JULIA COLLECTION Band 10
der Lobby gar nicht kommen lassen. Aber wo ist sie?, überlegte Rico ärgerlich.
Plötzlich öffnete sich die Tür zum Gästebad. Renée kam wie in Zeitlupe auf ihn zugeschlendert und sah ihn völlig cool an. Rico schluckte. Einen Moment ruhte sein Blick auf ihren immer noch entblößten Brüsten, dann ließ er ihn zu ihrem Venushügel gleiten. Mit einem Schlag war seine Verärgerung verflogen, die bis dahin seine körperliche Reaktion auf Renées Anblick in Schach gehalten hatte. Und plötzlich war seine Begierde so groß, dass er selbst erschrak.
„Du bist lange weggeblieben“, sagte Renée lässig, als sie bei ihm ankam, „da dachte ich, ich könnte mal mein Makeup erneuern.“ Sie ließ Lippenstift und Puderdöschen in ihrer Handtasche verschwinden. „Aber keine Sorge, ich kehre sofort an meinen Platz zurück.“ Als sie ihn im Vorbeigehen berührte, umfasste Rico ihr Handgelenk und zog sie mit einem Ruck an sich.
„Leg mir die Arme um den Nacken“, befahl er dann, wobei sie der Aufforderung umgehend Folge leistete. Ihre Augen glühten, und die Lippen hatte sie leicht geöffnet. Mit den hohen Schuhen befand sich ihre empfindsamste Stelle genau auf der richtigen Höhe für Rico, und er begann endgültig, die Kontrolle zu verlieren. So riss er sich den Morgenmantel herunter und veranlasste Renée, die herrlich langen Beine gerade so weit zu öffnen, dass er zu ihr kommen konnte.
Wagte er es noch, sich vorher an ihr zu reiben? Ja, und der Effekt war es wert.
„Oh!“, stöhnte sie und bog sich ihm entgegen, ehe sich ihrer Kehle kleine Schreie entrangen – aber weniger solche der Lust als der Frustration. Renée war dem Höhepunkt so nah, dass sie wohl zu kommen fürchtete, bevor er mit ihr eins geworden war.
„Sieh mich an!“, flüsterte Rico, während er in sie eindrang.
„Oh!“, rief sie wieder, diesmal vor Überraschung.
Er war groß und erregt wie nie. Falls das ihr Ziel gewesen sein sollte, hatte sie es erreicht.
„Rico …“, sagte sie dann flehentlich.
„Was?“
„Nichts, besorg’s mir einfach!“
Das hatte sie letzte Nacht auch gesagt. Wie er diese Formulierung hasste, besonders bei ihr. Weiß sie denn nicht, dass sie mir wirklich etwas bedeutet?, überlegte Rico. Nein, dachte er dann aufgebracht, während er ihren nackten Po umfasste und seinen Gefühlen freien Lauf ließ, das weiß sie nicht. Für Renée tat es jeder Mann, solange er gut gebaut war und mit Frauen umzugehen wusste.
Als sie zum Höhepunkt kam, drangen ihre Schreie wie kleine Dolche in sein Herz. Auch ihre körperliche Reaktion empfand er eher als schmerzlich. Zwar kam er dabei unweigerlich selbst zum Höhepunkt, aber so sollte es nicht sein. Wenn er mit Renée schlief, wollte er zärtlich sein und ihr zeigen, wie sehr er sie mochte. Konnte sie das denn nicht verstehen? Offensichtlich nicht. Ihr alleiniges Ziel bestand darin, sexuelle Erfüllung zu erlangen, die sie jetzt auch bekam, wenn man es an der Dauer und Intensität ihres Höhepunkts festmachen wollte.
Schließlich wurden ihre Bewegungen ruhiger, sie löste die Arme von seinem Nacken und lehnte den Kopf an seine Schulter. Als sie ihm auch noch einen Kuss auf den Hals hauchte, dachte Rico: Heuchlerin! Eigentlich wollte sie weder Zärtlichkeit schenken noch empfangen. Renée wollte nur Sex und dabei den Ton angeben.
Als ihr die Beine den Dienst zu versagen drohten, hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Sie wollte Sex? Den konnte sie haben. Sie wollte zur Abwechslung mal federführend sein? Auch das war kein Problem für ihn. Er würde trotzdem jeden Moment genießen.
11. KAPITEL
Rico erwachte vom Plätschern der Dusche, fuhr hoch und warf einen Blick auf den Wecker: achtzehn Uhr dreiundfünfzig. Lange hatte er nicht geschlafen, höchstens zwanzig Minuten.
Erleichtert rollte er herum, setzte sich auf und lehnte sich ans Kopfende. Immerhin war Renée diesmal nicht verschwunden. Warum auch? Er hatte ja alles in die Tat umgesetzt, was er jemals über Frauen gelernt hatte, um Renée so oft wie möglich in Stimmung zu bringen, und dabei seine Leistung von vergangener Nacht noch übertroffen: fünf Stunden voller Sex, Vor- und Nachspiel.
Währenddessen hatte er zu seiner großen Überraschung festgestellt, dass Renée gern außer Kontrolle geriet. Zumindest bei ihm. Er war die ganze Zeit über derjenige, der die Zügel in der Hand hielt, verführte und fordernd war. Sie hatte zwar auf ihm gesessen, aber nur, weil er es von ihr verlangt hatte. Dabei
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