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JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA LEE
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irgendetwas mit der Erhaltung der Art zu tun. Vor Jahrmillionen ließen sich die Frauen automatisch mit den Männern ein, die die widerstandsfähigsten Nachkommen versprachen und gleichzeitig die Brut schützten.
    Dass eine Frau in der Vergangenheit eine solche Wahl getroffen hatte, verstand Charmaine durchaus. Aber in der zivilisierten Neuzeit war das völlig überholt. Was ihr an einem Mann gefiel, hatte nichts mit Größe, Stärke, Macht oder Reichtum zu tun. Freundlichkeit, Zärtlichkeit, Ehrlichkeit und Anstand waren ihr wichtiger.
    Wie schade, dass mein Körper da nicht meiner Meinung ist, dachte sie nervös, während sie sich von dem geheimnisvollen und mächtigen Mann zur Leiter führen ließ, die in seinen großen schwarzen Hubschrauber führte. Kein Wunder, dass sie vergangene Nacht nicht geschlafen hatte! Aber da war nicht nur Verärgerung über diese unmögliche Situation, sondern auch ein wenig Erleichterung, dass sie vielleicht doch normal war. Bisher hatte sie einfach nur mit den falschen Männern Sex gehabt. Während sie sich geistig zu den netten Jungen hingezogen fühlte, sehnte sich ihr Körper nach dem Gegenteil.
    Plötzlich ärgerte sie der besitzergreifende Griff des Prinzen, und sie warf ihm einen bösen Blick zu. „Das kann ich allein!“, fuhr sie ihn an, als er ihr die Leiter hinaufhelfen wollte.
    Sein gleichgültiges Nicken stand im Widerspruch zum Funkeln seiner Augen. Offensichtlich strapazierte sie seine Geduld. Genauso offensichtlich wollte er sie unbedingt allein in seinem Palast im Hunter Valley haben, damit er sie endlich verführen konnte.
    Daran versuchte Charmaine lieber nicht zu denken, da sie der Sache mit gemischten Gefühlen entgegensah. Umso mehr, als sich inzwischen alles geändert hatte. In der Nacht zuvor hatte sie sich vorgestellt, wie ein Brett unter ihm zu liegen, seine sexuellen Aufmerksamkeiten mit ihrer üblichen Zurückhaltung zu bedenken und gleichzeitig darüber zu triumphieren, dass er niemals in der Lage wäre, sie zu befriedigen.
    Die Erkenntnis, dass sie durchaus auf ihn reagierte, erschreckte sie genauso wie die Aussicht darauf, dass sie nicht mehr Nein sagen würde, wenn er vom Vorspiel zum Liebesakt überging. Dabei verabscheute sie die Vorstellung, womöglich zu genießen, was er dann mit ihr tat.
    Hätte sie damals dem Therapeuten erzählt, dass sie die Vorstellung abstieß, irgendwann Gefallen am Sex zu finden, hätte er sie wahrscheinlich endgültig für verrückt erklärt. Doch nun brachte es Charmaine auf, womöglich ausgerechnet bei diesem Frauenhelden Genuss dabei zu empfinden.
    Damit brachte sie sich in eine mehr als frustrierende Lage, der sie sich spätestens heute Nacht würde stellen müssen. Oder vielleicht schon in den folgenden Stunden.
    „Du meine Güte!“, rief sie unwillkürlich, als sie das supermoderne Innere des Hubschraubers betrat. Es sah aus wie in einem eleganten Wohnzimmer mit einem Sofa, das so groß war wie ein Doppelbett. Creme- und Goldtöne herrschten vor, Wände und Decke waren mit Holz verkleidet, und der Teppich bestand aus dichtem Plüsch.
    „Ich fliege viel und mag es bequem“, sagte der Prinz nun direkt hinter ihr. „Die Einrichtung habe ich auf meine Erfordernisse abstimmen lassen. An Bord gibt es noch eine komplett ausgestattete Küche sowie ein Badezimmer und eine Bar für meine Gäste. Wenn wir erst einmal in der Luft sind, werden Sie außerdem feststellen, dass dieser Raum schallgedämpft ist. Ein so großer Hubschrauber macht einen unglaublichen Lärm.“
    „Bestimmt haben Sie auch umwerfend gut aussehende Stewardessen“, erwiderte Charmaine mit Blick auf die beiden Türen im hinteren Bereich.
    „Nicht bei so kurzen Flügen und auch nicht, wenn ich mit einer lieben Freundin unterwegs bin.“
    Charmaine wirbelte herum. Als sich die große Tür hinter ihm schloss, kam ihr zusätzlich der Gedanke, dass keiner ihre Schreie hören würde. „Soll das heißen, wir … wir sind allein?“
    „Ja“, antwortete der Prinz und sah ihr forschend ins Gesicht. „Haben Sie etwas dagegen?“
    „Nein … ja … nein, ich glaube nicht.“ Trotzdem erschauerte sie.
    „Denken Sie an mein Versprechen. Ich tue nichts, was Sie nicht wollen.“
    „Ich will zum Beispiel nicht, dass Sie mich anfassen“, erklärte sie aufgebracht. „Niemals!“, f ügte sie dann hinzu.
    „Es ist Ihnen doch bewusst, dass es gegen unsere Vereinbarung verstößt“, erwiderte er kühl.
    „Ja.“
    „Ich könnte verlangen, dass Sie unserer

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