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Julia Collection Band 09

Julia Collection Band 09

Titel: Julia Collection Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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einem der Dokumente zog ihre Aufmerksamkeit auf sich, und so überflog sie den Inhalt.
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus, und eisige Kälte erfüllte ihre Seele. Morgan wollte die Ranch ihres Großvaters kaufen?
    Ihre Beine fühlten sich auf einmal an, als würden sie sie keine Sekunde länger tragen können, und sie sank wie benommen in den Sessel hinter dem Schreibtisch. Warum hatte Morgan eine Kaufoption aufsetzen lassen? Selbst bevor sie von dem neuen Testament und den neuen Bedingungen erfahren hatte, die sie erfüllen musste, hatte sie niemals angedeutet, dass sie verkaufen wollte. Ganz im Gegenteil. Sie hatte Morgan schon am allerersten Tag von ihren Plänen für die Ranch erzählt.
    Samantha dachte an die verwirrenden Ereignisse der letzten zwei Monate zurück, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Wie hatte sie nur so dumm sein können? Nachdem sie das Camp erwähnt hatte, hatte Morgan sie wie die Pest gemieden. Er hatte das Haus jeden Morgen so früh verlassen, dass er nicht mehr da war, als sie aufwachte, und abends kam er erst zurück, nachdem sie sich schlafen gelegt hatte.
    Und all das hatte sich geändert, als sie den Anwalt ihres Großvaters traf und von den neuen Bedingungen des Testaments erfuhr. Sobald Morgan herausgefunden hatte, dass das Land in Staatsbesitz übergehen würde, wenn sie nicht verheiratet war, hatte er sie nicht schnell genug zum Altar führen können.
    Sie unterdrückte ein Aufschluchzen und betrachtete den Ring an ihrem Finger durch einen Tränenschleier. Was für ein Dummkopf sie doch gewesen war! Als sie ihn fragte, warum er bereit war, zwei Jahre seines Lebens für sie zu opfern, hatte sie ihn beim Wort genommen und ihm geglaubt, dass er nur helfen wollte, ihr Erbe zu retten. Aber in Wirklichkeit hatte er sie nur geheiratet, weil er gewusst hatte, dass er im anderen Fall das Land ihres Großvaters nie in die Finger bekommen könnte.
    Sie kniff die Augen zusammen. Der Schmerz in ihrem Herzen war unerträglich. Warum hatte sie Morgan so schnell vertraut? Hatte sie nicht von ihrem Vater und Chad gelernt, dass man bei Männern mit nichts anderem als mit Enttäuschung und Kummer rechnen konnte? Dass sie ihre eigenen Interessen immer an die erste Stelle setzten, auch wenn sie sie dabei verletzten?
    Sie konnte plötzlich keine Sekunde länger sitzen bleiben. Abrupt stand sie auf, hob die restlichen Ordner vom Boden auf und stapelte sie auf dem Schreibtisch. Sie legte die Kaufoption an eine Stelle, wo Morgan sie bestimmt sehen würde, und dann nahm sie mit zitternden Fingern ihren Ehering ab und legte ihn auf das Dokument.
    Sie konnte kaum sehen vor Tränen, und ihr Herz fühlte sich an, als wäre es in tausend Stücke zerbrochen, als sie ihr Baby nahm und das Arbeitszimmer verließ. Als sie die Tür hinter sich zuzog, hörte sie das Telefon klingeln. Sie achtete nicht darauf.
    Sie hatte nicht die Kraft, mit irgendjemandem zu sprechen, und sie hatte auch nicht die Zeit. Sie musste ihre Koffer vom Dachboden holen und packen, um so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.
    Morgan ließ das Telefon klingeln, bis der Anrufbeantworter sich einstellte. Stirnrunzelnd hinterließ er noch eine Nachricht für Samantha, ihn doch bitte zurückzurufen, dann unterbrach er die Verbindung. Er hatte versucht, sie zu erreichen, seit er den Friedhof vor drei Stunden verlassen hatte, aber sie hatte sich immer noch nicht gemeldet. Wo zum Teufel steckte sie?
    Sie hatte ihm heute Morgen gesagt, dass sie vorhatte, den ganzen Tag am Computer zu arbeiten. Angst packte ihn, während er auf die Straße hinaussah. War ihr oder dem Baby etwas zugestoßen?
    Er trat aufs Gaspedal und gleichzeitig benutzte er die Selbstwählfunktion seines Handys. Sobald Annie sich meldete, fragte er: „Ist Samantha bei euch?“
    „Nein. Ich habe sie heute schon ein paar Mal zu erreichen versucht, aber ich bekam immer nur den Anrufbeantworter.“ Seine Schwägerin klang beunruhigt. „Ist sie nicht mit dir zusammen?“
    Das ungute Gefühl verstärkte sich. „Nein. Ich versuche auch schon, sie zu erreichen, seit ich Denver verlassen habe.“
    „Wo bist du jetzt? Soll ich zur Ranch fahren?“
    „Ich bin nur etwa sechs Meilen entfernt.“ Er bog mit dem Pick-up vom Highway ab. „Ich werde lange vor dir ankommen.“
    „Morgan, wenn du uns brauchst …“
    „Werde ich es euch wissen lassen. Danke, Annie.“
    „Wenn du etwas herausfinden solltest, sage uns bitte, ob alles in Ordnung ist.“ Annie zögerte. „Ich habe

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