Julia Collection Band 09
jeden Fall“, bestätigte Annie lächelnd. „Er wird nur einen Blick auf dich werfen und dich sofort wieder hier herauftragen wollen, noch bevor der Pfarrer die Gelegenheit gehabt hat, euch zu verheiraten.“ Bevor Samantha in ihrer Verlegenheit etwas erwidern konnte, holte Annie einen Karton aus der Einkaufstüte, die sie mit heraufgebracht hatte, als sie vorhin gekommen war, und gab sie Samantha. „Da Morgan es so eilig hatte, dich zum Altar zu führen, hatte ich keine Zeit, eine Brautparty für dich zu geben.“
Samantha betrachtete verwundert das Firmenemblem auf der Schachtel. „Was ist das?“
Annie lächelte verschmitzt. „Oh, nur etwas, das eure Hochzeitsnacht vielleicht interessanter gestalten wird.“
Samantha öffnete den Karton, zog behutsam das Seidenpapier weg und errötete. Der knappste Body aus weißer Spitze lag vor ihr, zusammen mit einem Buch über sinnliche Massagetechniken und einer Flasche Duftöl.
„Du meine Güte!“
„Ich hoffe, es gefällt dir“, sagte Annie hoffnungsvoll. „Ich habe in meiner Hochzeitsnacht etwas Ähnliches getragen und …“ Sie errötete ebenfalls. „Nun, ich habe mich sehr über Burts Reaktion gefreut. Besonders als ich dann noch das Öl benutzte und ihm eine Massage gab.“
Annie erwartete von ihr, das für Morgan anzuziehen? Heute Nacht? Und dann sollte sie ihn mit Öl einreiben? Seinen ganzen Körper? Samantha schluckte mühsam. Schon bei dem Gedanken wurde ihr ganz heiß, aber sie konnte Annie unmöglich sagen, dass es keine leidenschaftliche Liebesnacht geben würde, obwohl sie und Morgan ein paar Küsse ausgetauscht hatten, bei denen ihr jedes Mal die Knie weich geworden waren.
Ihr wurde die Kehle eng, und sie spürte eine fürchterliche Leere im Herzen. Sie und Morgan hatten eine Vereinbarung geschlossen, und am besten hielten sie sich daran. Warum machte sie dennoch der Gedanke so traurig, dass sie nicht alles zusammen teilen würden wie Mann und Frau? Warum fühlte sie sich so einsam? So hatte sie es doch haben wollen, oder?
„Vielen Dank, Annie.“ Sie legte wieder den Deckel auf den Karton und stellte ihn auf die Kommode. „Ich glaube, jeder Mann aus Fleisch und Blut wünscht sich, seine Frau in so etwas zu sehen.“
Als Curtis den CD-Spieler anstellte und ein Countrysänger seiner Geliebten versicherte, dass seine Liebe tief und echt war, zog sich Morgans Magen zusammen vor Nervosität. Was zum Teufel tat er hier bloß?
Vor sechs Jahren hatte er sich geschworen, niemals zu heiraten und nie die Verantwortung für das Wohlergehen eines anderen Menschen zu übernehmen. Und doch stand er jetzt hier und wartete darauf, dass Samantha die Treppe herunterkam und sich mit ihm vor den Kamin stellte, damit Reverend Hill von der Methodistenkirche in Bear Creek sie zu Mann und Frau erklären konnte.
Er erinnerte sich streng daran, dass das der einzige Weg war, um Samantha zu dem Besitz zu verhelfen, der ihr rechtmäßig zustand, aber ihm war immer noch zumute, als würde er ersticken. Er steckte einen Finger unter den Kragen seines Smokinghemdes und zerrte daran. Warum kam es ihm immer so vor, als hätte man ihm eine Schlinge um den Hals gelegt, wenn man ihn zwang, sich in Schale zu werfen?
„Entspann dich, Bruderherz. Meine Heirat war das Beste, was mir je zugestoßen ist“, sagte Burt, als Annie mit Timmy im Arm auf der obersten Treppenstufe erschien. Grinsend fügte er hinzu: „Hast du je eine schönere Frau als meine Annie gesehen?“
Morgan öffnete den Mund, um seinem Bruder zu sagen, dass er wie ein liebeskranker Teenager klang, aber die Worte blieben ihm in der Kehle stecken. Samantha stand jetzt neben Annie. Ihr seidenweiches goldbraunes Haar hatte sie hochgesteckt, an der Seite ringelten sich glänzende Locken. Ihre bernsteinfarbenen Augen waren auf ihn gerichtet, als wäre er der einzige Mann im Raum. Sie trug das Hochzeitskleid seiner Mutter und hielt eine weiße Rose in der Hand. Nie war Samantha ihm schöner vorgekommen als in diesem Moment.
„Annie ist fast so schön wie Samantha“, meinte er leise.
„Ich glaube, mir wird gleich schlecht“, murmelte Curtis. „Ihr beide seid wirklich übel dran, Mann.“
„Halt die Luft an, kleiner Bruder“, sagte Morgan, nahm den Blick aber keine Sekunde von Samantha, während sie und Annie die Treppe herunterkamen. „Du kannst von Glück sagen, dass wir dich nicht Blütenblätter streuen lassen.“
Curtis schnaubte verächtlich. „Als ob ihr das gekonnt hättet.“ Er schüttelte
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