JULIA COLLECTION Band 10
Kissen.
Sowohl Renée als auch Rico wandten sich schließlich um, und ihr Blick fiel auf zwei nackte Statuen, die den Türbogen von innen flankierten. Sie waren lebensgroß, bestanden aus rot geädertem Marmor und wirkten unheimlich erotisch. Beim Betrachten dachte man unwillkürlich an Sex. Aber Rico war auch so schon schmerzlich erregt und brauchte keine weitere Stimulation.
Renée dagegen sah weiter wie gebannt auf die beiden Figuren und bemerkte gar nicht, dass Rico zu ihr trat. Als er ihr die Hände auf die Schultern legte, zuckte sie zusammen, protestierte aber nicht.
Vorsichtig beugte er sich zu ihr und flüsterte: „Sind die beiden nicht sexy?“ Als er dabei mit den Lippen ihr Ohrläppchen berührte, überlief Renée ein Schauer, und Rico wusste, was er wissen wollte. Sie fühlte sich nicht etwa von ihm abgestoßen, sondern konnte es kaum noch erwarten. „Ich bin schon ganz groß und hart, Renée, und unheimlich heiß auf dich“, raunte er ihr daraufhin zu. „Kannst du mich spüren?“ Er presste sich an ihren wohlgeformten Po. „Fühlst du jetzt, wie sehr es mich nach dir verlangt?“
„Hm.“
„Und, willst du mich nicht auch ein bisschen?“
Sie wirbelte herum und funkelte ihn an. „Ich hasse dich, Rico Mandretti“, erklärte sie dann mit geröteten Wangen, während sie ihm trotzdem die Arme um den Nacken legte und ihm den leicht geöffneten Mund darbot.
Rico war erleichtert: Renée wollte ihn – vielleicht sogar mehr als nur ein bisschen. „Mir gefällt dein Hass“, sagte er, drückte sie fest an sich und küsste sie leidenschaftlich. Aber Renée entzog sich ihm nicht, im Gegenteil, sie kam ihm entgegen und erwiderte seinen Zungenkuss mindestens genauso heftig. Sie küssten sich so lange, bis Renée wie Wachs in Ricos Händen war und er vor lauter Lust kaum noch wusste, was er tat. Schließlich zog er Renée auf den weichen Teppich und begann, sie zu entkleiden.
Half sie ihm etwa?
Wie auch immer, schon bald trugen sie weder Boxershorts noch Slip. Rico schob Renées Beine auseinander und berührte sie an ihrer empfindsamsten Stelle. Sie war mehr als bereit und er ganz begeistert über den Beweis ihrer Erregung. Auf jeden Fall konnte sie jetzt nicht mehr behaupten, sie habe ihn nicht gewollt. Seine Finger glitten ganz leicht in sie, und Renée warf stöhnend den Kopf hin und her.
„Nein, nein“, flehte sie dann. Aber Rico wusste, dass sie damit nicht meinte, er solle aufhören. Sie wollte, dass er es ihr nicht nur mit den Fingern besorgte, sondern sie richtig nahm. Damit kam sie ihm sehr entgegen, obwohl es ihm eigentlich viel zu schnell ging. Wo war bloß seine Raffinesse geblieben? Aber er musste sie einfach haben. Jetzt sofort!
Im Bruchteil einer Sekunde kam er zu ihr. Die Heftigkeit der Gefühle ließ ihn den Atem anhalten. Wie wunderbar sich Renée anfühlte, und wie herrlich hingegeben sie war! Länger würde er sich kaum noch kontrollieren können. Wenn sie ihre langen Beine nicht längst um ihn gelegt und die Nägel nicht bereits in seine Pobacken gekrallt hätte, würde er es noch ein bisschen länger aushalten. Aber …
„Verdammt!“, rief er, als er spürte, dass er nun gleich kommen würde. Doch nachdem er jahrelang nur geschützten Sex gehabt hatte, war er plötzlich alarmiert. Aber es war zu spät, und Rico drückte Renée an sich, während er sich standhaft weigerte, sich über die möglichen Folgen Sorgen zu machen.
Na und, dann wurde sie eben schwanger. Das wäre schließlich nicht das Ende der Welt. Ganz im Gegenteil, womöglich wäre es ein wunderschöner Neuanfang. Für ihn und für Renée. Er hatte sich immer Kinder gewünscht und Renée von Anfang an haben wollen.
Sie kamen gemeinsam zum Höhepunkt, der so intensiv war, wie es ein fünfjähriges Vorspiel erwarten ließ.
Schließlich löste Renée mit einem erschöpften Seufzer die Beine von seiner Taille und ließ die Arme sinken. Er stützte sich auf die Ellbogen und sah ihr ins erhitzte Gesicht. Den Kopf hatte sie zur Seite gewandt und die Augen geschlossen. Doch ihre Lippen waren immer noch leicht geöffnet, ihr Atem ging flach, normalisierte sich aber langsam wieder.
„Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig.
Sie wandte ihm das Gesicht zu und öffnete die Augen. „Willst du wissen, ob ich mir Sorgen mache, weil ich gerade ungeschützten Verkehr mit einem berüchtigten Playboy hatte?“, fragte sie kühl wie immer, und Rico biss die Zähne zusammen.
Es hatte sich nichts geändert.
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