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Julia Collection Band 09

Julia Collection Band 09

Titel: Julia Collection Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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„Hast du irgendwelche alten T-Shirts? Ich könnte in einem davon schlafen.“
    Burt wäre beinahe in den nächsten Graben gefahren. Sein Herz klopfte aufgeregt bei dem Gedanken an Annie in einem seiner T-Shirts. Aus irgendeinem seltsamen Grund gefiel ihm die Vorstellung mehr, als er zugeben mochte.
    „Von mir aus gern. Aber bist du sicher, dass ich nicht in Cheyenne Halt machen soll?“
    Sie nickte. „Ganz sicher. Dann brauchst du auch kein Geld mehr für mich auszugeben.“
    Er verlor allmählich die Geduld mit ihr. „Annie, das ist das letzte Mal, dass wir über diese Sache reden. Ich kann es mir schon leisten, dir ein paar Sachen zu kaufen.“
    „Aber ich zahle dir alles zurück, wenn ich wieder zu Hause bin“, sagte sie fest.
    „Nein, das wirst du nicht.“
    „Doch.“
    Er fuhr den Wagen an den Straßenrand, stellte den Motor ab und drehte sich aufgebracht zu ihr um. „Lass uns das ein für alle Mal klarstellen. Du wirst mir keinen Penny zurückzahlen. Ich habe dir die Sachen geschenkt, du wirst sie tragen, und mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“
    „Aber …“
    „Kein Aber.“
    Sie sah ihn einen Moment aufrührerisch an, gab dann jedoch seufzend nach. „Okay, wie du willst.“
    „Ich bin froh, dass wir das geregelt haben.“ Er beugte sich zu ihr hinüber und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. „Und jetzt lass uns nach Haus fahren. Ich möchte, dass du die Ranch zu sehen bekommst, bevor es dunkel wird.“
    Während er wieder auf die Autobahn fuhr, ärgerte ihn der Gedanke, Annie könnte gedacht haben, dass er sich nicht leisten könnte, was er ihr gekauft hatte. Glaubte sie, dass er in seiner Arbeit nicht erfolgreich war? Glaubte sie, dass sein Lebensstandard weit unter ihrem lag, nur weil er Jeans und Stiefel trug?
    Er protzte zwar nicht mit der Tatsache, dass sein Bankkonto sechsstellige Summen aufweisen konnte. Um die Wahrheit zu sagen, war es ihm gar nicht so wichtig. Er arbeitete hart, führte ein einfaches Leben und wollte es auch gar nicht anders haben.
    Burt konzentrierte sich aufs Fahren und versuchte, seine Enttäuschung zu unterdrücken. Hatte sein Instinkt ihn getrogen? War Annie doch so materialistisch wie Daphne?
    Annie ahnte nicht, warum Burt darauf bestand, ihr die Sachen zu schenken, oder warum er so wütend war. Sie wollte ihm nur zeigen, dass sie nicht vorhatte, seine Großzügigkeit auszunutzen.
    Schließlich sagte sie sich, dass seine Reaktion etwas mit männlichem Stolz zu tun haben musste, und ließ das Ganze erst einmal auf sich beruhen. Burt konnte ja ruhig denken, dass er sie überzeugt hatte, aber da stand ihm bald eine Überraschung bevor. Sie war von Carlotta Whittmeyer aufgezogen worden, der dickköpfigsten Frau in ganz Illinois, und das war einer der wenigen Charakterzüge, in denen ihre Enkelin ihr ähnelte. Burt Wakefield mochte ja glauben, dass er diese Schlacht gewonnen hatte, aber er würde sein Geld zurückbekommen, ob er es wollte oder nicht.
    Nachdem sie ihren Entschluss gefasst hatte, lehnte sie sich zufrieden in ihrem Sitz zurück und genoss die Aussicht. Die Berge waren einfach atemberaubend. „Es ist wunderschön hier, Burt.“
    „Du bist noch nie in den Rockies gewesen?“, fragte er ungläubig.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Meine Eltern haben mich zu einem Campingtrip mitgenommen, als ich noch sehr klein war, aber ich erinnere mich nicht daran.“ Sie fühlte den vertrauten Schmerz, und ihr Magen zog sich zusammen. „Nachdem sie gestorben sind, erlaubte mir meine Großmutter nicht mehr, oft zu reisen, und auf keinen Fall irgendwohin, wo sie es für zu gefährlich hielt.“
    Burt legte seine Hand auf ihre. „Das tut mir sehr leid, Kleines. Ich habe meine Mutter verloren, als sie Curtis zur Welt brachte. Und mein Vater starb zehn Jahre später.“
    „Wie alt warst du da?“, fragte sie und drückte leicht seine Hand. Sie fühlte sich so behütet und sicher, wenn er in ihrer Nähe war.
    „Ich war sechs, als meine Mutter starb, und fast sechzehn, als mein Vater bei einem Unfall auf der Ranch umkam.“ Er hob ihre Hand an den Mund und küsste sie. „Aber wenigstens hatte ich Morgan und Curtis.“
    Annie hatte sich schon immer einen Bruder oder eine Schwester gewünscht. „Ihr drei steht euch sehr nah, nicht wahr?“, fragte sie etwas wehmütig.
    Er nickte. „Wir streiten uns natürlich manchmal, wie alle Geschwister, aber es gibt nichts, was wir nicht für den anderen tun würden. Wenn wir Hilfe brauchen sollten, wissen

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