Julia Collection Band 09
wir, dass unsere Brüder für uns da sind.“
„Das muss schön sein“, sagte sie wehmütig.
Burt verließ den Highway. „Wir haben gerade die östliche Grenze zur Lonetree Ranch überquert“, sagte er lächelnd.
Annie sah sich um. Sie sah kein Haus. „Wie weit ist euer Haus von der Hauptstraße entfernt?“
„Etwa sechs Meilen in der Luftlinie“, sagte er und musste über ihren offensichtlich erschrockenen Gesichtsausdruck lachen.
„Wie groß ist eure Ranch denn, Burt?“
„Ein wenig über 60.000 Hektar“, sagte er und hielt auf einer Anhöhe.
Sie sah sich beeindruckt um. „Das ist eine Menge Land.“
Er zuckte die Achseln und wies auf das Tal unter ihnen. „Da liegt das Hauptgebäude der Ranch.“
Annie hielt unwillkürlich den Atem an. Eines der größten, schönsten Blockhäuser, das sie gesehen hatte, befand sich am anderen Ende des Tals, dicht neben mehreren Ställen und Schuppen. Rauch kam aus einem großen Schornstein, als wollte er einen einladen, in die Wärme zu kommen und es sich gemütlich zu machen. Die Felder, die das Haus umgaben, waren mit Schnee bedeckt. Die Sonne glitt langsam hinter die Berge in der Ferne, und das entstehende Zwielicht schuf eine märchenhafte Atmosphäre.
„Mein Gott, Burt, wie wundervoll“, sagte Annie und beugte sich vor.
„Gefällt es dir wirklich?“ Er klang skeptisch.
Sie wandte ihm begeistert das Gesicht zu. „Ich bin verzaubert. Wie lange gehört die Ranch schon deiner Familie?“
Er ließ lächelnd den Motor wieder an und fuhr langsam die schneebedeckte schmale Straße hinunter. „Die Wakefields ließen sich genau vor hundertfünfzig Jahren hier nieder.“
„Ist das Haus so alt?“ Es sah viel größer und moderner aus als alles, was man im neunzehnten Jahrhundert hätte bauen können.
Burt lachte. „Irgendwo im Haus gibt es wohl noch Reste der alten Blockhütte. Aber jede Generation hat um- oder angebaut.“
Er fuhr unter einem Bogen hindurch. Auf einem Schild, das davon herunterhing, stand in großen Buchstaben „Lonetree Ranch“, und auf beiden Seiten ein Symbol, das wahrscheinlich das Brandzeichen der Ranch war, wie Annie annahm.
„Siehst du den Teil auf dieser Seite der Veranda?“,fragte er. „Morgan hat ihn vor zwei Jahren anbauen lassen.“
„Es gab nicht genug Raum für euch drei?“, fragte Annie ungläubig.
„Morgan wollte einen Raum für den Billardtisch und unser ‚Heimkino‘, wie wir den Fernseher mit Großbildschirm und dem ausgefeilten Soundsytem nennen“, erklärte Burt und parkte an der Seite des Hauses. „Es gibt sogar genug Platz für drei bequeme Fernsehsessel und ein großes Sofa.“
„Oh, die Fernsehsessel mussten natürlich auf jeden Fall sein“, sagte sie lachend.
Burt löste seinen und Annies Gurt, legte einen Arm um sie und zog sie zu sich herüber. „He, Lady, wenn man ein gebrochenes Bein hat, ist man für solche Annehmlichkeiten sehr dankbar.“
Ihr Lächeln verschwand. „Du hast dir ein Bein gebrochen?“
„Ja, und mir eine Sehne am anderen Knie gezerrt“, sagte er und strich ihr übers Haar.
„Beim Rodeo?“
„Die Zerrung, ja. Das Bein brach ich mir, als ich mit dreizehn vom Heuwagen fiel.“
„Wer hat sich um dich gekümmert?“, fragte sie und berührte zart seine Wange.
„Meine Brüder, wenn sie nicht arbeiteten. Die meiste Zeit bin ich allein zurechtgekommen.“
Ihr wurde das Herz ganz schwer bei der Vorstellung, dass Burt allein und verletzt gewesen war, während seine Brüder auf der Ranch arbeiteten. Sein eindringlicher Blick traf ihren. „Würdest du dich denn um mich kümmern, wenn ich mich verletze, Kleines?“
Sie nickte, ohne zu zögern. Doch bevor sie über ihre hastige Zustimmung nachdenken konnte, stöhnte Burt leise auf und zog sie dichter an sich. Sein Mund traf auf ihren.
Dasselbe Kribbeln, das sie immer spürte, wenn er sie küsste, breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. Ohne sich dessen richtig bewusst zu werden, schlang Annie die Arme um Burts Hals und ließ die Finger durch sein dichtes schwarzes Haar gleiten. Als Burt mit der Zunge in ihren Mund eindrang, seufzte sie leise. Ihre Sehnsucht wuchs, und Annie bewegte sich unruhig.
Sie wollte, dass er sie berührte. Instinktiv nahm sie seine Hand und führte sie zu ihrer Brust. Wenn sie klarer hätte denken können, wäre sie schockiert gewesen über ihre Kühnheit. Aber in diesem Moment war sie zu keinem vernünftigen Gedanken fähig. Sie wusste nur, dass sie Burts Hände auf sich spüren
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