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Julia Collection Band 09

Julia Collection Band 09

Titel: Julia Collection Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathie Denosky
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an. Der Duft nach Jasmin umgab immer noch die Sachen seiner Mutter und weckte in ihm bittersüße Erinnerungen.
    Er war nur sieben Jahre alt gewesen, als sie starb, aber er erinnerte sich trotzdem noch an das Gefühl ihrer zarten Hände, als er sich einmal den Ellbogen aufgeschürft hatte. Dann hatte sie ihm einen Kuss auf die Stirn gegeben und ihn ins Bett gebracht, und der Duft ihres Parfums hatte ihn umgeben, als sie ihn an sich gedrückt hatte. Es schnürte ihm die Kehle zu, wenn er nur daran dachte. Obwohl Hank Wakefield ein wunderbarer Vater gewesen war und seine drei Jungen gut aufgezogen hatte, war ihnen durch den Tod ihrer Mutter sehr viel entgangen.
    Morgan hatte ein schlechtes Gewissen, als er sich auf ein Knie herabließ und seine Suche begann. Es kam ihm fast so vor, als würde er die Privatsphäre seiner Mutter verletzen. Aber er wusste, dass sie einverstanden gewesen wäre mit seinem Plan, wenn sie am Leben gewesen wäre.
    Als er die weiße Plastikschutzhülle auf dem Boden der Truhe fand, lächelte er. Er holte sie heraus und legte die übrigen Sachen seiner Mutter wieder vorsichtig hinein. Dann schloss er den Deckel und ging wieder die Treppe hinunter.
    „Samantha?“, rief er.
    „Ich bin in der Küche.“
    Als er hereinkam, schob sie gerade einen Braten in den Ofen. Ihre zarten hellen Wangen waren gerötet von der Hitze, und ein paar hellbraune Strähnen hatten sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst. Morgan glaubte, dass er noch nie eine schönere Frau gesehen hatte.
    Er reichte ihr die weiße Kleiderschutzhülle und lächelte. „Ich weiß nicht, welche Größe es ist, aber wenn es dir passt, könntest du es am Sonntag tragen.“
    Sie sah die Kleiderhülle sekundenlang stumm an, bevor sie den Kopf hob. „Gehörte es deiner Mutter?“
    Er nickte und war sich plötzlich nicht mehr so sicher über seine Entscheidung, ihr das Hochzeitskleid seiner Mutter für die kleine Zeremonie anzubieten, die sie für den Sonntag geplant hatten. Er wusste, dass Samantha kein Geld hatte, sich selbst ein Brautkleid zu kaufen, und sie hatte sein Angebot entschieden abgelehnt, eins für sie zu besorgen. Andererseits gefiel ihr vielleicht der Gedanke nicht, das Kleid einer anderen Frau zu ihrer Hochzeit zu tragen.
    „Ich kann es verstehen, wenn du lieber etwas anderes tragen möchtest“, sagte er und fuhr sich mit der Hand durch das Haar. „Ich dachte nur …“
    „Nein, das wäre sehr schön“, flüsterte sie und berührte die Schutzhülle, als wäre sie etwas sehr Wertvolles und Zerbrechliches. „Es wäre mir eine Ehre, es tragen zu dürfen, Morgan.
    Aber meinst du nicht, du solltest es aufheben für später, wenn wir … ich meine, wenn du eine Frau triffst, die du wirklich heiraten wirst?“
    „Das ist mit größter Wahrscheinlichkeit das einzige Mal, das ich heiraten werde“, sagte er sofort und wünschte sich, seine Bemerkung hätte nicht so abrupt geklungen. Aber er würde nicht erklären, warum er entschlossen war, Junggeselle zu bleiben. Es war zu kompliziert, und er glaubte nicht, dass er die Verachtung in Samanthas hübschen Augen ertragen könnte, wenn er ihr von seiner Schuld an Emilys Tod erzählte.
    „Für mich wird es sicher auch das einzige Mal sein“, sagte sie zu seiner Überraschung. „Nach meiner Erfahrung mit Chad bin ich davon überzeugt, dass ein Leben allein tausend Mal besser ist als mit einem verantwortungslosen Mann. Oder noch schlimmer, wenn ich mir mit ansehen müsste, dass mein Kind von seinem Vater enttäuscht wird, so wie mein Vater mich enttäuscht hat.“
    Morgan hatte das Gefühl, ihm schnüre jemand die Kehle zu. Wie konnte jemand so gefühllos sein und Samantha und Timmy behandeln, als wären sie nicht wichtig? Er nahm sie unwillkürlich in die Arme. „Darüber wirst du dir keine Sorgen machen müssen, während du hier auf der Ranch bist, Süße“, versicherte er. Der Gedanke daran, dass sie und das Baby von hier fortgehen würden, um sich allein der Welt zu stellen, machte ihn unruhig. „Ich verspreche dir, ich werde dir und Timmy niemals wehtun, und ihr werdet nie einsam sein.“
    Sie sah ihn eindringlich an. „Wenigstens für die nächsten zwei Jahre?“
    „Mindestens für die nächsten zwei Jahre“, sagte er und beugte sich zu ihr, um sie zu küssen.
    Er wollte nicht über die Dauer ihrer Ehe nachdenken oder über den Grund, weshalb sie überhaupt heirateten. Im Moment wollte er nur das Gefühl ihres weichen Körpers an seinem genießen, den Duft ihres

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