Julia Collection Band 09
die zartesten, winzigsten Spitzengebilde trug, die man sich vorstellen konnte.
Sie warf einen Blick in Richtung Badezimmertür und musste grinsen. Nach Burts Gesichtsausdruck zu schließen, hatte er so eine Überraschung nicht von ihr erwartet. Er war sekundenlang sprachlos gewesen. Annie hielt die Hand vor den Mund, um nicht laut zu lachen. Burt Wakefield hatte gerade gelernt, dass nicht alles so war, wie es schien.
Selbst eine fade, unscheinbare Bibliothekarin besaß ihre kleinen Geheimnisse.
5. KAPITEL
Am nächsten Morgen wusste Annie nicht sofort, wo sie war. Bis leise Atemzüge vom Bett neben ihrem ihr wieder alles in Erinnerung brachten. Sie sah ein wenig ängstlich zu Burt hinüber. Sein Haar war leicht zerzaust, sein markantes Kinn war rau von Bartstoppeln. Irgendwie ließ ihn das sogar noch aufregender aussehen als sonst, und Annie erschauerte unwillkürlich. Er war wirklich einer der aufregendsten, attraktivsten Männer, die sie je kennengelernt hatte, und sie durfte eine ganze Woche in der Nähe dieses außergewöhnlichen Mannes sein.
Ihr Blick wanderte langsam tiefer, und sie hielt erregt den Atem an. Als Burt gestern Abend aus dem Bad gekommen war, hatte er einen Pyjama getragen, und sie hätte schwören können, dass er fröstelte, als er ins Bett stieg und das Laken bis zum Kinn hochzog. Aber irgendwann in der Nacht hatte er das Laken zur Taille hinuntergeschoben und sein Oberteil seines Pyjamas ausgezogen.
Sie starrte fasziniert auf seine nackte breite Brust, die sich sanft im Schlaf hob und senkte. Er war einfach vollkommen, es gab kein anderes Wort für ihn. Sein Bauch war flach, seine Arme muskulös, seine Haut glatt und einladend.
Ihr Puls beschleunigte sich, und sie fuhr sich unbewusst mit der Zunge über die plötzlich feuchten Lippen, als sie sich erinnerte, wie herrlich es sich angefühlt hatte, als er sie an die Brust gedrückt und geküsst hatte. Wie mochte es sein, von einem Mann wie Burt geliebt zu werden? Sie erschauerte und verspürte ein süßes Ziehen zwischen den Schenkeln.
„Das reicht jetzt“, murmelte sie und warf das Laken zurück.
Sie stand auf und ging schnell zu Burts Bett hinüber. Dieser Anblick würde selbst einen Heiligen in Versuchung führen. Besser war es, wenn sie ihn zudeckte und ihre albernen Tagträume vergaß.
Aber gerade als sie die Hand ausstrecken wollte, um das Laken über seine Brust zu ziehen, packte Burt ihr Handgelenk und zog leicht daran. Annie verlor das Gleichgewicht und landete mit einem leisen Aufschrei auf ihm.
„Was reicht jetzt?“, fragte er leise mit seiner tiefen Stimme, die noch ganz heiser vom Schlaf war.
Annie sah ihm wie hypnotisiert in die blauen Augen und wusste sekundenlang nicht, was sie sagen sollte. „Wie bitte?“
Er schlang einen Arm um ihre Schultern und drehte sie so, dass sie flach auf dem Rücken lag und er sich über sie beugte. „Du hast gesagt, ‚das reicht jetzt‘, bevor du aufgestanden bist. Was hast du damit gemeint, Kleines?“
Sie konnte ihm nicht erzählen, dass sie seinen tollen Körper bewundert hatte, oder dass sie sich gefragt hatte, wie es sein mochte, von ihm berührt zu werden – an Stellen, an denen sie noch nie berührt worden war. „Ich … ich erinnere mich nicht.“
„Lügnerin“, sagte er leise. Er legte ihren Kopf auf seinen linken Arm, während er mit der rechten Hand über ihr Haar strich. „Du hast auf meine Brust geguckt wie ein hungriger Hund, der einen Knochen beäugt.“
„Das haben Sie gesehen?“, fragte sie mit plötzlich heiserer Stimme.
„Du … das hast du gesehen. Wollen wir die Formalitäten nicht sein lassen, Annie? Immerhin haben wir die Nacht zusammen verbracht“, entgegnete er neckend. „Und um auf deine Frage zurückzukommen. Ja, ich habe jede deiner Bewegungen gesehen, seit du gestern Abend ins Bett gestiegen bist.“
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. „Wirklich?“
Er nickte. „Weißt du, wie süß du aussiehst, wenn du schläfst?“
„Sie … du hast mich beobachtet?“, fragte sie ungläubig.
„So wie du mich beobachtet hast.“ Sein träges Lächeln brachte ihren Puls zum Rasen.
Burt wollte doch sicher nicht damit sagen, dass er sich ähnliche Gedanken über sie gemacht hatte wie Annie eben über ihn. Sie gehörte bestimmt nicht zu den Frauen, von denen Männer fantasierten.
„Ich dachte, ich decke dich besser zu“, sagte sie hastig. „Du schienst gestern nach dem Duschen ein wenig zu frieren.“
Sein leises Lachen ließ sie erschauern
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