Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA LEE
Vom Netzwerk:
mich wieder bei Dir melden, damit Du weißt, wohin Du die Scheidungspapiere schi cken sollst. Es erübrigt sich wohl zu erwähnen, dass ich keinen Unterhalt von Dir haben möchte. Also bitte kei ne großzügige Geste. Ich würde das Geld nur verschen ken. Siehst Du? Schließlich bin sogar ich erwachsen ge worden.
    Jetzt muss ich aber los. Ich bin schon zu lange geblieben.
    Geh nicht zu hart mit Rico ins Gericht. Er hatte wahr scheinlich nur Dein Wohl im Auge.
    In Liebe, Dominique
    Charles ließ die Briefbögen auf den Schoß sinken und sich im Stuhl zurückfallen. Was machte er denn jetzt? Was konnte er machen?
    Er beugte sich vor und öffnete die Schmuckschatulle. Darin lag das Collier in seiner ganzen trügerischen Herrlichkeit. Aber nicht etwa der Anblick der Halskette betrübte ihn, sondern der von Dominiques Ehe- und Verlobungsring. Es hatte so etwas furchtbar Endgültiges, wenn eine Frau ihre Ringe zurückließ.
    Als es an der Haustür klingelte, holte ihn das aus seinem Selbstmitleid. Im Handumdrehen stand er auf und eilte zur Tür. „Dominique!“, rief er. Sie hatte ihre Meinung geändert und war zurückgekehrt! Doch als er die Tür öffnete, stand da draußen nicht Dominique, sondern Rico, der genauso schlecht aussah, wie Charles sich plötzlich wieder fühlte. „Oh“, sagte Charles ausdruckslos, „du bist’s nur.“
    Rico zuckte regelrecht zusammen. „Dominique hat am Telefon gesagt, du würdest jetzt einen Freund brauchen. Deshalb bin ich sofort hergekommen.“
    Charles lachte gequält. „Ich glaube, du bist mir schon ein viel zu guter Freund gewesen.“
    „Es tut mir leid, Charles. Ich habe wirklich gedacht, sie sei nicht gut für dich. Du wirst zugeben müssen, dass es nach dem Bericht auch so aussah.“
    Charles seufzte. Rico hatte recht. Dieser Bericht war vernichtend. „Sie hat mir einen Brief dagelassen“, erklärte er dann betrübt. „Vielleicht solltest du ihn lesen.“
    Nachdem Rico fertig war, sah er betroffen zu Charles. „Sie klingt so ganz anders, als ich sie mir vorgestellt habe.“
    „Sie ist anders.“
    „Ich glaube, sie liebt dich wirklich.“
    „Ich weiß, dass sie mich liebt.“ Es laut zu sagen gab Charles den dringend benötigten Energieschub, sodass er einen Entschluss treffen konnte. „Ich suche sie und bringe sie zurück.“
    „Gute Idee“, stimmte ihm Rico zu. „Aber wohin, glaubst du, ist sie gegangen?“
    „Heute Nacht wahrscheinlich erst einmal in irgendein Hotel in der Stadt. Wir rufen einfach alle an.“
    Doch nirgends war eine Dominique Brandon abgestiegen.
    „Vielleicht benutzt sie einen anderen Namen“, mutmaßte Rico.
    „Und vielleicht ist sie überhaupt nicht in Sydney“, entgegnete Charles nachdenklich. „Vielleicht ist sie erst einmal von hier weggefahren.“
    „Aber wohin?“
    „Ich weiß es nicht. Ich muss nachdenken. Sie hat bestimmt einen Plan. Dominique hat immer einen Plan.“
    „Wahrscheinlich wollte sie erst einmal nur weg von hier, Charles, und von dir. Aber du weißt ja, wie groß Australien ist. Sie könnte überall sein.“
    „Vielleicht sollte ich einen Detektiv anheuern, um sie zu finden. Am besten den, den du schon für den Bericht bemüht hast.“
    „Hältst du das wirklich für sinnvoll?“
    „Ja, ich muss sie finden, Rico.“
    Rico seufzte. „Ich glaube nicht, dass Dominique glücklich darüber wäre, wenn du ihr von einem Detektiv nachstellen ließest. Warte lieber, bis sie sich wieder bei dir meldet. Sie hat doch geschrieben, dass sie das vorhat. Jetzt braucht sie erst einmal Zeit, Charles.“
    Charles stöhnte. Vielleicht hatte Rico recht, vielleicht aber auch nicht.
    „Es tut mir so leid, Charles, ich wollte dir nicht wehtun.“
    Charles klopfte seinem Freund auf die Schulter. „Schon in Ordnung. Du hast es ja nur gut gemeint. Aber vielleicht solltest du das nächste Mal ein wenig vorsichtiger sein, bevor du jemanden verurteilst … Jetzt beherzige ich erst einmal deinen Vorschlag und warte ein bisschen. Aber nicht länger als einen Monat. Wenn ich bis dahin nichts von ihr gehört habe, mache ich mich persönlich auf die Suche nach ihr.“

14. KAPITEL
    Es war bitterkalt, und die von Dunstschleiern verhangene Sonne spendete kein bisschen Wärme. Aber so war es nun einmal im Winter an der Westküste Tasmaniens. Dominique knöpfte ihren Mantel zu, bevor sie den Kofferraumdeckel öffnete und die Blumen herausnahm, die sie mitgebracht hatte. Gelbe Rosen – die Lieblingsblumen ihrer Mutter.
    Vorsichtig ging sie über

Weitere Kostenlose Bücher