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Julia Collection Band 09

Julia Collection Band 09

Titel: Julia Collection Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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stand. Er stellte sich vor als der Vorsitzende der Professionellen Bullenreiter, hieß das Publikum zu den letzten beiden Runden der „Saint Louis Open“ willkommen und wünschte allen einen angenehmen Nachmittag.
    Als er geendet hatte, beugte Kaylee sich zu Annie. „Sind Sie mit jemandem hier?“
    „Ja, so ungefähr“, antwortete Annie ausweichend.
    Ein lauter Knall ersparte ihr weitere Kommentare. Der Beginn eines beeindruckenden Feuerwerks wurde angekündigt. Annie und Kaylee standen auf, genau wie alle anderen Zuschauer, als zwei große Flammen angezündet wurden. Die Cowboys, die am Wettbewerb teilnahmen, kamen in die Arena gelaufen und wurden dem begeistert klatschenden Publikum vorgestellt.
    Als Burts Bruder Curtis an der Reihe war, steckte Kaylee zwei Finger in den Mund und stieß einen begeisterten, ohrenbetäubenden Pfiff aus. „Das ist der Mann, den ich heiraten werde“, sagte sie mit einem strahlenden Lächeln.
    Als die Eingangszeremonie zu Ende ging, setzten sie sich wieder. „Wie lange sind Sie schon mit Curtis verlobt, Kaylee?“, fragte Annie.
    „Oh, wir sind nicht verlobt. Curtis Wakefield weiß kaum, dass ich existiere. Er denkt, ich bin noch ein Kind.“
    „Aber haben Sie nicht gesagt …“
    „Ich werde ihn heiraten“, bekräftigte Kaylee. „Sobald er aufwacht und mehr in mir sieht als die kleine Schwester seines besten Freundes.“
    „Und wie alt sind Sie?“
    „Im nächsten Monat werde ich zwanzig“, antwortete Kaylee lächelnd.
    In diesem Moment kündigte der Sprecher die Stierkämpfer an, und als er Burts Namen nannte, begann Annies Herz schneller zu schlagen, und sie musste tief Luft holen, um sich zu beruhigen. Aber die Gestalt, die dann in die Mitte der Arena lief, sah überhaupt nicht wie Burt aus. Abgesehen davon, dass er um Augen und Mund grelle rosa, blaue und gelbe Farbe aufgetragen hatte, war der Cowboyhut des Mannes alt und zerbeult, und er trug ein grelles langärmliges Hemd, bunte Hosenträger und eine breite kurze Jeans, die fast wie ein zerfledderter Jeansminirock wirkte. Als Burt sich umdrehte, sah Annie, dass Tücher wie kleine Flaggen vom Hosenbund hingen. Große helle Flicken auf seinem Hosenboden verkündeten bekannte Westernprodukte. Unter der Jeans schien er eine Art Radlerhose zu tragen. Dicke Wattepolster bedeckten beide Knie, und statt der Cowboystiefel trug er Turnschuhe.
    „Das ist Curtis’ Bruder“, sagte Kaylee.
    „Burt“, stimmte Annie betäubt zu.
    „Kennen Sie ihn?“
    „So ungefähr.“
    Kaylee lachte. „Sie sind so ungefähr mit jemandem hier, und Sie kennen Burt so ungefähr.“ Dann ging ihr ein Licht auf. „Ach du liebe Güte! Sie sind mit Burt hier.“
    „Nein. Ja.“ Annie wurde rot. „Es ist ein wenig kompliziert.“
    „Ich glaube nicht, dass Burt je eine Freundin zu einer Veranstaltung mitgebracht hat“, bemerkte Kaylee nachdenklich.
    „Es ist nicht so, wie Sie denken.“ Annie sah Burt seinen Platz neben einer Reihe von Toren am Ende der Arena einnehmen. „Wir sind nur …“ Was waren sie denn? Freunde? Nein. Sie und Burt kannten sich im Grunde kaum. „Wir sind nur … Bekannte“, fügte sie lahm hinzu.
    Kaylee lachte. Sie nahm ihr offensichtlich die Erklärung nicht ab. „Wenn Sie’s sagen.“ Ihr Ausdruck wurde plötzlich besorgt. „Sie werden Burt doch nichts verraten, oder? ich meine davon, dass ich Curtis heiraten will?“
    Annie schüttelte den Kopf. „Ihr Geheimnis ist bei mir sicher.“
    „Danke.“ Kaylee zuckte die Schultern. „Ich möchte nicht, dass mein Bruder oder Curtis erfährt, was ich für ihn empfinde. Sie würden nie aufhören, mich damit aufzuziehen.“
    Der erste Bullenreiter wurde angekündigt, und Kaylee beugte sich aufgeregt vor. „Da ist mein Mann“, sagte sie stolz. „Im Moment ist Curtis auf dem fünften Platz. Aber mein Bruder Mitch ist ihm hart auf den Fersen. Er ist nur zwei Plätze hinter Curtis.“
    Zwei Männer – einer hielt das Ende eines langen Seils, das an einem der Tore befestigt war, und der andere schien das Tor zuzudrücken – standen am einen Ende der Arena. Der Mann, der das Metalltor festhielt, ließ plötzlich los, während der andere heftig am Seil zog. Beide sprangen hastig zurück, denn im nächsten Moment stürmte ein schwarzer Stier mit Curtis auf seinem Rücken aus dem Gang heraus.
    Als bitte er um ein göttliches Eingreifen, hielt Curtis einen Arm hoch über dem Kopf erhoben, während der andere auf dem breiten Rücken des Tiers gefesselt zu sein schien.

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