgans Misstrauen weckte. Doch dann hellte sich ihre Miene auf. „Ich bin vorläufig noch ständig unterwegs. Aber ich melde mich, sobald ich mich irgendwo niedergelassen habe.“
    Morgan durchschaute sofort, dass sie nicht wusste, wo sie bleiben würde.
    Gabe trat vor und umarmte sie seinerseits. Er wagte es sogar, ihr einen Kuss auf die Wange zu geben, wie Morgan empört registrierte. „Falls du deine Meinung ändern solltest, dann komm wieder zurück“, bot Gabe ihr an.
    „Das werde ich. Danke.“
    Caseys Miene war skeptisch. „Deinetwegen wird mein Dad mir den Kopf abreißen.“
    Zufrieden nahm Morgan Caseys trauriges Gesicht zur Kenntnis. Leider kaufte Misty es ihm nicht ab. Im Gegenteil, sie grinste sogar. „Dein Vater wird dir kein Haar krümmen, das weißt du. Und jetzt komm her und lass dich drücken.“
    Mit einem schiefen Lächeln gehorchte Casey.
    Selbst diese Umarmung passte Morgan nicht, doch Misty schenkte ihm nicht einmal Beachtung. Er wartete, bis sie hinterm Steuer saß und die Tür zugemacht hatte. Geduldig lehnte er sich an die große Eiche vor dem Haus.
    Zerknirscht gesellte sich Jordan zu ihm.
    „Tut es dir leid, dass sie fährt?“, fragte Morgan.
    „Hast du mich nur aus dem Bett geholt, damit ich mich von ihr verabschiede? Ich dachte, du würdest sie irgendwie aufhalten. Honey wird ganz schön wütend sein, wenn sie erfährt, dass wir Misty einfach so haben gehen lassen.“
    „Sie wird nirgendwohin gehen“, entgegnete Morgan trocken.
    Ein letztes Mal winkte sie allen zu und drehte den Zündschlüssel. Der Motor stotterte, sprang aber nicht an. Sie runzelte die Stirn und versuchte es erneut. Vergebens.
    Gabe kam mit Casey zu Morgan geschlendert. „Hast du an ihrem Wagen herumgebastelt?“
    Morgan tat empört. „Na hör mal! Würde ich so etwas tun? Ich repräsentiere hier schließlich das Gesetz. Einen Wagen zu manipulieren ist illegal.“
    Grinsend ging Gabe zum Wagen und klopfte an die Scheibe der Fahrertür. Als Misty das Fenster heruntergedreht hatte, sagte er: „Das klingt nicht, als würde er noch anspringen.“
    Misty legte den Kopf aufs Lenkrad, ignorierte Gabe und drehte immer wieder den Zündschlüssel um. Sie wirkte so verzweifelt, dass Morgan es kaum noch ertragen konnte. In der Überzeugung, alles im Griff zu haben – bis auf den Aufruhr seiner Gefühle –, marschierte er zum Wagen, öffnete die hintere Tür und nahm den Koffer heraus. Dann schob er Gabe zur Seite, machte die Fahrertür auf und umfasste Mistys Arm. Gabe stand grinsend daneben, während Jordan und Casey das Schauspiel zufrieden verfolgten.
    „Komm schon, Malone“, sagte er. „Hier herumzusitzen und Trübsal zu blasen nützt auch nichts.“
    Erneut ließ sie den Kopf aufs Lenkrad sinken. „So viel Pech kann ich doch nicht haben!“
    Morgan zögerte. Aber er wusste, dass er das Richtige getan hatte. Er brauchte ein wenig Zeit, um den Schaden wiedergutzumachen, den er dadurch angerichtet hatte, dass er auf ihrer Abreise bestanden hatte. Später einmal würde sie ihm dafür

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