Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA LEE
Vom Netzwerk:
widersprüchliche Aussagen. Er wusste, dass es sie nach ihm verlangte, und als sie gerade auf ihn zugekommen war, hatte sie ihn berühren wollen. Das hatte er an ihren Augen gesehen. Aber dann war irgendetwas passiert, und sie hatte es sich anders überlegt.
    Zweifellos lag es an ihrem Stolz. Wusste sie denn nicht, dass Frauen dazu da waren, zu berühren und berührt zu werden, besonders so leidenschaftliche wie sie?
    Leidenschaftlich, oh ja, das war sie und würde es auch bei ihm sein! Da konnte sie sich noch so unnahbar geben. Er hatte das Feuer in ihren Augen gesehen. Außerdem war es kaum möglich, dass eine Frau mit einem solchen Körper nicht auf das andere Geschlecht reagierte. Wenn er sie erst einmal küsste, würde sie ihre kühle Haltung schon aufgeben.
    Heute Nacht ist es so weit, beschloss er nun und gab damit seinen Vorsatz auf, noch abzuwarten. Wenn er das Unvermeidliche hinausschob, würde Charmaine nur noch unnahbarer werden. Abgesehen davon spürte er ein furchtbares Ziehen in den Lenden. So hatte er nicht einmal bei Nadia gelitten.
    Ali runzelte die Stirn. Hatte er damals tatsächlich nicht so stark empfunden? Wenn man bedachte, dass er da noch jünger und unsterblich verliebt gewesen war, hätte sein Verlangen doch größer sein müssen. Aber er erinnerte sich nicht. Und dann kam ihm noch eine erschreckende Erkenntnis: Seitdem er Charmaine in dem Werbespot gesehen hatte – das war über ein Jahr her –, hatte er nicht mehr an Nadia gedacht. Bedeutete das, er liebte seine Schwägerin nicht mehr? Oder war mit der Zeit nur die Erinnerung an sie verblasst? Bestimmt käme alles zurück, wenn er sie wiedersah, die Leidenschaft der alles verzehrenden Liebe und die Bereitschaft, sein Leben zu geben, nur um einmal mit ihr zusammen zu sein.
    Aber er würde Nadia nie wiedersehen. Dafür hatten ihre beiden Familien schon gesorgt. Nadia war jetzt die Frau seines Bruders Khaled, des Kronprinzen, und Mutter dessen Sohnes und Erben Faisal. Eines Tages wäre sie Königin von Dubar. In ihrem Leben gab es keinen Platz mehr für ihn, und seines spielte sich jetzt hier ab, in Australien, bei seinen Pferden und seinem …
    Er sah zu Charmaine, die sich auf dem Sofa zusammengerollt hatte. Mit „Hobby“ hatte er den Gedanken beenden wollen, aber Charmaine konnte er wohl kaum als solches bezeichnen. Er war von ihr besessen und quälte sich, weil er sie nicht haben konnte. Sie verfolgte ihn in seinen Träumen, und selbst tagsüber musste er immer an sie denken.
    Während Alis Blick auf ihrem hübschen Gesicht ruhte, spürte er wieder das schmerzliche Ziehen in den Lenden und schwor sich, all sein sexuelles Können einzubringen, um diese Frau mit dem widersprüchlichen Wesen zu verführen, damit sie sich ihm ganz hingab und vielleicht sogar in ihn verliebte.
    Genau! Plötzlich ging Ali ein Licht auf: Das war es! Sie sollte sich in ihn verlieben und mindestens genauso von ihm besessen sein wie er von ihr.
    Aber wieso? Aus Rache? Vielleicht. Wenn sie sich in ihn verliebte, konnte er sie so lange haben, wie er wollte, und sobald er ihrer überdrüssig wurde, fallen lassen. Immerhin hatte sie ihm letztes Jahr ziemlich unverschämt die kalte Schulter gezeigt. Auch sie würde dann nächtelang wach liegen, sich nach ihm verzehren und schließlich ganz närrische Dinge tun, ohne an ihren Stolz oder ihre Ehre zu denken.
    Vor seinem geistigen Auge sah Ali Charmaine, wie sie vor ihm kniete und versprach, alles zu tun, wenn er sie nur wieder in sein Leben lassen würde.
    Ja, die Vorstellung gefiel ihm!
    Ein Blick auf seine goldene Edelarmbanduhr zeigte ihm, dass sie noch eine Flugstunde vor sich hatten, und ein Blick zu Charmaine offenbarte, dass sie tatsächlich schlief. Gut, dann wäre sie später ausgeruht für die lange Nacht, die ihr bevorstand.

6. KAPITEL
    Als sie jemand an der Schulter rüttelte, schreckte Charmaine hoch. Dabei glitt ihre Decke herunter, die Prinz Ali, der sich über sie gebeugt hatte, aufhob.
    „Wir landen gleich“, sagte er, als er sich wieder aufrichtete.
    „Wie bitte?“
    „Ich dachte, Sie möchten sich vorher vielleicht noch etwas frisch machen.“
    „Oh! Ja, ja doch, das würde ich gern“, rief Charmaine und wunderte sich, dass sie überhaupt eingeschlafen war. Vielleicht hat es am Motorengeräusch gelegen, dachte sie beim Aufstehen, oder ich bin wirklich so erledigt gewesen. Was auch immer der Grund war, jetzt fühlte sie sich besser – ein bisschen ruhiger und weniger panisch.
    „Das

Weitere Kostenlose Bücher