JULIA COLLECTION Band 10
lag er eine Weile nur da, betrachtete sie und fragte sich, wer diese Frau wirklich war, die ihn so gefangen nahm und veränderte.
An sich war er nicht der finstere Machotyp, der die Frauen nach seiner Pfeife tanzen ließ. Im Gegenteil, er beabsichtigte, Renée dazu zu bringen, bei ihm zu bleiben. Wenn er sie schon nicht lieben durfte, wollte er sie wenigstens um sich haben.
Um dieses Ziel zu erreichen, blieb ihm ein Monat. In dieser Zeit musste er ihr zeigen, dass nur er sie richtig befriedigen konnte. Ihre geheimsten Fantasien hatte er wohl schon erfüllt, sonst wäre sie heute Nachmittag nicht so unterwürfig gewesen. Und bald würde er sie genau da haben, wo er sie haben wollte. Sie würde ihn vielleicht nicht lieben, aber begehren, und Lust war fast noch mächtiger als Liebe.
Im Badezimmer wurde das Wasser abgestellt, und Ricos mittlere Körperregion reagierte sofort, als er daran dachte, Renée gleich wiederzusehen. Das durfte ja wohl nicht wahr sein! Aber was sollte er jetzt tun? Immerhin war er auch nur ein Mensch und keine Maschine. Noch einmal mit ihr zu schlafen würde wahrscheinlich auch seine Kräfte übersteigen. Besser, er ließ sie noch ein bisschen zappeln. Das würde ihre Lust schüren und seine Reserven mobilisieren.
Erst einmal wollte er sie zum Essen ausführen. Dabei konnte er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie hätten Zeit, sich auszuruhen, und Renée wäre gezwungen, sich mit ihm zu unterhalten. Er wollte unbedingt mehr über sie erfahren und musste die Gunst der Stunde nutzen, solange Renée noch wie Wachs in seinen Händen war.
Also bestellte er für neunzehn Uhr dreißig einen Tisch in seinem Stammlokal. Rico fand den Plan gut, sich zur Abwechslung mal mit Renée zu unterhalten – bis sie nur in ein Handtuch gehüllt aus dem Badezimmer kam. Und darauf reagierte seine Leistengegend schon wieder, was unter der Seidensteppdecke kaum zu übersehen war.
„Das ist doch nicht dein Ernst!“, stieß Renée hervor und sah ungläubig auf die Bettdecke. „Das ist doch unmöglich!“
„Anscheinend nicht“, bemerkte Rico trocken und zog ein Knie an, um seine Erregung zu verbergen. „Achte einfach nicht darauf. Ich habe uns für halb acht einen Tisch bestellt. Du hast also noch eine Stunde, um dich fertig zu machen.“
„Ich muss mich doch nicht in Schale werfen, oder? Ich habe nur bequeme Kleidung mitgebracht, und das schwarze Kleid möchte ich nicht noch einmal tragen.“
„Warum denn nicht?“
„Weil es eine unerhörte Wirkung auf mich hat.“
„Hast du es nicht deshalb gekauft?“
„Nein, es sollte auf dich wirken.“
Er lachte.
„Lach nur, dieses sexy Zeug hat mich ein Vermögen gekostet.“
„Du wolltest ja nicht, dass ich dir die Kosten erstatte. Außerdem hast du die Nachwirkungen den ganzen Nachmittag genossen. So gesehen, war es eine lohnende Investition“, fügte Rico hinzu. Merkwürdigerweise erregte sie ihn im Augenblick mehr als mit dem Kleid. Er bräuchte nur an dem Handtuch zu ziehen, und Renée wäre nackt. Irgendwann an diesem Nachmittag hatte er festgestellt, dass ihm Renée unbekleidet noch besser gefiel als mit Dessous. Natürlich hatte die Korsage ihre Wirkung nicht verfehlt, aber jede Stelle von Renées Körper problemlos sehen und erreichen zu können war einfach mehr wert. Jede Kurve, Mulde und Rundung, jede erogene Zone hatte er erkundet und sein Kinn mit dem Dreitagebart daran gerieben. Das machte sie ganz verrückt – und ihn auch.
Jetzt hör aber auf, an Sex zu denken!, befahl er sich, als er merkte, was dadurch mit seiner mittleren Körperregion geschah. Das kleine Nickerchen hatte ihn offensichtlich richtig erfrischt.
„Du hast meine Frage noch nicht beantwortet“, sagte da Renée, die inzwischen neben dem Bett stand, ihr feuchtes Haar auflockerte und damit unglaublich sexy aussah.
„Was denn für eine Frage?“ Rico klang entspannt, obwohl das durchaus nicht für seinen Zustand galt.
„Ob ich eine Hose und einen Pulli in das Restaurant anziehen kann.“
„Na klar, dort geht es locker zu, und zu Fuß sind wir in fünf Minuten da.“
„Gut, wenn das so ist, mache ich mir noch einen Kaffee. Möchtest du auch einen?“ „Nein, danke, jetzt nicht. Ich werde erst einmal duschen“, erklärte er. Und zwar kalt, dachte er dann.
„Klar!“ Renée verließ das Zimmer, wobei sie sich noch einige Male durchs feuchte Haar fuhr und Rico wie gebannt auf ihren sexy Hüftschwung sah. Sobald sie außer Sichtweite war, sprang er aus dem
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