Julia Collection Band 09
den Kopf. „Ich werde mich nie wegen einer Frau wie ein verliebtes Mondkalb benehmen so wie ihr zwei.“
„Dein Tag wird noch kommen“, warnte ihn Burt und trat vor, um seine Frau und Timmy zum Kamin zu geleiten.
Morgans Herz klopfte wild, und seine Knie fühlten sich an, als würden sie jeden Moment unter ihm nachgeben, als er auf die Treppe zuging und auf Samantha wartete. Aber kaum hatte sie die unterste Stufe erreicht und ihre Hand in seine gelegt, überkam ihn eine Ruhe, die er sich nicht erklären konnte.
„Du siehst wunderschön aus“, flüsterte er.
Samantha lächelte, und Morgan hätte schwören können, dass plötzlich die Schatten des Spätnachmittags aus dem Zimmer verjagt wurden. „Ich dachte gerade, wie gut du aussiehst“, sagte sie und berührte das Revers seines Smokings.
„Bist du bereit?“, fragte er und legte ihre Hand auf seinen Arm.
Samantha holte tief Luft. „Ich denke schon.“
Er führte sie zum großen Steinkamin, wo Reverend Hill auf sie wartete. Morgan warf einen Blick auf das Baby, das friedlich in Annies Armen schlief, und dann auf Samantha. Er war kurz davor, eine Frau und ein Kind zu bekommen. Aber statt dass er innerlich vor Angst erzitterte und sofort die Flucht ergriff, wie er es noch vor sechs Wochen getan hätte, erfüllte ihn der Gedanke diesmal wider alle Vernunft mit tiefer Befriedigung.
„Liebe Freunde, wir haben uns hier versammelt, um diesen Mann und diese Frau im Bund der Ehe zu vereinen“, begann der Geistliche.
Die Zeremonie nahm ihren Lauf, und Morgan spürte leichte Gewissensbisse, als es Zeit war, die althergebrachten Worte zu wiederholten, die sie zu Mann und Frau machen würden. Er hasste es zu lügen, aber ganz besonders, wenn es sich um etwas so Heiliges handelte wie ein Ehegelübde. Es war selbstverständlich, dass er Samantha ehren und beschützen würde. Aber er hatte gerade geschworen, sie zu lieben, bis dass der Tod sie schied.
Er schluckte nervös. Warum hatten sie nicht daran gedacht, selbst ein Ehegelübde zu formulieren. Dann hätten sie dieses Problem umgangen.
Aber als er Samantha dann dieselben Worte wiederholen hörte, erfüllte ihn ein warmes, unerklärlich schönes Gefühl. Der Gedanke, sie immer bei sich zu haben, für den Rest seines Lebens zu wissen, dass sie ihn liebte, vertrieb selbst die dunkelsten Schatten aus seiner Seele. Und in diesem Moment wollte er sich nicht daran erinnern, dass ihre Ehe nur eine Verbindung auf Zeit war.
Als der Geistliche die Ringe verlangte, gab Morgan ihm die beiden Eheringe, die er am vorigen Tag in Laramie gekauft hatte. Der gute Reverend gab ihm den kleineren von ihnen zurück und wies ihn an, ihn an Samanthas Ringfinger zu stecken und die Worte zu wiederholen, die er ihm vorsprach.
„Mit diesem Ring …“, ihre Blicke trafen sich und ließen einander nicht los, als Morgan ihr den goldenen Ring auf den leicht zitternden Finger steckte. „… nehme ich dich zu meiner Frau.“
„Wann hast du die Ringe besorgt?“, flüsterte sie, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
„Gestern“, antwortete er und drückte einen Kuss auf den Ring.
Reverend Hill reichte Samantha den anderen Ring, und sie wiederholte die feierlichen Worte. Eine Träne lief ihr über die Wange. „Kraft des mir von Gott und dem Staat Wyoming verliehenen Amtes erkläre ich Sie hiermit zu Mann und Frau. Mein Sohn, Sie dürfen die Braut küssen.“
Samantha hielt den Atem an, als Morgan ihr die Träne mit dem Daumen abwischte, sie dann in die Arme nahm und ihre Heirat mit einem Kuss besiegelte, der sie bis ins Innerste erbeben ließ.
Sie hatte gerade gelobt, Morgan zu lieben und bei ihm zu bleiben, was auch immer geschehen mochte. Wie in aller Welt sollte sie ihn in zwei Jahren verlassen, nachdem sie einen solchen Schwur geleistet hatte?
„Du solltest ihr vielleicht mal Zeit lassen, Luft zu holen“, sagte Burt lachend und klopfte Morgan auf die Schulter. „Willkommen in der Welt der glücklich Verheirateten, Bruder.“
Als Morgan den Kopf hob und Samantha zulächelte, machte ihr Herz einen Sprung. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie denken, dass Morgan etwas im Schilde führte.
„Wenn dieser große Tollpatsch nicht spurt, lass es mich nur wissen“, sagte Burt. Er schob Morgan beiseite, um sie in den Arm zu nehmen und ihr einen brüderlichen Kuss auf die Wange zu geben. „Ich werde mehr als froh sein, ihm die Hammelbeine langzuziehen.“
„Ich werd dran denken“, versprach sie mit einem schwachen
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