JULIA COLLECTION Band 11
einer Jeans bekleidet, lehnte sich an den Türrahmen und beobachtete über den Rand seiner Tasse hinweg, wie Valerie aus der Duschkabine stieg und sich in ein Handtuch hüllte.
Dann griff sie nach ihrem Becher und nahm genüsslich einen Schluck. „Er schmeckt köstlich. Ich glaube, ich behalte dich.“
Schmunzelnd stellte er seine Tasse ab, schlenderte zu Valerie und griff unter das Handtuch. „Ich glaube, ich habe nichts dagegen.“
Sie versuchte, das wohlige Prickeln zu ignorieren, das seine Hand auf ihrer Brust auslöste. Spitzbübisch neigte sie den Kopf und scherzte: „Stört dich mein Geld denn gar nicht?“
„Was sollte mich daran stören?“
„Dass ich jetzt so viel mehr davon habe als du.“
„Mein Ego ist nicht so zart“, entgegnete er ernst. „Ich habe meine Arbeit, die sehr wichtig ist. Dein Geld bedeutet mir überhaupt nichts.“
Sie lächelte. „Ich wusste doch, dass es noch einen Grund gibt, dich zu lieben.“
„Noch einen?“, neckte er mit hochgezogenen Augenbrauen, und sie stellte sich auf Zehenspitzen und küsste ihn verlangend.
Mit einem Ruck hob Ian den Kopf, als er die Haustür ins Schloss fallen und eine vertraute Stimme seinen Namen rufen hörte. „Verdammt! Das darf doch nicht wahr sein! Das ist Warren“, murrte er.
„Ich sollte mich lieber anziehen.“
„Ich versuche, ihn schleunigst loszuwerden“, versprach er und ging hinaus ins Schlafzimmer.
„Ian?“, rief eine Frauenstimme.
„Moment, Shelly, ich komme gleich.“
Valerie hörte ihn murrend den angrenzenden Raum verlassen. Was nun? Sollte sie sich verborgen halten? Sie spähte in das Schlafzimmer und stellte fest, dass die Tür zum Flur geschlossen war. Hastig ging sie hinüber und zog sich an. Dann lief sie unschlüssig auf und ab.
Sich zu verstecken, erschien ihr albern, aber sich seiner Familie unter diesen Umständen zu stellen, konnte sich als peinlich erweisen. Sie wünschte, dass Ian ihr die Entscheidung abnehmen, sie holen und stolz seiner Schwägerin vorstellen würde.
Während sie weiterhin umherlief, wurden die Stimmen nebenan lauter. „Das geht euch gar nichts an“, hörte sie Ian murren.
„Shelly möchte sie doch nur kennenlernen“, entgegnete Warren.
„Vielleicht will sie Shelly aber nicht kennenlernen“, konterte Ian.
Valerie presste die Lippen zusammen. Auf keinen Fall wollte sie zulassen, dass Ians Angehörige sie für unfreundlich oder unnahbar hielten. Sie ging ins Badezimmer zurück, musterte sich im Spiegel und zupfte sich ausgiebig die Haare in Form.
Das trägerlose Top erschien ihr bei hellem Tageslicht sehr gewagt. Impulsiv eilte sie zum Kleiderschrank im Schlafzimmer, suchte sich ein Oberhemd aus und zog es über das Top. Dann krempelte sie die Ärmel hoch und verknotete die Zipfel an der Taille, bevor sie auf den Flur trat.
Dort blieb sie stehen, um die Stimmung im Wohnzimmer einzuschätzen, bevor sie sich zeigte.
„Wir wollen uns ja gar nicht einmischen“, erklärte die Frau namens Shelly. „Wir sind nur so froh, dass du endlich jemanden gefunden hast, und wir haben extra bis zum Nachmittag gewartet, bevor wir vorbeigekommen sind.“
„Oh, vielen Dank“, erwiderte Ian spöttisch. „Warum konntet ihr nicht einfach warten, bis ihr eingeladen werdet?“
„Weil du sie vermutlich geheiratet hättest, bevor dir eingefallen wäre, sie deiner Familie vorzustellen“, konterte Warren schnippisch.
„Niemand außer dir hat von Heirat gesprochen.“
„Warum nicht?“, hakte Shelly nach. „Ist sie nicht die Art Mädchen, die du heiraten würdest?“
Hastig erwiderte Ian: „Doch, natürlich. Val ist großartig, und ich bin verrückt nach ihr. Falls ich wieder heiraten wollte, dann sie.“
„Aber du willst nicht“, murmelte Warren enttäuscht, und Valeries Herz sank. „Ich kann es nicht fassen, dass du deine Scheidung immer noch nicht verkraftet hast.“
„Du weißt genau, dass es nicht stimmt.“
„Dann verstehe ich es schon gar nicht.“
„Ich will nicht verheiratet sein“, erklärte Ian entschieden.
„Es liegt mir einfach nicht.“
Betroffen schlug Valerie sich eine Hand vor den Mund und lehnte sich matt an die Wand.
„Es wäre auch nicht fair ihr gegenüber. Mein Beruf ist viel zu gefährlich.“
„Nicht gefährlicher als meiner“, wandte Warren ein.
„Aber Shelly kennt das Risiko. Sie war selbst im Außendienst. Sie wusste von Anfang an, auf was sie sich einlässt.“
„Und du meinst, dass Val damit nicht klarkommen würde?“
„Ich
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