JULIA COLLECTION Band 11
Vermutung bestätigt und hakte nach: „Wie billig?“
„Nun, billig genug, dass es ein Schnäppchen ist, und trotzdem gestattet es dem Bürgermeister, seinen Ruhestand an der Golfküste zu genießen.“
„Du hast die Ranch gekauft!“, rief Val.
Er sagte nichts, und das wurde als Bestätigung angesehen.
„Du interessierst dich für Viehzucht?“, fragte Ian.
„Nicht besonders. Aber ich bin daran interessiert, mich hier in dieser Gegend niederzulassen.“
Avis’ Kehle schnürte sich zu vor Rührung. Tränen stiegen ihr in die Augen. Lange Zeit hatte sie nicht an seine Liebe glauben können, doch nun waren all ihre törichten Ängste und Zweifel verflogen. Sie war bereit, ihr Glück mit beiden Händen festzuhalten. „Luc und ich wollen heiraten“, verkündete sie.
Unter lautstarkem Jubel und Applaus der Anwesenden zog Lucien sie auf seinen Schoß und küsste sie überglücklich. Dann flüsterte er ihr ins Ohr: „Ich liebe dich.“
„Ich weiß.“
Er hob den Kopf. „Ich werde dich nie einengen, das schwöre ich. Du sollst deine eigenen Entscheidungen treffen, dein eigenes Leben führen.“
Sie legte ihm einen Finger an die Lippen. „Ich weiß.“
„Ich baue dir ein großes Haus mitten auf die Ranch.“
„Und du zäunst es ein.“
„Und ich kette dich ans Bett, bis du mir Babys schenkst“, warnte er mit einem Grinsen.
Sie schaute in die Runde. „Meine Freunde haben auf dich abgefärbt, wie?“
Er schüttelte den Kopf. „Das liegt ganz allein an dir. Aber sie sind ein gutes Argument für Eheglück und Elternschaft.“
„Das stimmt allerdings.“ Sie schlang die Arme um seinen Nacken und versprach: „Ich werde eine gute Mutter sein, und ich werde sogar deine Mutter ertragen.“
Er lachte laut auf. „Das nenne ich wahre Liebe!“
„Das ist es ganz bestimmt“, pflichtete sie ihm bei.
Er hob sie von seinem Schoß und stand auf, und im nächsten Moment waren sie von den drei anderen Frauen umringt, die ihre besten Wünsche zur Verlobung äußerten.
Besonders gerührt war Avis von Gwyns Tränen. Denn von den vier Frauen, die in dem kleinen Einkaufszentrum von Puma Springs um ihre Existenz gekämpft hatten, war Gwyn die Einzige, die nichts geerbt hatte, und als Einzige war sie immer noch ein Single. Das erschien Avis furchtbar unfair, aber Gwyn war stark, und ihre Tränen waren Freudentränen.
Während die beiden sich herzlich umarmten, nutzte Lucien die Gelegenheit, um zu verkünden: „Gute Nacht, Freunde. Es war großartig, aber es ist jetzt Zeit für uns zu gehen.“
Wissendes Gelächter und Witzeleien ertönten, als er Avis kurzerhand auf die Arme hob und über die Terrasse trug.
„He, Luc, du hast deine Jetons vergessen!“, rief Sam ihm nach.
„Ich lasse sie hier für unsere nächste Partie.“
„Deinen Preis hast du auch vergessen“, sagte Sierra.
„Nein, den habe ich hier bei mir“, widersprach Luc und blickte Avis an.
Sie schlang die Arme um ihn. „Ich liebe dich.“
„Daran zweifle ich nicht“, entgegnete er, „aber ich lasse es mir trotzdem von dir beweisen.“
Avis lachte unbeschwert, nicht länger geplagt von Zweifeln und Unsicherheit. Im Geiste tauchte ein Bild vor ihr auf: Edwin Searle, Hand in Hand mit seiner geliebten Ehefrau. Sie blickten einander inniglich an, und dann schauten sie aus den Wolken hinab zu Avis und Lucien, und Edwin nickte zufrieden.
Ihr Herz schwoll vor Dankbarkeit und Glück. Tapfer und furchtlos ließ sie sich in die Zukunft tragen auf einer Woge der wahren Liebe.
–ENDE –
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