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JULIA COLLECTION Band 10

JULIA COLLECTION Band 10

Titel: JULIA COLLECTION Band 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA LEE
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nicht mit dir zusammengewohnt hätte.“
    „Sie ist deine Cousine? Jetzt verstehe ich …“
    „Das bezweifle ich. Frauen wie du haben es allein auf das Erreichen ihrer Ziele abgesehen. Dass du deinen Weg mit seelischen Wracks pflasterst, siehst du nicht. In deinen Augen sind doch alle Männer Mistkerle.“
    „Charles hat gesagt, du würdest gerade eine schwierige Phase durchmachen, aber er hat sich geirrt. Du hast einfach nur einen Knall! Ich liebe Charles und werde nie etwas anderes behaupten. Du, Rico, bist derjenige, der ihm wehgetan hat. Du hast sein Leben zerstört. Er hätte glücklich mit mir werden können. Wir hätten glücklich sein können. Aber jetzt ist alles aus.“
    „Du denkst doch nicht im Ernst, dass ich dir diesen Mist abkaufe? Du hast Charles nie geliebt.“
    „Da irrst du dich. Ich habe ihn von Anfang an geliebt und werde ihn auch in Zukunft lieben. Ich gestehe, dass es mich zunächst selbst überrascht hat. Ursprünglich hatte ich es wirklich auf sein Geld abgesehen. Aber das hat sich geändert, sobald ich ihn persönlich kennengelernt habe.“
    „Blödsinn! Wir wissen doch beide sehr genau, dass du Charles nie geheiratet hättest, wäre er ein normaler Lohnempfänger gewesen.“
    „Wäre Charles irgendein Durchschnittsmann gewesen, hätte ich mich erst gar nicht in ihn verliebt.“
    „Ach ja, natürlich! Frauenlogik!“, höhnte er. „Sicher ist es leichter, einen reichen Mann zu lieben als einen armen.“
    Sie seufzte müde. „Ich weiß, dass ich dich niemals überzeugen werde, deshalb versuche ich es erst gar nicht. Du hast sowieso gewonnen. Meine Ehe ist vorbei. Jetzt kann ich nicht mehr bei Charles bleiben, weil er nie wirklich an meine Liebe glauben wird. Da würde immer ein Zweifel bleiben, und das könnte ich nicht ertragen. Ich hinterlasse ihm eine Nachricht, in der ich ihm alles erkläre, und ich werde ihm schreiben, dass er die Sache mit der Scheidung ruhig vorantreiben soll. Du brauchst ihm nicht von diesem Anruf zu erzählen oder von den gemeinen Dingen, die du über ihn gesagt hast. Ich tue es auf jeden Fall nicht. Vielleicht könntest du ihm ja ausnahmsweise mal ein guter Freund sein, anstatt dich als ein engstirniger, zynischer, egoistischer Mistkerl zu erweisen. Auf Wiedersehen, Rico, und viel Glück. Du wirst es brauchen.“
    Sie legte auf, ohne dass Rico noch etwas hätte sagen können. Es war frustrierend, nicht das letzte Wort zuhaben. Verärgert machte er das Handy ganz aus und kehrte an den Kartentisch zurück, wobei er sich einzureden versuchte, dass er und Charles sich glücklich schätzen konnten, Dominique los zu sein. Bei dem merkwürdigen Gefühl im Magen konnte es sich doch nicht um Schuldgefühle handeln, oder? Nein, nein, er war einfach nur hungrig.
    „Zeit fürs Abendessen“, sagte er, als er sich wieder zu den anderen setzte. Sie hatten offensichtlich gerade die Runde beendet, wobei Charles den Pot einsammelte und ihm glücklich zulächelte.
    Wieder machte sich Ricos Magen bemerkbar.
    „Wer war denn am Telefon?“, fragte Charles.
    Rico wollte schon antworten, überlegte es sich aber anders.
    „Bestimmt eine Frau“, meinte Renée spöttisch.
    „Leanne, was?“, fragte Charles.
    „Nein.“
    „Und wer ist Leanne?“, wollte Renée wissen.
    „Irgendeine Blonde, mit der sich Rico neuerdings trifft“, erklärte Charles, und Renée zog die sorgfältig gezupften Augenbrauen hoch.
    „Tatsächlich? Was für eine Überraschung! Ich dachte, nur Gentlemen würden auf blonde Frauen stehen.“
    „Ich würde sagen, wir lassen das, bevor ihr euch in die Haare geratet“, erklärte nun Ali mit fester Stimme. „Abendessen gibt’s wie immer um halb elf, Rico. Und jetzt gib endlich!“
    Rico verteilte die Karten, aber Dominiques Anruf ging ihm nicht aus dem Kopf, und auch sein Magen beruhigte sich nicht. Die ganze Zeit überlegte er dabei, ob er sich in Dominique geirrt hatte. Was, wenn sie Charles tatsächlich liebte? Was, wenn Charles das in der vergangenen Woche herausgefunden und beschlossen hatte, sich nicht scheiden zu lassen? Das würde diesen Hauskauf eher erklären als die gemeinen, gefühllosen Motive, die er Charles unterstellt hatte.
    Sein Freund wäre nie gemein oder gefühllos. Das lag einfach nicht in seinem Wesen.
    Jetzt sah Rico zu ihm und hoffte inständig, dass er ihm nicht gerade einen Bärendienst erwiesen hatte.

13. KAPITEL
    So schlecht hatte Charles Rico noch nie spielen sehen. Irgendetwas beschäftigte ihn. Der Anruf! War er

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