JULIA COLLECTION Band 11
eigentlich nicht nach Tee.“
„Was möchtest du denn dann?“
„Milch mit Tomaten.“
„Wenn du eine Magengrippe hast, wären Tee und Kräcker aber besser“, wandte er ein.
„Es ist aber keine Magengrippe“, entgegnete sie ein wenig ungehalten. „Ich habe dir doch gesagt, es liegt nur daran, dass ich zu lange nichts gegessen habe. Dadurch entwickelt sich wohl zu viel Magensäure.“
„Dann ist Milch wahrscheinlich richtig, aber Tomaten haben selbst viel Säure.“
„Mir ist aber danach“, beharrte sie trotzig.
Also holte er ihr Milch und Tomaten und beobachtete, wie sie beides gierig verschlang. „Wie geht es dir jetzt?“
„Ausgezeichnet.“
„Versprich mir, dass du ab jetzt besser auf dich achtest.“
Sie wandte den Blick ab. „Okay, ich werde regelmäßig essen.
Mach dir keine Sorgen um mich. Ich kann allein auf mich aufpassen.“
„Vielleicht gefällt es mir ja, mich um dich zu kümmern“, konterte er.
„Dir gefällt es, dich um jeden zu kümmern“, murmelte sie.
Warum sie dabei so traurig aussah, konnte er sich nicht erklären. Aber er wusste, dass sie sich längst nicht so gut fühlte, wie sie vorgab. „Ich bleibe heute hier und schlafe auf der Couch. Nur für den Fall, dass du etwas brauchst.“
Sie nickte. „Dann gehe ich gleich ins Bett.“
Er umarmte sie flüchtig. „Tu das. Ich kümmere mich um den Abwasch und die Kinder.“
Hastig zog sie sich ins Gästezimmer zurück, und als er später nach ihr sah, schien sie tief und fest zu schlafen. Er ging wieder hinunter und dachte dabei, dass sie eines Tages, wenn alles gut lief, nicht mehr getrennt schlafen mussten. Dann konnte er sich ständig um die Frau kümmern, die er liebte.
12. KAPITEL
„Wie geht es dir?“
„Gut.“ Sierra fühlte sich morgens immer wohl, doch während sie ausgeruht war, wirkte Sam übernächtigt. „Wie hast du geschlafen?“
„Einigermaßen.“
„Ich wünschte, du müsstest nicht auf der Couch übernachten, wenn du hier bleibst.“
„Ich auch, aber das lässt sich nicht ändern. Hör mal, wenn es dir wirklich gut geht, dann mache ich mich jetzt gleich an die Arbeit.“
„Aber heute ist Sonntag.“
„Das weiß ich, Honey, aber es gibt viel zu tun.“
„Kann ich dir irgendwie helfen?“
„Pass nur auf die Mädchen auf. Aber ab morgen könntest du Hilfskräfte suchen. Wir müssen bald mit dem Anpflanzen anfangen.“
„Willst du die Bewerber persönlich interviewen?“
„Nein. Das überlasse ich dir. Aber denk daran, dass die Arbeit zwar keine Fachkenntnisse erfordert, aber schmutzig ist und ins Kreuz geht. Das Alter der Bewerber ist nicht so wichtig, aber sie sollten zäh sein, und ein bisschen Liebe zur Gärtnerei kann auch nichts schaden.“
„Ich gebe ein paar Annoncen auf und kontaktiere Stellenvermittlungen. Wie viele Leute willst du und wann sollen sie anfangen?“
„Zwei könnte ich sofort gebrauchen und vier oder fünf weitere in drei Wochen.“
„Okay.“ Sie seufzte. „Vielleicht kannst du dir ja hin und wieder mal einen Tag frei nehmen, wenn du Hilfe hast.“
„Ich fürchte, das wird nichts, solange wir den Vertag nicht erfüllt haben. Ach ja, noch was. Wen immer du anheuerst, mach ihm klar, wer hier der Boss ist.“
Sierra verdrehte die Augen. „Niemand wird je daran zweifeln.“
„Ich meine dich, Sweetheart.“
„Niemand wird je daran zweifeln“, wiederholte sie, „wer hier der Boss ist. Und ich meine nicht mich.“ Sie legte ihm die Hände auf die Brust und blickte ihn ernst an. „Ich will es nicht anders haben.“
Grinsend küsste er sie auf den Mund. „Iss etwas Ordentliches zum Frühstück“, ordnete er an, bevor er nach draußen ging und sein Tageswerk begann.
Sierra lag mit dem Kopf auf Sams Brust, und er streichelte gedankenverloren ihren Rücken.
Sie hatten sich nach ihrem Liebesspiel wieder angezogen für den Fall, dass eines der Mädchen nach unten ins Wohnzimmer kam. Sie hatte ihn überredet, in ihrem Haus zu übernachten, da er von seiner harten Arbeit so erschöpft wirkte, dass sie ihm die Fahrt ersparen wollte. Er bestand jedoch darauf, auf der Couch zu nächtigen und Sierra das Gästezimmer allein zu überlassen. Er hatte seine Prinzipien und wollte verhindern, dass seine Schwestern ihn mit der Mutter ihrer besten Freundin im Bett erwischten.
Also lagen sie nun auf der Couch im Wohnzimmer. Sierra schloss die Augen und murmelte: „Sam? Hast du schon mal daran gedacht, eigene Kinder zu haben?“
Er fuhr fort, ihren Rücken zu
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