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JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA LEE
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womöglich doch von Leanne gewesen?
    Als das Abendessen aufgetragen wurde, nahm Charles Rico beiseite. „In Ordnung, jetzt will ich die Wahrheit hören. Der Anruf war doch von Leanne, oder nicht? Du wolltest nur nicht, dass Renée davon erfährt.“
    „Nein, er war nicht von Leanne“, antwortete Rico sichtlich aufgeregt.
    „Von wem dann? Komm schon, raus damit!“
    „Hast du diese Woche nun ein Haus gekauft, ja oder nein?“, fragte da Rico völlig überraschend.
    Charles blinzelte. Du liebes bisschen! Wer war denn da am Telefon gewesen? Die Maklerin?
    „Hast du beschlossen, dich nicht von Dominique scheiden zu lassen?“, fuhr Rico jetzt fort. „Komm schon, raus damit!“
    Charles war froh, dass dieses Thema zur Sprache kam. „Nein, ich werde mich nicht von Dominique scheiden lassen, und ja, ich habe uns ein Haus gekauft.“
    Als Rico laut zu fluchen begann, erweckte das Renées Aufmerksamkeit. Sie saß immer noch am Spieltisch und nippte an ihrem Kaffee. „Was ist denn los?“, fragte sie besorgt.
    „Nichts“, antwortete Charles kurz angebunden. „Nur eine persönliche Angelegenheit unter Männern.“
    „Du meinst, ihr redet über Frauen und Sex“, spottete Renée.
    „Nein, verdammt!“ Auch Charles ging ihr Sarkasmus allmählich auf die Nerven. „Wir reden über Frauen und Liebe. Sogar wir Männer machen da einen Unterschied, weißt du? Und gelegentlich stufen wir die Liebe sogar höher ein als den Sex.“
    Renée errötete, und Rico stöhnte. Charles gefiel gar nicht, wie sich sein Freund dabei anhörte – viel zu schuldig. „Ich mache mir langsam Sorgen, Rico“, raunte er ihm zu. „Ich finde, du solltest mir erzählen, worum es hier eigentlich geht. Wer war da am Telefon, und was hat er gewollt?“
    Rico wirkte betroffen, und Charles bekam Panik.
    „Es war Dominique“, platzte da Rico heraus. „Sie … sie hat den Bericht gefunden.“
    Charles’ Flüche übertrafen Ricos noch. Er nahm den Freund beim Arm und schüttelte ihn. „Was hat sie gesagt?“
    „Dass sie nicht mehr zu Hause sei, wenn du kämst, und dass sie die Scheidung wolle.“
    Charles konnte sich lebhaft vorstellen, dass sie noch viel mehr gesagt hatte, so schuldbewusst, wie Rico aussah. Aber er hatte jetzt keine Zeit, auf Detailsuche zu gehen. Stattdessen wirbelte er zu ihrem Gastgeber herum, der wie gebannt zu ihnen sah. Mit seinen Flüchen hatte er ihn wahrscheinlich vor den Kopf gestoßen. Ali war immer ganz Gentleman. „Ich muss gehen, Ali, und zwar sofort.“
    Während er das sagte, war er bereits auf dem Weg zur Tür, und die Fahrt im Aufzug schien nie enden zu wollen. Aber sobald sich die Türen öffneten, rannte er los. Er hielt nicht einmal an, um sich seinen Wagen bringen zu lassen. Das hätte zu viel Zeit gekostet. Stattdessen lief er zu Fuß nach Hause. Drei Minuten später war er bei dem Apartmentblock und stürmte ins Foyer.
    Der Wachmann sah ihn erschrocken an.
    „Haben Sie heute Abend meine Frau gesehen, Jim?“, fragte Charles heftig atmend.
    Der Mann runzelte die Stirn. „Nein, Mr. Brandon. Aber meine Schicht hat auch erst um zehn Uhr angefangen. Ist etwas passiert? Kann ich etwas für Sie tun?“
    „Nein, nein, danke“, stieß Charles hervor und rannte weiter zum Aufzug. Eine Minute später gab er den Code ein und betrat das Penthaus. Dabei war ihm ganz mulmig zumute. Hier und da brannte ein Licht, aber es war unheimlich ruhig. Zu ruhig. Charles wagte kaum weiterzugehen. Er wollte seine Vermutung nicht bestätigt finden, dass Dominique schon weg war und er zu spät kam.
    Als ihm Rusty plötzlich um die Beine strich, keimte so etwas wie Hoffnung in ihm auf. Bestimmt hätte sie ihre geliebte Katze nicht zurückgelassen. „Dominique?“, rief er und war ganz erschrocken, wie panisch er klang. Aber er hatte tatsächlich Angst, sie zu verlieren. Nein, mehr noch, seine Seele schrie.
    Charles nahm die Katze auf den Arm und ging langsam zum Schlafzimmer. Wenn Dominiques Kleider noch da waren, war auch sie nicht weit.
    Ihr Teil des begehbaren Kleiderschranks war voll, und Charles atmete auf. Dann eilte er ins Wohnzimmer und rief wieder ihren Namen. Aber der Raum war leer, genau wie die Küche und die Terrasse – das gesamte Penthaus. Vielleicht war sie nur spazieren gegangen oder blieb die Nacht über in einem Hotel, um ihm einen Denkzettel zu verpassen. Bestimmt wäre sie bald wieder da. Keinesfalls würde sie Rusty für immer zurücklassen.
    Zum ersten Mal, seitdem er das Penthaus betreten hatte,

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